Neues Jahr, alte Muster – 1:4 in Papenburg
Das erste Pflichtspiel des Jahre führte den SV Arminia nach Papenburg, um beim dortigen SC Blau-Weiß das Oberligajahr 2023 zu eröffnen. Der voll besetzte Reisebus brachte eine stattliche Schar Anhänger der Blauen ins Emsland, auch über individuelle Anreise fanden Fans den Weg zum Kunstrasenplatz, auf den witterungsbedingt ausgewichen werden musste. Ein Spiel im Stadion wäre sicherlich schöner gewesen als dieses Ambiente, welches eher an Hallenfußballturniere der Jugend erinnerte. Letztlich sollte es aber um drei Punkte gehen, die allerdings in der Werftenstadt blieben.
Starkes Comeback nach kalter Dusche in Halbzeit eins
Glücklicherweise fanden alle Testspiele auf Kunstrasen statt, so dass die Elf von Semir Zan auf gewohntem Terrain agieren konnte. Viel wurde von der Brisanz des Kellerduells im Vorfeld gesprochen, allen war bewusst, um was es gehen sollte und doch dauerte es keine 90 Sekunden, bis der Ball zum ersten Mal im Netz des von Dominik Grimpe gehüteten Tores zappelte. Kalte Duschen sind die Kicker aus Bischofshol zwar gewohnt, aber eigentlich findet die Beschäftigung damit erst nach dem Spiel statt. Anders als bisher schüttelten sich die Blauen nur kurz und antworteten prompt. Eine Ecke von Kriseld Doko setzte Yannick Bahls noch knapp daneben, eine Minute später vollendete Luis Prior Bautista eine sehenswerte und schnell herausgespielte Kombination zum 1:1. Spätestens ab hier spielte nur der SVA, der nicht nur sichtlich Rückenwind hatte. David Lučić verzog nur knapp aus spitzem Winkel nach knapp 20 Minuten. Chinoso Anoliefotu stand hauchzart im Abseits, die Fahne blieb zunächst unten. Ähnlich wie bei eingangs erwähnten Jugendturnieren entscheidet aber auch das Publikum, und so wurde nach kurzer und lauter Intervention doch die Meinung geändert. Nach einer knappen halben Stunde hätte es Elfmeter geben können, aber das Foul an Anoliefotu wurde hauchzart vor der Linie des Sechzehners begangen, den fälligen Freistoß vergab Erik Henschel. Eine Minute später kam wieder der emsige Anoliefotu an den Ball, aus dem Gewühl heraus scheiterte er aber an Papenburgs Torwart. Ein wuchtiger Freistoß von Doko und eine weitere sehr gute Chance von Lučić blieben ungenutzt, so ging es also in Kabine der benachbarten Mehrzweckanlage in einem Spiel, in dem die Führung mehr als verdient gewesen wäre. Aber im Fußball zählt der Konjunktiv nicht, blöderweise gab es eine zweite Halbzeit.
Gewohnte Muster und eine unschöne Entgleisung
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Wähnte man sich in der ersten Hälfte im Ambiente eines Jugendhallenturniers, so spielte eine Mannschaft ab Minute 46 auch so, was keine Beleidigung von engagierten Jugendmannschaften sein soll. Die zweite Papenburger Chance des Spiels saß, dieses Mal kam der SVA nicht zurück. Das dritte Tor der Gastgeber wurde geradezu hergeschenkt, von Zweikampfhärte und Aggressivität war nichts mehr zu sehen und auch das vierte Tor hatte nichts mit den Ansprüchen von Gegenwehr im Abstiegskampf der Oberliga zu tun. Das war nach der ersten Halbzeit so nicht zu erwarten, erinnert aber doch an viele Spiele der Hinserie. So passt es auch ins Bild, dass neben sportlicher Niederlage und handwarmen Getränken auch andere Ärgernisse hinzukamen. Aus den Reihen des Papenburger Tribünenabschnitts wurde ein Spieler des SV Arminia rassistisch beleidigt! Spieler, Offizielle und Fans des SV Arminia positionieren sich ganz klar gegen solche Aussagen, Rassismus hat nicht nur auf Fußballplätzen nichts verloren, sondern nirgendwo auf der Welt!
Am Ende steht es 4:1 für den Gastgeber
Nächsten Sonntag erst Grünkohl verputzen und dann Bersenbrück!
Kommenden Sonntag steht die allseits beliebte Grünkohlwanderung des SV Arminia an. Los geht´s um 9.45 Uhr an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 5 in Anderten, auf der Route gibts einige Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und ab 12.30 Uhr findet die Einkehr im besten Vereinsheim der Welt statt, wo es dann die beliebte Speise auf den Teller gibt. Ab 14 Uhr rundet dieses Event das Oberligaspiel des SVA gegen den TuS Bersenbrück an, wenn es wieder um Punkte geht.