Sonntag in Rotenburg nachlegen!
Die Erleichterung nach dem 2:0 gegen Ramlingen war noch weit nach Spielende bei allen Fans der Blauen im Rudolf-Kalweit-Stadion zu spüren. Am Sonntag soll nun nachgelegt und die schlechte Auswärtsbilanz verbessert werden. Gegner ist der Rotenburger SV, aktuell Tabellensechzehnter, aber keinesfalls zu unterschätzen.
Letztes Duell vor sieben Jahren
Den Rotenburger SV als Fahrstuhlmannschaft zu bezeichnen ist sicherlich nicht übertrieben. In den letzten 16 Jahren sind die Weiß-Roten dreimal ab- und wieder aufgestiegen. Zuletzt gelang im Jahr 2020 die Rückkehr in die Oberliga. Das letzte Gastspiel unserer Blauen beim RSV datiert vom März 2015, bei dem sich die seinerzeit von Michael Elfert trainierte Elf mit 1:2 geschlagen geben musste. Den letzten Auswärtssieg in Rotenburg konnte der SVA im Mai 2003 mit 3:1 erringen. Doppeltorschütze damals: Markus Erdmann.
Der erstmalige Aufstieg der Rotenburger in die Oberliga ist übrigens auch eng mit dem SV Arminia verbunden. Da durch den Aufstieg der Blauen in die Regionalliga 1997 ein Platz in der Oberliga frei wurde, nutzte der RSV seine Chance, setzte sich in der Relegation durch und konnte sich fortan Viertligist nennen. Vater des Erfolgs war Weltmeister Günter Hermann auf der Trainerbank, der u.a. auf seine ehemaligen Mitspieler Frank Ordenewitz und Jonny Otten vertrauen konnte.
Auch diese Saison Kampf um den Klassenerhalt
Der aktuell Kader der Rotenburger ist zwar nicht ganz so namhaft wie seinerzeit besetzt, liest sich mit Stefan Denker und Tobiashauke Kirschke aber nicht minder vielversprechend. In der letzten Saison konnte das Team von Trainer Tim Ebersbach ziemlich souverän den Klassenerhalt sichern, beendete die Abstiegsrunde punktgleich mit Eintracht Celle auf Platz zwei. In der laufenden Spielzeit sind die Kicker aus Rotenburg die Remiskönige der Liga. Ganze acht Punkteteilungen gab es bereits in den bisherigen 15 Spielen. Dadurch kam der RSV bislang nicht so Recht vom Fleck, konnte erst zwei Mal die volle Punktzahl einsacken und steht mit insgesamt 14 Punkten auf Platz 16. Und auch mit Toren geizten die Rot-Weißen bisher. Lediglich 18 Buden stehen auf der Habenseite, auf der heimischen Sportanlage erklang der Torschrei der Anhänger sogar nur magere sieben Mal. Tom-Julian Kanowski war mit fünf Treffern insgesamt am erfolgreichsten.
Diese Zahlen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der RSV ein unangenehmer Gegner ist, der auch noch keine wirklich deutliche Niederlage einstecken musste. Vor der Auswärtsniederlage am letzten Sonntag gegen Tabellenführer Lupo-Martini gab es sogar vier ungeschlagene Spiele in Folge. SVA-Coach Marko Oršolić sollte den kommenden Gegner also keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.
Ziel ist ein versöhnlicher Jahresausklang
Dass unser Trainer und seine Mannschaft die Rotenburger unterschätzen, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Schließlich hat der SV Arminia mit dem 2:0 gegen den RSE am letzten Wochenende gerade erst seine miese Negativserie beendet. Ob der Heimsieg der erhoffte Befreiungsschlag und ein sogenannter „Turnaround“ war, wird sich spätestens am kommenden Sonntag kurz vor 16 Uhr zeigen. Ziel ist es in jedem Fall, den derzeit noch sehr knappen Abstand zur Abstiegszone zu vergrößern und möglichst noch vor der Winterpause den Anschluss ans Mittelfeld herzustellen. Werden in den verbleibenden vier Spielen bis zur Winterpause noch ordentlich Punkte gesammelt, könnte es für die Anhänger des SVA doch noch ein versöhnlicher Jahresausklang werden. Für die anstehende Aufgabe in Rotenburg hat das Trainerteam dabei personell einige Optionen zur Verfügung. Deutlich wurde das bereits am letzten Sonntag mit einer sehr stark besetzten Reservebank, die sowohl defensiv als auch offensiv gleichwertige Auswechslungen verspricht.
Mit der Deutschen Bahn nach ROW
Zum Spiel nach Rotenburg wird keine Busfahrt angeboten. Wer sich also nicht im eigenen Auto gen Norden aufmachen will oder kann, für den ist der Zug die Anreisemöglichkeit Nummer eins. Das Stadion des RSV liegt nur wenige Gehminuten vom Bahnhof in Rotenburg entfernt. Somit würde theoretisch die Fahrt mit dem Zug um 12:20 Uhr ab Hannover Hbf und Ankunft in Rotenburg um 13:49 ausreichen. Wem das zu unsicher ist, der fährt lieber um 10:20 Uhr in Hannover ab und erreicht die Stadt an der Wümme bereits um 11:49 Uhr.
Der Wetterbericht sagt für Sonntag kaltes Wetter voraus. Also besser den grün-weiß-grünen Schal einpacken!