Das war deftig – 3:5 beim Lüneburger SK

Am gestrigen Mittwoch stand das Nachholspiel vom 8. Spieltag beim Lüneburger SK auf dem Programm, welches seinerzeit als einziges im Bezirk Lüneburg aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt wurde. Der SV Arminia reiste samt Fanschar im großen Bus an, glücklicherweise konnten alle Spieler und Fans noch einen Platz ergattern. Nicht im Bus saßen Yannick Bahls, der seine fünfte gelbe Karte sah und gesperrt war und der beruflich verhinderte Tom-Lauritz Becker. Dafür rückte der wiedergenesene Marc-Benjamin Klusmann auf und hatte sich auf einen Aufenthalt auf der Reservebank eingerichtet, woraus allerdings nichts werden sollte. Der Arminentroß wurde vom LSK-Anhang freundlich begrüßt und wie sich das so schickt, wurden die Probleme von Traditionsvereinen in der Oberliga ausgetauscht. Beim LSK ging es um Neuigkeiten in der Stadionfrage (es gibt keine), den Spaß an Oberligafußball (es gibt keinen) und die sportliche Qualität der heimischen Kicker (es gäbe keine). Der Anhang des SVA debattierte über verschiedene Brauereierzeugnisse und stellte erstaunt fest, dass der LSK in gelb-schwarz auflaufen sollte. Irgendein Spiel im DFB-Pokal am selben Tag sollte der Beweggrund dafür sein. Nie davon gehört.

Erst fing es ganz langsam an, aber dann…

Unter frenetischem Einklatschen des Maskottchens Leo Löwenherz liefen die Mannschaften auf dem B-Platz des Jahnstadions Neetze auf. Das Herz der Groundhopper schlug höher. Der SVA nahm sich den Tabellenletzten ins Visier und Luis Prior Bautista bediente sogleich Michael Owusu, der nicht vollenden konnte. Der LSK zwang wiederum den Bischofsholer Schlussmann Lars Holm zu einer ersten Parade, die dieser mit seinen Fäusten vollzog. Der LSK arbeitete sich allerdings mehr und mehr ins Spiel, während den Blauen einer dieser viel zitierten Schnittstellenpässe gelang, den Luis Prior Bautista nicht verwerten konnte. Insgesamt war das Tempo überschaubar und der Kampf dominierte das Geschehen auf dem Platz. Eine Unstimmigkeit von Joel Ofosua und Moritz Alten sorgte für die spielentscheidende Aktion, denn Moritz Alten konnte den enteilenden Lüneburger nach Ansicht des Unparteiischen Jan Krummen nur unfair stoppen. Unfairness ist im Fußball das Eine, dies als Notbremse zu verantworten bedeutet leider in der Regel einen Platzverweis. So einen hatte die Aktion nach sich gezogen und die Arminen spielten ab Minute 23 zu zehnt. Der gemütliche Abend von Marc-Benjamin Klusmann endete, er wurde für Joel Ofosua eingewechselt und sollte die dezimierte Innenverteidigung stabilisieren. Das klappte auch sehr gut, die neuformierte Viererkette stand sicher und konnte die Lüneburger Angriffe abwehren. Für fünf Minuten. Dann zappelte der Ball im Netz des von Lars Holm gehüteten Tores, ein Schuss ins kurze Eck nach netter Kombination sorgte für die Führung. Mit dem Pausentee gelang dem LSK die vermeintliche Vorentscheidung, wiederum nach schönen Dribbling und feiner Hereingabe. Das man dieses seit einem Jahr nicht mehr beim LSK gesehen hätte, wie der Lüneburger Anhang in der Halbzeitpause verkündetet, sorgte für wenig Trost.

Offener Schlagabtausch bleibt erfolglos

Die zweite Halbzeit begann mit einem ersten Warnschuss der Hausherren, der knapp am Gehäuse vorbeirauscht. Die nächste Gelegenheit nutzten die Mannen vom entfesselt antreibenden Kapitän Stefan „Wölki“ Wolk zum 3:0, Patrick Posipal vergaß seine blauen Familienwurzeln und bediente den freistehenden Paul Knacke. Wer nun dachte, dass ein Debakel anstünde, sah sich zunächst getäuscht. Michael Owusu schlug postwendend zurück und verwertete einen, ja natürlich, Schnittstellenpass wuchtig zum 3:1. Keine zwei Minuten später zauberte Erik Henschel einen direkten Freistoß aus knapp 18 Metern in den Winkel des vom nummernlos spielenden Haris Zlomusica Lüneburger Tors. Die Truppe gab sich nicht auf und biss sich in dieses nun spannende und enge Oberligaspiel. Zunächst erhöhte der LSK erneut, 4:2 steht es nach 73 Minuten und erneut kämpft sich der SVA zurück. Wieder Michael Owusu, dieses Mal per Kopf nach einem Eckball sorgte für eine spannende Schlussphase. Zahlreiche Angriffe wurden fortan vorgetragen, insbesondere die Außenverteidiger waren kaum noch zu halten. Jan Marten Rittmann und der eingewechselte Abdul Kadir Yesilyurt in seinem Oberligadebüt liefen die Außenbahn rauf und runter, aber die zahlreichen Flanken fanden keine Abnehmer. Die Lüneburger Abwehr schwamm, Stefan „Wölki“ Wolk hatte alle Hände und Füße zu tun, seine Truppe auf Kurs zu halten. Letztlich machte die lange Unterzahl sich doch bemerkbar, die richtige Initialzündung will nicht mehr gelingen. In der letzten Minute der Nachspielzeit gelang den Heidestädtern das letzte Tor des Tages und so lautet der Endstand 5:3.

Gegen Leo Löwenherz ist kein Kraut gewachsen

 

Sonntag Spelle – Negativserie verhindern!

Am kommenden Sonntag wartet ein erneutes Auswärtsspiel auf die Blauen, wenn es zum SC Spelle-Venhaus geht. Gäbe es einen Preis für die charmantesten Gastgeber der Oberliga Niedersachsen, der SCSV wäre gewiss in der engeren Verlosung. Dummerweise wäre es auch der SV Arminia, wenn es um gute Gäste geht. Nicht nur wird regelmäßig der Getränkevorrat geschröpft, auch die Punkte bleiben allzu gerne beim Gastgeber. Vielleicht sollte sich daran etwas ändern, Sonntag wäre doch ein guter Zeitpunkt. Anpfiff ist um 15 Uhr im Getränke-Hoffmann-Stadion, den einen oder anderen Busplatz könnte es noch geben. Abfahrt ist um 10:30 Uhr am RKS, die Reise kostet 20 Taler und ist unter sva.auswaertsfahrt@gmail.com zu buchen.

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