Arminia beißt sich die Zähne aus – 0:1 gegen den Heeslinger SC
Es war das allseits erwartete Spiel am Sonntag gegen den Aufstiegsfavoriten vom Heeslinger SC. Vielfach wurde auf die Cleverness und Eingespielt des HSC verwiesen, auf die starke Abwehr und die Effizienz im Angriff. So pilgerten an einem spätsommerlichen Sonntag rund 320 Schaulustige ins altehrwürdige Rudolf-Kalweit-Stadion, um sich selbst ein Bild zu machen von diesem Gegner. Hatte er letzte Saison schon die schmerzliche Niederlage im Pokalhalbfinale dem glorreichen SVA beigebracht, wurde die Truppe von Jungcoach Lars Uder nochmals verstärkt und präsentierte sich im schwarz-weißen Gewand um 15 Uhr dem Publikum. Dem Anstoß folgte direkt ein Paradebeispiel dessen, was im Vorfeld schon befürchtet wurde: Der Ball zirkulierte flüßig durch die Reihen der Gäste aus der Samtgemeinde Zeven und die Jungs aus Bischofshol der Kapelle erst einmal hinterher. Nach einer guten Viertelstunde legte sich die Ehrfurcht und die Arminen kamen durch Josip Gerić zu einem ersten Abschluss. Nur eine Zeigerumdrehung später hatte Michael Owusu die Führung auf dem Fuß, Heeslingens Torwart Fabian Klinkmann rettete aber mit vollem Einsatz mit seinem Gesicht. Auf dem Lahmannhügel wurden fehlende Schnittstellenpässe bemängelt und noch während „Schnittstellenpass“ im kleinen Fußballlexikon nachgeschlagen werden konnte, brannte es vorm Strafraum der Arminen lichterloh. Torwart Lars Holm hatte erst mit der Sonne und dann mit dem Ende des Straufraums zu kämpfen und klärte auf Kosten eines Freistoßes und einem gelben Karton. Den fälligen Freistoß aus leicht mehr als 16 Metern drosch der auch ansonsten recht rustikal abräumende Heeslinger Außenverteidiger Marco Schuhmann in Richtung Schnellweg. Arminia hatte nach einem Querschläger noch eine Einschußmöglichkeit durch Jovan Hoffart, aber auch dieser Ball verließ die umzäunte Gemarkung RKS und wird im Kinderkrankenhaus eingeschlagen sein. Ein guter Kopfballabschluß von Michael Owusu und eine auf beiden Seiten effiziente Abseitsfalle stellte den Fußballsachverstand zufrieden und so ging es torlos zum Pausentee.
Blödes Gegentor und erfolgloses Anrennen
Hälfte zwei begann mit einem Paukenschlag, denn der emsige Flügelflitzer Luis Prior Bautista umkurvte einen Heeslinger nach dem anderen und schloss mit dem Außenrist, das Wort Pike fiel allerdings auch, ab. Der Ball klatschte an den Pfosten und von dort in die Arme von Heeslingens Schlussmann Klinkmann, der zuvor nur hinterhersehen konnte. Yannick Bahls dreht indes immer weiter auf, beackerte die rechte Außenbahn und servierte den einen oder anderen, es wird nicht überraschen, Schnittstellenpass. Ein schön vorgetragenen Angriff konnte Michael Owusu nicht erreichen, der berühmte Schritt kam zu spät. Nun werden die eingangs erwähnten Heeslinger Eigenschaften bemüht, denn die folgende Szene sollte Cleverness und Abgebrühtheit der Truppe aufzeigen. Einen fast zu kurzen Pass in die Spitze konnte Erik Henschel nicht verteidigen, das ansonsten perfekte Geläuf war an dieser Stelle schlicht zu rutschig und unsere Nummer acht legte sich auf die Nase. Dasselbe Schicksal ereilte wenige Sekunden später Moritz Alten und so nutzte Kevin Rehling die entblößte Abwehr des SVA, machte noch zwei oder drei Schritte und netzte am machtlosen Lars Holm vorbei ein. 0:1 sehr zur Freude der etwa sieben mitgereisten Heeslinger Fans. Die Arminen nahmen nun ihr Herz in die Hand und drängten auf den Ausgleich, aber die Abseitsfalle des HSC schnappte das ein oder andere Mal und mit zunehmender Spieldauer wurden ebenso die Knochen des Gastes schwer und einige Behandlungspausen auf dem Platz sorgten für die nötigen Unterbrechungen. Kurz vor Ende hatte der Anhang dann doch den Torschrei auf den Lippen, eine butterweiche Flanke erreichte den eingewechselten Pino Ballerstedt am Fünfmetereck, aber sein wuchtiger Flugkopfball landetet in den nicht minder wuchtigen Fängen des Heeslinger Schlussmanns. Eine letzte Aktion von Yannick Bahls sollte noch für Gefahr sorgen, aber Michael Owusu stand im abseits. So blieb es beim 0:1 für den Gast. Ein Unentschieden wäre durchaus verdient gewesen, letztlich entscheiden aber doch die Abschlüsse und da war der Gast einmal erfolgreicher.
Mittwoch zum LSK, Sonntag nach Spelle
Schon am kommenden Mittwoch besteht die Chance, wieder Punkte einzusammeln. Zum Nachholspiel geht es ins beschauliche Neetze, wo der Lüneburger SK seine Heimspiele austrägt. Anpfiff ist dort um 19.30 Uhr, Plätze im Bus gibt es noch einige wenige. Über eine lautstarke Unterstützung würde sich das Team in blau sehr freuen, gilt es doch, den Fluch des Tabellenletzten abzulegen. Gegen einen solchen ist der SV Arminia diese Saison noch sieglos, was es zu ändern gilt.
Sonntag gastiert die Truppe von Marko Oršolić im Getränke-Hoffmann-Stadion, wenn der SC Spelle-Venhaus zum Vergleich bittet. Das nächste Topteam binnen einer Woche ist gut in Form und schlug jüngst den Ligaprimus aus Wolfsburg. Los gehts um 15 Uhr, auch hier sind noch Plätze im Bus zu haben. Anmeldungen sind, wie gehabt, unter sva.auswaertsfahrt@gmail.com zu tätigen.
Luis Prior Bautista trauert dem Pfostenschuss nach