Arbeitssieg der Blauen gegen Tündern

Niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde. Spiele gegen Schwalbe Tündern haben noch nie einen Schönheitspreis gewonnen und gestern sollte sich auch das nicht ändern. Letztlich erarbeiteten sich die Blauen aber einen verdienten Sieg und bauten ihre Serie weiter aus. Das spiegelt den aktuellen Lauf der Blauen wider und sorgte nach Abpfiff für gute Laune unter den 363 Fans, die trotz Herbstwetter und attraktiven Alternativveranstaltungen, etwa der Haushaltswarenmesse Infa, den Weg ins RKS gefunden hatten.  

Frühes Gegentor und tolle Reaktion

Die Blauen mussten ihre heißgeliebte Fünfer-Kette umbauen und den verletzten Delchad Jankir ersetzen. Dies erledigte Ahmed Belgacem mit seinem Startelfdebüt. Yannick Bahls verteidigte innen mit Justin Grete und Malik Dieudonne Mamadou und offensiv begann der zum Liebling der Arminenfans avancierte Frank „the Tank“ Emeka Munu. Den besseren Start erwischte jedoch die Elf aus dem Weserbergland, die sich zunächst mutig präsentierte und nach einem Freistoß aus dem Halbfeld auch in Führung ging. Die Blauen bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone und im Nachsetzen musste Torwart Dominik Grimpe erstmals seit Ewigkeiten hinter sich greifen. Kalte Dusche in Bischofshol. Der Rückstand schien wie ein Weckruf gewirkt zu haben, denn die Blauen arbeiteten sich in die Partie und kamen fast postwendend zum Ausgleich. Frank „the Tank“ Emeka Munu ackerte sich sehenswert durch die Abwehrreihe der Schwalben und bediente Aron Gebreselasie, der nach 17 Minuten egalisierte. Einen Eckball von Vladyslav Pronko köpfte Yannick Bahls aufs Gehäuse der Gäste, jedoch ohne Ertrag. Lukas-Nigel Nensel setzte sich fünf Minuten später durch, sein Zuspiel auf Anis Nehme war jedoch etwas zu lang. Längst hatte der SVA die Zügel in der Hand und kontrollierte das Spiel. David Sitzer, nach langer Pause wieder in der Startelf, hatte aus der Drehung die Führung auf dem Huf, Lukas-Nigel Nensel im Direktduell mit dem Tünderaner Torwart kurz der Pause ebenfalls. Eine Führung für die Blauen wäre zur Halbzeit absolut verdient gewesen, jedoch ging es unentschieden in die Pause.

Aron Gebreselasie entscheidet das Spiel

Die zweite Halbzeit war hingegen arm an Highlights. Der SVA arbeitete weiter Fußball, war feldüberlegen und probierte es unentwegt. Jedoch gelangen offensiv kaum Aktionen über mehrere Stationen und viele Ungenauigkeiten prägten das Spiel. Die Gäste hatten sich recht früh im zweiten Durchgang auf die Defensive beschränkt, fanden offensiv gar nicht mehr statt und versuchten die Uhr runterzuspielen. Unterstützt wurden sie in ihrer Mission von einem schwachen Schiedsrichter, der mit nahezu grotesker Zweikampfauslegung etwa 45 Freistöße im Mittelfeld verhängte, den Großteil hiervon zugunsten der Gäste, die nicht umsonst die Schwalbe als Wappentier auserkoren haben. So musste eine Einzelaktion das Spiel entscheiden. Einen Einwurf vom eingewechselten Shin Akimoto konnte Tünderns Schlussmann nicht entscheidend klären und pritschte den Ball vor die Füße von Aron Gebreselasie, der diesen groben Torwartfehler nutzte und zum vielumjubelten Führungstreffer in der 71. Minute einschob. Dass die Blauen diese Führung nahezu ungefährdet über die Zeit brachten lag einerseits an der bärenstarken Defensive, in welcher sich Justin Grete eine Bestnote verdiente. Der Neuzugang aus Sarstedt spielt eine richtig gute Serie bisher und zeigt, dass er schon viel von seinem Vorbild Moritz Alten gelernt hat. Andererseits hatten die Blauen in Person von Dominik Grimpe auch eine Portion Glück, als dieser einen von den zahlreichen Freistößen unterlief. Nach vorne wollte der Deckel nicht aufs Spiel, auch wenn der ebenfalls eingewechselte Abdulmalik Abdul mit dem Dribbling der Saison noch ein Highlight parat hatte. Spannend wurde es während des Spiels nicht mehr, hitzig jedoch nach Abpfiff am Ende eines Spieles mit einem ungefährdeten wie verdienten Sieg der Blauen. Tünderns Schlussmann war ob seines Patzers offensichtlich so erbost, dass er erst einen halben Quadratmeter Rasen aus dem Spielfeld trennte und gen Lahmannhügel warf, anschließend den Spielball auf den Schnellweg drosch und umgehend im Mittelkreis eine Rudelbildung anzettelte. Ein solch pflegelhaftes Verhalten hatte man in Bischofshol schon lange nicht mehr gesehen. Während die enttäuschten Gäste auf dem Weg in die Kabine versuchten, ein weiteres Raufhändel anzustiften, ließen sich die Blauen nicht provozieren und feierten mit ihren friedfertigen Fans den nächsten Sieg. Mittlerweile ist die Truppe von Henrik Larsen seit acht Spielen unbesiegt und hat seitdem nur drei Gegentore kassiert. Zudem kommen die Blauen auf und neben dem Platz ohne Schimpfwörter aus und werden ihrer Vorbildfunktion vollends gerecht. So geht Fußball! Aus Gründen des Tierschutzes wurde auf das Aufsteigenlassen weißer Tauben verzichtet, aber wer vor Ort war, wird es gefühlt haben.

Nächste Woche nach Bruchhausen-Vilsen

Am kommenden Sonntag gastiert der SV Arminia beim Aufsteiger aus Bruchhausen-Vilsen. Im Landkreis Diepholz schmeckt der Fußball ähnlich aromatisch wie das dort abgefüllte Selters, obwohl der Bürgermeister Lars Bierfischer heißt. Vielleicht auch deswegen. Anpfiff im Luftkurort ist um 15 Uhr. Wer es nicht in die Samtgemeinde kurz vor Bremen schafft, muss auf Fussball der Blauen nicht verzichten. Die Zwote spielt ebenfalls Sonntag. Um 15:30 Uhr geht es in Bischofshol gegen die Zweitvertretung des SV Iraklis Hellas. Dann soll auch die Serie der Zwoten ausgebaut werden, die gestern beim SV Ahlem II gewonnen hat. So kann es weitergehen.

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Sonntag, 19.10.2025, 15:30 Uhr:
SV Arminia II gegen SV Iraklis Hellas II
Sonntag, 19.10.2025, 15:00 Uhr:
SV Bruchhausen-Vilsen gegen SV Arminia
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