
Torloser Abstiegsgipfel gegen Egestorf
Es sind diese Spiele am Ende einer Saison, die viel verraten. Sowohl die Germanen vom Deister als auch die Arminen vom Bischofsholer Damm haben am 32. Spieltag gezeigt, warum sie in der Tabelle stehen, wo sie stehen. Beide Teams haben aber auch gezeigt, dass sie dort nicht bleiben wollen und vor allem auch, dass sie nächste Saison Oberliga spielen wollen. Schön war es also nicht, aber wer am Ende einer Saison diese Erwartungen an ein Abstiegsduell hat, der ist vermutlich falsch gewickelt.
Viel Kampf, wenig Sehenswertes
Es stand viel auf dem Spiel bei dieser Partie und so trafen sich zwei Teams, wovon eines bisher eigentlich immer von höheren Sphären geträumt hat, aufeinander, die eigentlich nichts zu gewinnen und nur zu verlieren hatten. Die Rahmenbedingungen hätten etwas mehr Sonne und zwei Grad mehr bieten können, aber so funktioniert Abstiegskampf nun einmal nicht. Dafür präsentierte sich das Geläuf in hervorragendem Zustand und hätte so auch in jeder englischen Parkanlage glänzen können. Unfassbar, dass es noch vor zwei Wochen Kritik aus der List an diesem Teppich gegeben hat. Die Blauen begannen mit Kim Hwitae in der Innenverteidigung für den gesperrten Yannick Kranz und einer Doppelspitze bestehend aus Xelat Atalan und Onur Capin. Eine erste Annäherung gelang Luis Prior Bautista nach drei Minuten, aber der erste große Aufreger fand im Arminenstrafraum statt. Die Germanen nutzten eine Nachlässigkeit auf der rechten Seite und spielten den Ball sehr frei durch den Fünfmeterraum, wo der gegnerische Stürmer alleine vor Keeper Pascal Geerts auftauchte, aber am Arminen scheiterte! Was für eine Glanztat! Ob die Blauen nach einem so frühen Gegentor wieder zurückgekommen wären? Fraglich. Auf der Gegenseite versuchte es zunächst Pino Ballerstedt, aber die Flanke geriet zu harmlos. Nach 17 Minuten dann die dicke Chance für die Blauen, als Onur Capin einen Konter mustergültig spielte und Xelat Atalan in Szene setzte. Der Stürmer war frei durch, hätte sich die Ecke aussuchen können, scheiterte aber am Keeper! Es war nun Abstiegskampf angesagt und das Niveau gab nicht sonderlich viel her. Das Bemühen war beiden Truppen nicht abzusprechen, aber auf den letzten Metern passierte nicht viel. Kim Hwitae mit weiten Einwürfen fand keinen Abnehmer, defensiv hatten die Blauen Glück nach einem verunglückten Rückpass. Lediglich ein Abseitstor brachten die Germanen zustande, dann war Halbzeit und Durchatmen angesagt.
Viel Kampf, keine Tore
Die fußballerischen Höhepunkte der zweite Halbzeit waren nun doch sehr übersichtlich. Beide Teams mühten sich, der SVA brachte eine Ecke etwa durch Dylan Kuete gefährlich vors Tor. Nach knapp einer Stunde war es erneut Pascal Geerts, der bei einem langen Ball beherzt aus dem Kasten kam, erst den Ball wegspitzelte und dann den Gegner abräumte. Vehemente Reklamationen des Gastes blieben unerhört, diese Aktion des Schlussmanns war regelkonform und bockstark. Auf der Gegenseite kurbelte Yannick Bahls immer mehr das Spiel an, holte Ecken und Einwürfe und sorgte dafür, dass der SVA am Drücker war. Eine Viertelstunde vor Schluss forderten nun die Blauen vehement Elfmeter, aber auch dieser blieb verwehrt. So weit ist es beim NFV dann nun auch nicht. Sinnbildlich für das Spiel sei eine Ballannahme des eingewechselten Gabrijel Granić erwähnt, der einen langenn Ball elegant aus der Luft pflückte und mit Szenenapplaus bedacht wurde, nur um in derselben Aktion die Murmel mit der Hacke ins Aus zu schieben. Hinten rettete ein weiteres Mal Pascal Geerts riesig und hielt seine Mannen nicht nur im Spiel, sondern gar im Rennen um das rettende Ufer. Vorne versuchten die Blauen nochmal alles, stürzten sich mehrmals ins Getümmel und droschen den Ball mehrfach auf das Gehäuse, doch irgendein Bein war immer dazwischen und die Partie endete letztlich gerecht torlos Unentschieden. Die Spiele der Konkurrenz legten ein weiteres Mal offen, dass Abstiegskampf auch ein Schneckenrennen sein kann und ein Punkt ist ein Punkt. So geht es kommenden Sonntag nach Heeslingen zur letzten Auswärtsreise, die nicht zwingend die letzte Auswärtsreise in der Oberliga für längere Zeit sein muss. Punkten die Jungs von Coach Henrik Larsen dort dreifach, ist immer noch alles möglich. Abschließend soll festzuhalten sein, dass die Blauen seit zwei Spielen ungeschlagen sind und im Mai sogar noch ohne Gegentor. So kann und soll es weitergehen!