Sonntag ist im RKS gegen den RSE Derbyzeit – nicht Endzeit!
„Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.“ So brachte es einst Andi Möller auf den Punkt und so (oder so ähnlich) sind auch die SVA-Tage nach den beiden miesen Halbzeiten gegen Pattensen und in Schöningen verlaufen, bei denen es in 90 Minuten immerhin sieben Mal im Gehäuse der Blauen einschlug. Es wurde einiges hinterfragt, um sportlich wieder in die Spur zu kommen. Denn die sportliche Situation ist nach nur einem Zähler aus fünf Partien besorgniserregend, darüber braucht nicht diskutiert zu werden. Die Blauen sind auf einen Abstiegsplatz geschlittert und gut beraten, noch vor der Winterpause einen erklecklichen Vorrat an Punkten in Bischofshol einzulagern – und zwar möglichst nicht mit der Eichhörnchentaktik, sondern im Dreierschritt. Den ersten soll es bereits am Sonntag im Nachbarschaftsduell daheim gegen den SV Ramlingen-Ehlershausen geben! Um 14 Uhr plustert Referee Felix Bahr im RKS die Backen auf, um die Partie mit einem kräftigen Pfiff in sein Lärminstrument offiziell zu eröffnen.
Beim RSE sieht’s ähnlich aus
Auch für unsere sonntäglichen Gäste aus der Spargelgegend hat in den vergangenen Wochen nur selten die Sonne geschienen. Das liegt zum einen an der ebenfalls hinter den Erwartungen gebliebenen sportlichen Ausbeute. Mit 15 Punkten rangieren die Kurt-Becker-Schützlinge aktuell auf Platz 11 im Ligatableau – nur zwei Zähler vor dem SV Arminia, der folglich mit einem Heimsieg an den Kickern vom Akazienweg vorbeiziehen und die Abstiegsränge verlassen könnte. Ex-RSE-Trainer Semir Zan verabschiedete sich am Montag vom RSE, die häufig zitierte Chemie zwischen Coach und Akteuren schien an einigen Stellen nicht (mehr) gepasst zu haben. So übernahm Vereinsurgestein Kurt(chen) Becker das Ramlinger Ruder, der das Selbstvertrauen seiner Eleven am Mittwoch bei der 0:3-Pokalpleite gegen starke Germanen aus Egestorf allerdings auch nicht aufpolieren konnte. Abseits des Sportlichen hatten die Ramlinger leider zuletzt zwei Trauerfälle zu beklagen. Nach der erst kürzlich im Alter von nur 48 Jahren verstorbenen Maren Scharlemann musste der RSE in dieser Woche auch vom langjährigen Präsidenten und Unterstützer Jürgen Stern Abschied nehmen. Der SV Arminia spricht den Gästen sowie den Familien und Freunden auch an dieser Stelle noch einmal sein aufrichtiges Mitgefühl aus!
Wieder sieben Treffer wie vor einem Jahr?
Reichlich Arbeit dürfte am Sonntag auf die Torwächter beider Klubs zukommen. Denn der SV Arminia und der RSE haben zwei Gemeinsamkeiten: eine intakte Offensivabteilung, die 27 bzw. 25 Mal ins Schwarze traf – und eine derzeit wackelige Defensive, die 34 bzw. 28 Mal in den 14 bisher absolvierten Partien den Gegner jubeln ließ. Ergebnistipp am Sonntag also 3:3, 4:3 oder 3:4? Wer die Antwort darauf live mitbekommen möchte, der muss wohl und nicht übel an den Bischofsholer Damm pilgern! Denn die Partie wird weder in den öffentlich-rechtlichen Programmen übertragen noch in den privaten oder gestreamt. Wie in guten, alten Zeiten also – und an diese will die Mannschaft von Marko Oršolić Sonntag ein kleines bisschen anknüpfen! Mit einem Sieg im Derby gegen den RSE! Avanti Arminia! Übrigens: Das letzte Heimspiel gegen Ramlingen fand fast auf den Tag genau vor einem Jahr statt, am 14.11.21. Spieltagstechnisch gesehen also vor exakt einem Jahr. Das Ergebnis auch damals torreich. Und positiv aus SVA-Sicht: 5:2 für Arminia!
Knipste zwei Mal beim 5:2 gegen den RSE: David Lučić