Kein Punkt gegen Lupo trotz guter Leistung

Erst eine Platzbegehung am Freitag Nachmittag beseitigte endgültig alle Zweifel, ob das Heimspiel gegen den Tabellenführer stattfinden würde. Und die Blauen knüpften genau da an, wo sie beim Heimsieg gegen den TUS Bersenbrück aufgehört hatten. Leider belohnten sie sich nicht für die starke Leistung, so dass am Ende die Spieler in Rot jubeln und die Tabellenspitze verteidigen konnten.

Tiefer aber bespielbarer Platz

Starke erste Halbzeit mit Schönheitsfehler

Wer eine Schlammschlacht in Bischofshol erwartet hatte, dürfte bereits vor Anpfiff relativ überrascht gewesen sein. Der Platz im RKS hat zwar auch schon bessere Zeiten erlebt, dafür die Regenfälle in den Tagen zuvor gut weggesteckt und war somit in einem mehr als akzeptablem Zustand.

Enttäuschend indes war der Zuschauerzuspruch an diesem Samstag. Lediglich etwa 200 Anhänger hatten den Weg ins altehrwürdige Rudolf-Kalweit-Stadion gefunden. Lag es am wechselhaften Wetter? Lockten die parallel laufenden Bundesligapartien mehr? Oder erwarteten viele eine chancenlose Arminen-Elf gegen den starken Tabellenführer? Alle nicht Anwesenden haben in jeden Fall einen starken Auftritt der Elf von Trainer Semir Zan verpasst.

Dieser setzte auch gegen die Wolfsburger auf die Viererkette aus dem Bersenbrück-Spiel, in der Marc Klusmann wieder auf der ungewohnten Position des Außenverteidigers agierte. Dafür musste Luis Prior Bautista zunächst einen Platz auf der Bank einnehmen, während Jovan Hoffart von Beginn an die linke Seite beackerte. Hatte der fußballinteressierte Besucher ein ähnliches Spiel wie gegen Bersenbrück erwartet, sah er sich bereits nach wenigen Minuten getäuscht. Zwar war die Defensive um Moritz Alten sehr darum bemüht, Lupo möglichst wenig Torchancen zu gewähren, was auch fast immer gelang. Allerdings standen die Blauen keinesfalls so tief wie zwei Wochen zuvor, sondern störten den bisherigen und aktuellen Spitzenreiter bereits frühzeitig im Spielaufbau. Und sie wussten diesmal auch eine Menge anzufangen mit der Kugel. So scheiterte Yannick Kranz in der 11. Spielminute nach vorangegangenem Doppelpass mit Erik Henschel. Auf der anderen Seite ergaben sich Einschussgelegenheiten für die Gäste fast nur durch Freistöße. Das 0:1 fiel dann auch mehr als unerwartet. Dominik Grimpe hatte in der 16. Spielminute nach einem Rückpass vielleicht einen Moment zu viel Zeit zum Nachdenken, legte sich den Ball auf den schwächeren linken Fuss und schoss dann zum Gegen- statt zum Mitspieler. Dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und lupfte das Spielgerät über den chancenlosen Grimpe ins Tor.

Die Blauen brauchten anschließend etwas, um diesen unglücklichen aber auch völlig unnötigen Gegentreffer zu verdauen. Von einem auch diesmal wieder stark aufspielenden David Lučić angetrieben erspielte sich die Mannschaft noch vor der Halbzeitpause aber weitere Chancen. In der 32. Minute konnte Michael Owusu eine gute Hereingabe von Yannick Kranz nicht optimal verarbeiten. Kurz vor der Pause köpfte Marc Klusmann nach einer Ecke übers Tor und praktisch mit dem Pfiff zum Pausentee hatte der heute offensiv sehr auffällige Yannick Kranz eine weitere Einschussmöglichkeit nach Flanke von Tom Becker. Dann schickte der insgesamt gut leitende Schiri Niklas Olle beide Teams in die Kabinen zum Aufwärmen.

Catenaccio e discussione

Auch nach der Halbzeitpause erlebten die Zuschauer – darunter auch einige Anhänger des Altonaer Fußballclubs von 1893  – engagierte Arminen. Diese sahen sich aber einem Gegner ausgesetzt, der seine defensiven Qualitäten einmal mehr unter Beweis stellte. Die starke Abwehrreihe der Autostädter ließ nur noch wenige gute Chancen zu. So in der 61 Minute, als Torhüter Marius Sauss einen Fernschuss von Jovan Hoffart nur abwehren konnte und der mittlerweile eingewechselte Chinoso Anoliefotu den Nachschuss übers Tor setzte. Lupo tauchte anschließend nach einem perfekt ausgespielten Konter gefährlich vor Dominik Grimpe auf, der Ball strich allerdings knapp am Tor vorbei. Mit zunehmender Spieldauer waren leider auch die aus dem Hinspiel bereits bekannten Diskussionen der Wolfsburger mit Gegenspieler und Schiedsrichter wieder zu beobachten. Ebenso wie längere Verschnaufpausen auf dem tiefen Grün. Das kann man clever nennen oder auch einfach nur unsportlich. Letztendlich kostete es wertvolle Zeit, die dem SVA so langsam davonlief. Zehn Minuten vor dem Ende der Partie bereitete Luis Prior Bautista dem Lupo-Goalie nochmal mit einem Aufsetzer leichte Probleme. Und quasi mit dem Schlusspfiff köpfte Moritz Alten kräftig aber nicht zielgenau.

Somit blieb es beim 0:1 für die Gäste, die dadurch ihre Spitzenposition behaupten konnten. Das Team des SV Arminia kann zufrieden sein mit einer tollen Teamleistung, auch wenn die Tabellensituation nach diesem Spiel weiter kritisch bleibt.

Sonntag wichtiges Spiel in Ahlerstedt

Ärger über die Niederlage ist angebracht und erlaubt. Ab Montag sollte die volle Konzentration aber dem nächsten Spiel am kommenden Sonntag gelten. Dann geht es nämlich zum SV Ahlerstedt/Ottendorf. Mit dem Aufsteiger hat der SV Arminia noch eine Rechnung offen, im Hinspiel gab es eine ärgerliche 2:3-Niederlage. Zudem belegen die Doppeldörfler aktuell Platz 14 der Oberliga-Tabelle, möglicherweise (je nach Konstellation) der erste Nichtabstiegsplatz am Ende der Saison. Punktemäßig könnte der SV Arminia mit einem Auswärtssieg gleichziehen. Informationen zu den Anreisemöglichkeiten gibt es im Laufe der Woche.

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