1:1 in verhaltenem Derby

Etwas mehr als 600 Zuschauer waren an den Bischofsholer Damm gepilgert, um das Derby der Blauen gegen den HSC zu verfolgen. Arminia gegen den HSC: Eine Begegnung mit Tradition, auf die sich viele gefreut hatten. Doch nehmen wir es vorweg: Insbesondere im zweiten Durchgang mangelte es auf beiden Seiten an Pfeffer, der normalerweise eine Grundzutat eines jeden Derbys ist. Und dabei ging es kurz nach der Spieleröffnung durch Referee Marc Lübbers doch eigentlich knackig los: Eine Minute war erst auf der Uhr, und wie bereits beim starken 7:1 gegen Oldenburg hatten die Blauen die Riesenchance früh mit 1:0 in Führung zu gehen. Doch blieb sie diesmal ungenutzt. Michael Owusu scheiterte aus wenigen Metern an einem Feldspielerbein der Gäste. Es war die erste und auch die dickste Chance des SV Arminia im gesamten Spiel, bei der sich der erkrankte und daher nicht anwesende Marko Oršolić sicherlich die Haare gerauft hätte. Zwar erspielten sich die im Mittelfeld ohne David Lučić (gesperrt) und Kriseld Doko (privat verhindert), dafür mit Cedric Heidenreich sowie Josip Geric aufgelaufenen Arminen in der Zentrale ein Übergewicht inklusive dickem Chancenplus. Doch hatten auch die Kicker von HSC-Coach Vural Tasdelen Möglichkeiten, das 0:0 auf der Anzeigetafel zu korrigieren. In Minute 12 gelang es ihnen auch mit ihrem ersten Angriff der Partie: Nach schöner Vorarbeit zog Can Ercan von der Strafraumkante ab und stellte die 1:0-Pausenführung des Hannoverschen Sport-Clubs her.

Auch Erik Henschel schaltete sich in der Offensive ein.

Ausgleich setzt keine Kräfte frei

Obgleich den Blauen im zweiten Abschnitt insgesamt weniger als im ersten gelang, sollte es nur zwölf Minuten dauern, bis Luis Prior-Bautista aus knapp einem Meter Entfernung mit einem kuriosen Treffer egalisierte. Michael Owusu hatte Ex-Arminen-Goalie Bastian Fielsch in Bedrängnis gebracht, der Ball landete schließlich unmittelbar vor der Torlinie und weder Fleisch noch ein neben dem Leder stehender Abwehrspieler des HSC mühten sich, das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu befördern. Luis Prior Bautista roch Lunte, eilte zum Ort des Geschehens und schob zum umjubelten Ausgleich ein (57.)! Besser wurde das Arminenspiel nach dem 1:1 jedoch leider nicht. Im Mittelfeld lief nicht mehr viel zusammen, sodass dem Tabellenschlusslicht die größte Chance des zweiten Abschnitts vorbehalten war. Einen gefährlichen Abschluss eines HSC-Angreifers parierte Lars Holm jedoch stark zur Ecke. Eckbälle hatte der HSC in den Schlussminuten noch einmal deren drei, die jedoch und glücklicherweise verpufften. Den Schlusspfiff eines streckenweise verhalten geführten Derbys mit gerechter Punkteteilung hatte sich wohl vor allem Abdulmalik Abdul herbeigesehnt. Nach seiner Verletzungspause kam der Offensivmann fünf Minuten vor dem Abpfiff ins Spiel – verletzte sich umgehend erneut und konnte mangels Auswechselmöglichkeit den Regionalligaabsteiger nur noch mit schneckenartiger Geschwindigkeit bearbeiten. Eine Diagnose steht bei ihm ebenso noch aus wie bei Marc-Benjamin Klusmann, der bereits im ersten Abschnitt für Moritz Alten das Feld räumen musste. Was am Ende des Spieltages bleibt, ist immerhin ein Zähler, ein Sprung in der Tabelle nach oben wurde jedoch ärgerlicherweise verpasst. Kommenden Sonntag soll es nun möglichst soweit sein – wenn die Reise zu den Freien Turnern nach Braunschweig geht, die dem Tabellenführer von Lupo Martini Wolfsburg am Sonntag die erste Saisonpleite beigebracht haben. Anstoß im Prinzenpark ist um 15 Uhr.

Jubel nach dem Ausgleich!

Tore SVA-HSC
0:1 Can Ercan (12.)
1:1 Luis Prior-Bautista (57.)
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SVA-Aufstellung
Lars Holm, Jovan Hoffart, Erik Henschel, Michael Owusu (64. Felix Poschmann), Luis Prior-Bautista, Marc-Benjamin Klusmann (37. Moritz Alten), Jan Marten Rittmann, Josip Geric (64. Pino Ballerstedt), Yannick Bahls, Cedric Heidenreich (75. Stanko Lasic), Hamza Sejto (85. Abdul Abdulmalik)

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