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Am morgigen Donnerstag geht die NACHSPIELZEIT in die zweite Runde unserer kleinen Reihe zur EM. Diesmal nimmt Thorsten Mense das „Sommermärchen“ zur WM 2006 genauer unter die Lupe und kommt zum Schluss, dass eine eindeutige Trennung zwischen Partypatriotismus und Nationalismus nicht haltbar ist. In seinem Vortrag erklärt er, warum die Normalisierung des deutschen Nationalstolzes während der WM 2006 zum Aufstieg rechtsextremer Kräfte beigetragen hat. Die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum moderiert Michael Bruns
Deutschland im Jahr 2006: Das ganze Land ist im WM-Fieber. „Die Welt zu Gast bei Freunden“ lautete das Motto – schon damals eine Lüge, wie die rassistischen Morde des NSU wenige Wochen vor Beginn des Fußballfestes gezeigt hatten. Doch davon wollte man nichts wissen. Stattdessen sorgten die WM-Feierlichkeiten für eine Normalisierung des deutschen Nationalstolzes, die noch kurz zuvor undenkbar gewesen wäre. Dieser neue „Mut zu Deutschland“, der sich beim „Sommermärchen“ im schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer zeigte, war zugleich die politische Parole, mit der die AfD elf Jahre später in den Bundestag einzog. Über sechs Millionen Deutsche wählten 2017 eine Partei mit einem offenkundig rassistischen Programm; dieses Jahr könnte sie in manchen Bundesländern stärkste politische Kraft werden.
Thorsten Mense vertritt die These: Die „Wiedergutwerdung“ der Deutschen im Sommer 2006 hat den Boden bereitet, auf dem sich der völkische Nationalismus in Form von Pegida und AfD so massiv ausbreiten konnte. Sein Vortrag geht darauf ein, dass eine eindeutige Trennung zwischen Partypatriotismus und Nationalismus nicht haltbar ist und warum die Normalisierung des deutschen Nationalstolzes zum Aufstieg rechtsextremer Kräfte beigetragen hat. Die anschließende Diskussionsrunde moderiert Michael Bruns.
Thorsten Mense vertritt die These: Die „Wiedergutwerdung“ der Deutschen im Sommer 2006 hat den Boden bereitet, auf dem sich der völkische Nationalismus in Form von Pegida und AfD so massiv ausbreiten konnte. Sein Vortrag geht darauf ein, dass eine eindeutige Trennung zwischen Partypatriotismus und Nationalismus nicht haltbar ist und warum die Normalisierung des deutschen Nationalstolzes zum Aufstieg rechtsextremer Kräfte beigetragen hat. Die anschließende Diskussionsrunde moderiert Michael Bruns.
Thorsten Mense ist Soziologe (Dr. Phil.) und freier Journalist, er lebt und arbeitet in Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Nationalismus, rechte Bewegungen und Autoritarismus. Vergangenes Jahr erschien sein Buch »Kritik des Nationalismus« (Schmetterling Verlag) in einer überarbeiteten Neuauflage.
Michael Bruns ist langjähriger Fan des SV Arminia Hannover und Co-Organisator der Reihe NACHSPIELZEIT. Er war Mitstreiter im GRÜN-WEISS-GRÜNEN SALON, einer Lese-, Vortrags- und Diskussionsreihe zur Fußballkultur, die von 2002 bis 2008 ebenfalls in der SVA-Clubgaststätte ausgetragen wurde.
Donnerstag, 20. Juni 2024, 20 Uhr
Vereinsgaststätte SV Arminia
Bischofsholer Damm 119, Hannover
Haltestelle: Kinderkrankenhaus Auf der Bult (Stadtbahnlinie 6)
Eintritt frei!
Vereinsgaststätte SV Arminia
Bischofsholer Damm 119, Hannover
Haltestelle: Kinderkrankenhaus Auf der Bult (Stadtbahnlinie 6)
Eintritt frei!