Nach verschlafener erster Halbzeit 0:3 in Rotenburg verloren

Es gibt sie, diese unangenehmen Aufgaben, die nicht wirklich Spaß machen, aber gemacht werden müssen. Montags den Biomüll rausbringen, Altglas zum Container bringen und sich dabei den letzten Rest Dessertwein in den Ärmel kippen oder aktuell Spielberichte vom SV Arminia schreiben. Will man die positiven Seiten des sonntäglichen Ausflugs zum Rotenburger SV erwähnen, so hier etwa der zahlreiche Anhang zu nennen, der den Weg aus der niedersächsischen Landeshauptstadt in die Wümmestadt gefunden hat, um dort mit befreundeten Fans von Altona 93 oder dem Bremer SV für einen lautstarken Support zu sorgen. Eine Gratisrunde Gerstensaft in der Vereinsgaststätte auf der schönen Anlage gilt es ebenso zu erwähnen, wie die Möglichkeit, gleich eine ganze Kiste eines solchen Safts im Stadion zu erwerben. Gerüchten zufolge soll der Anhang sogar aus der Flasche getrunken haben, aber das kann sich ja wohl niemand getraut haben!

Kollektiver Tiefschlaf in Halbzeit eins

Mit leichter Verzögerung blies Referee Benjamin Buth im Stadion an der Ahe zur Attacke, der sich im Folgenden elf Rotenburger gegen elf Arminen und einen betreuenden Rothenburger aussetzen sollten. Keine Minute war gespielt, als die in schickem grün-weiß agierenden Gäste das erste Mal vorm Gehäuse der in weinrot agierenden Gastgeber aufkreuzten, jedoch konnte Michael Owusu das Spielgerät nicht unter Kontrolle bringen. Kurz danach war es Jovan Hoffart, der von linksaußen vor den Rotenburger Strafraum kreuzte, Maß nahm, das Runde jedoch neben das Eckige setzt. Dies sollte für lange Zeit die letzte Offensivaktion der Arminen gewesen sein, denn nun übernahm der Gastgeber mit den fragwürdigen goldenen Rückennummern das Zepter. In der achten Minute kombinierten die Hausherren über ihre linke Seite vor den Sechzehner der Arminen, die Hereingabe erreichte nicht den am ersten Pfosten postierten Marc-Benjamin Klusmann sondern seinen Gegenspieler, der sehr zur Freude der Rotenburger zur Führung traf. Zwölf Minuten später fand eine weitere Flanke nur einen Stürmer, der Kopfball war ebenso unhaltbar wie sieben Minuten später das 3:0, als die Kicker aus der Wümmestadt schnörkellos durch die Hinterreihe des SVA kombinierten, den Ball nochmal querlegten und dann lässig einschoben. Keine halbe Stunde war gespielt. Zu allem Überfluss verletzte sich noch Hamza Sejto, für ihn kam Pino Ballerstedt. Das der Rückstand nicht höher ausfiel, lag nicht zuletzt an Schlussmann Dominik Grimpe, der im „eins gegen eins“ ein viertes Gegentor verhinderte. Weitere Chancen der Gastgeber blieben ungenützt, das 3:0 war folgerichtig und der einzige geknickte Rothenburger zur Halbzeit hieß Oliver.

Engagement in Halbzeit zwei bleibt ohne Zählbares

Halbzeit zwei begann mit einer guten Einschusschance des eingewechselten Abdulmalik Abdul, der eine messerscharfe Hereingabe nicht verwerten konnte. Die Arminen wehrten sich nach Kräften, suchten die Zweikämpfe und kombinierten durchaus gefällig über den Platz, aber der Kannibale von Rotenburg in der Innenverteidigung verputzte jegliche Ambitionen. Eine Monstergrätsche von Marc-Benjamin Klusmann sei ebenso erwähnt wie die letzte Torchance des Spiels, die Moritz Alten gehörte. Aber auch dieser Ball wollte nicht ins Tor und so gewannen die Gastgeber aus der Stadt des ehemaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel aufgrund der effizienten ersten Halbzeit verdient mit 3:0. Immerhin hatten die Helden in schwarzen Strumpfhosen ein Einsehen und verzichteten auf die Nachspielzeit, so dass die Rückfahrt pünktlich angetreten werden konnte. Man soll sich ja auch über die kleinen Dinge im Leben freuen können.

Arminia und der AFC

Sonntag Hinrundenfinale – BW Papenburg kommt

Am kommenden Sonntag steigt in Bischofshol der letzte Spieltag der Oberligasaison 2022/23, wenn BW Papenburg im altehrwürdigen RKS gastiert. Die Gäste rangieren derzeit auf dem letzten Tabellenplatz, der SV Arminia ist nur zwei Plätze darüber zu finden. Die Fußballchronik weiß zu berichten, dass der Papenburger Vorgängerverein Germania seine Rekordkulisse 1963 vor 3.600 zahlenden Zuschauern erreichte, als seinerzeit die Amateure vom SV Arminia im Emsland eine Niederlage einsteckten. Wichtiger als solche Anekdoten sind am Sonntag allerdings drei Punkte, die hoffentlich in der Landeshauptstadt verbleiben. Anpfiff ist um 14 Uhr.

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