3:3 nach 3:0 – Achterbahn der Gefühle in Schöningen

Nach dem enttäuschenden Oktober sollte für den SV Arminia im November alles besser werden, so machte sich die blaue Karawane zeitig auf gen Zonenrandgebiet, wo der FSV Schöningen 2011 eine ähnlich schwache Punkteausbeute aus den letzten Spielen aufweisen konnte. Die Reisegruppe Bischofshol erreichte die Stadt der Speere bei bestem Wetter und konnte sich so bestens auf das anstehende Oberligaspiel vorbereiten. Die talentierten Arminen in Sportanzug und mit Aufwärmübungen, die weniger talentierten Arminen am Zapfhahn der Vereinsgaststätte des aufstrebenden Fusionsvereins. Pünktlich um 14 Uhr pfiff Schiedsrichter Niklas Olle das erste Spiel der beiden Kontrahenten überhaupt gegeneinander an und die 220 zahlenden Schlachtenbummler mussten nicht lang auf erste Highlights warten.

Effektive erste Halbzeit

Keine drei Zeigerumdrehungen waren im Elmstadion gespielt, da zappelte der Ball im Netz der ausgerechnet in Rot gekleideten Speerstädter. Hamza Sejto nutzte den Raum, den man ihm ließ und bugsierte den Ball ins lange Eck, sehr zur Freude der mitgereisten Anhängerschar. Die Freude wurde noch größer, als Schöningens Keeper Niclas Ben Edelmann in der 15. Minute hölzern aus seinem Kasten stürmte und den Ball verdaddelte. Luis Prior Bautista, eben noch Vorbereiter des 1:0, bedankte sich und tat, was in solchen Momenten mit Lederbällen getan werden muss: Ihn einnetzen. Der SVA ließ nicht locker und wollte den Gastgeber erlegen, wie vor 30.000 Jahren dieser mit seinen Holzknüppeln Mammuts aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt. Jovan Hoffart nutzte eine weitere Unachtsamkeit der Hausherren und vollstreckte zum 3:0 für die Landeshauptstädter, keine 30 Minuten waren bis dahin gespielt. Aber ein Schöninger Sprichwort besagt, dass das Fell des Mammuts erst verteilt wird, wenn es erlegt wurde. Drei Speere steckten schon, aber noch war im Land vor unserer Zeit die Fellverteilung nicht ausgerufen.

Zweite Halbzeit bietet anderes Bild

Die Speerstädter kamen motiviert aus der Kabine und sollten dem SVA das Zepter aus der Hand nehmen. Wurde im Publikum orakelt, dass man nur die ersten zehn Minuten überstehen müsste, so sollte die Wahrheit auf dem Platz eine andere Sprache sprechen. Arminia war nach vorne ähnlich harmlos wie Sid in Ice Age und defensiv setzte es immer mehr Speerspitzen. Die erste nach einem verlorenen Laufduell von Moritz Alten und gelungener Hineingabe zum 3:1 für die Schöninger nach einer guten Stunde, die zweite Spitze nur neun Minuten später, als die Viererkette um Erik Henschel und Yannick Bahls keinen rechten Zugriff bekam und es nur noch 3:2 stand. Das Elmstadion stand nun Kopf und die Reservisten in Rot peitschten ihre Truppe nach vorne wie es in schlechten Parodien an der innerdeutschen Grenze nicht anders hätte laufen können. Letztlich war es der zuvor eingewechselte Martin Sening in der 84. Minute, der zum nicht unverdienten Ausgleich traf. Eine letzte Aktion hatte der SVA noch, aber einen langen Pass konnte Luis Prior Bautista nicht im Kasten der Schöninger unterbringen, er wurde in letzter Sekunde vom Ball getrennt. Alle Arminen sahen ein Foul, der Schiedsrichter tat es nicht. So steht am Ende ein 3:3, welches sich nach der ersten Halbzeit eher wie eine Niederlage anfühlt.

Der Anhang mit Blick auf Sachsen-Anhalt

Sonntag kommt Ramlingen zum Duell der Enttäuschten

Nächsten Sonntag geht es im RKS weiter, wenn der SV Ramlingen-Ehlershausen seine Visitenkarte abgibt. Als Aufstiegsfavorit in die Saison gestartet, bleibt der RSE bisher auch Vieles schuldig. Aktuell rangiert man auf Platz 11, nur zwei Punkte vorm ersten Abstiegsplatz, den der SV Arminia seit Sonntag belegt. Los geht es in Bischofshol um 14 Uhr, wenn beide Mannschaften darum bemüht sein werden, den aktuellen Negativlauf zu stoppen.

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