Freistoßtor in der Nachspielzeit macht den Fehlstart perfekt
Pünktlich zum Saisonstart wurde der Keeper des SV Arminia, Dominik Grimpe, frisch gebackener Vater und und an dieser Stelle wünschen wir ihm, der Mutter Vanessa und dem Sohnemann nur das Beste! Man glaubt es kaum, aber beim letzten Heimsieg der Blauen war eben frischgeborener Sohne vielleicht schon in Planung, aber noch nicht in Produktion. Lange ist es also her, dass am Bischofsholer Damm gejubelt wurde und soviel dürfte inzwischen bekannt sein: Auch gestern gab es keinen Grund dazu.
Sommerfussball und früher Rückstand
Bei hochsommerlichen Temperaturen schickte Coach Henrik Larsen eine Startelf auf den Rasen, die um Shin Akiomoto offensiv und Araz Amo defensiv ergänzt wurde. Für sie mussten Abdullah Jankir und Mali Dieudonne auf der Bank Platz nehmen. Das spiel startete dem Wetter angemessen und hielt eine kalte Dusche parat, die gerne erspart geblieben wäre. Die Gäste vom Deister kombinierten sich gefällig nach vorne und nach nur neun Minuten lag die Murmel im Netz hinter Keeper Dominik Grimpe. Der Vortrag der Gäste war schnörkellos, aber das Zeitlupentempo des Angriffes sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Der Ball lag also im Netz und die 420 Arminen unter den 425 Zuschauern waren entsetzt. Hört es denn niemals auf? Nach knapp 20 Minuten berappelten sich die Blauen und kamen erstmals zum Abschluss. Shin Akimoto hatte es versucht. Eine gute Kombination von Anis Nehme und Dominik Karaca wurde gerade noch geblockt und nach 27 Minuten war es soweit. Yannick Bahls drosch nach einem Freistoß den Ball in die Maschen, nachdem ein bis dahin vollkommen indisponierter Gästetorwart diesen hatte fallengelassen. Der SVA übernahm nun das Zepter, zündende Ideen in der Offensive gab es aber nicht und die Gäste verteidigten rustikal und mit allen Mitteln. Lukas Nensel setzte sich noch einmal durch, sein Pass zurück von der Grundlinie kam aber nicht an und so ging es mit einem Unentschieden in die Pause gegen einen Gegner, der beherzt kämpfte aber spielerisch wenig zu bieten hatte.
Kurze Druckphase und später Knockout
Die zweite Halbzeit begann verspätet, da zwar die Blauen und die Unparteiischen bereits auf dem Platz standen, der Gast sich aber nicht blicken ließ. Spekulationen um eine vorzeitige Abreise der Barsinghäuser konnten aber nicht bestätigt werden. Wer nun einen offensiveren SV Arminia erwartete, sah sich zunächst enttäuscht. Viel passierte nicht, bis nach einer knappen Stunde die Druckphase der Blauen begann. Eine schöne Kombination wurde abgepfiffen ob eines vermeintlichen Offensivfouls, dann hatte der frisch eingewechselte Gabrijel Granić die große Chance und scheiterte mit seiner Direktabnahme aus kürzester Distanz am Schlussmann. Eine. Zeigerumdrehung später wurde Aron Gebreselasie sehenswert freigespielt, scheiterte aber ebenso mit seinem Abschluss. Damit war die Druckphase beendet, jedoch sollte sie Mut machen. Das Potenzial war kurz zu sehen und der Führungstreffer hätte hier fallen können, sogar müssen. Nun hatten die Blauen keine frischen Offensivkräfte auf der Bank, die Coach Henrik Larsen hier hätte bringen können oder wollen und das Spiel kehrte zurück auf das dürftige Niveau, welches es die meiste Zeit anbot. Nach 75 Minuten sah Yannick Bahls nach einem Foul im Mittelfeld die gelb-rote Karte. Eine harte Entscheidung, die aber auch nicht als Fehlentscheidung zu sehen ist. Kann man manchen, muss man aber nicht. Der SVA fortan in Unterzahl war nun bemüht, den Punkt zu nehmen und ließ sich dennoch in der Nachspielzeit nach einem dummen Ballverlust auskontern. Moritz Alten konnte klären, jedoch auf Kosten eines Freistoßes. Alle auf dem Lahmannhügel wussten, was nun kommen würde und man kennt die Geschichte des SVA im Kalenderjahr 2025 auch zu gut, um es nicht zu ahnen. Der Freistoß wurde sehenswert wie gewaltvoll an der Mauer vorbei in den Winkel gedroschen zur Führung der Gäste, die ihr Glück kaum glauben konnten und vermutlich auch immer noch nicht können. Kurz danach war Schluss und der TSV Barsinghausen entführte drei Zähler aus dem RKS. Aufgrund des Kampfes und des Einsatzes gewiss nicht unverdient, jedoch sollte schon erwähnt werden, dass hierfür kein fußballerisches Meisterwerk abgeliefert werden musste. Sowohl der TSV als auch der vergangene Gegner aus Krähenwinkel boten eher schmale Kost, nahmen die Punkte aber mit. Der SVA steht nach nun drei Pleiten aus den ersten drei Pflichtspielen im kurzen Hemd mit leeren Händen da. Die jeweiligen, kurzen Druckphasen können Mut machen und sollen das Positive betonen. Auch der Wille und der Einsatz der Truppe stimmen, hier ist kein Vorwurf zu machen. Nach 270 gespielten Minuten in dieser Saison stellt sich jedoch dringlichst die Frage der Qualität und wie diese schnellstmöglich auf das Raseneck transformiert werden kann. Die kommenden Gegner sind gänzlich andere Kaliber als das Auftaktprogramm und werden nicht einfacher zu spielen sein. Große Aufgaben liegen vor den Beteiligten des SVA, aber an solchen Aufgaben kann man auch wachsen. Auf geht´s!
Samstag mit dem Fahrrad nach Hemmingen
Bereits am kommenden Samstag geht es schon weiter. Es wartet mit dem SC Hemmingen-Westerfeld ein Spitzenteam der Landesliga auf den SVA. Als Anreise gibt es hierfür eine organisierte Fahrradtour. Nähere Infos folgen auf den üblichen Kanälen.