Dominik Grimpe bleibt unbezwingbar – Auswärtssieg in Ahlerstedt

Sonntagsausflüge sind keine neue Erfindung. So gab es schon vor über hundert Jahren eine rege Reiserei in die nähere Umgebung um das eine oder andere Bierlokal aufzusuchen oder Aussichtstürme zu besteigen. Dank der Mobilitätswende ist am gestrigen Sonntag der Ausflug über den Deister oder den Benther Berg hinausgekommen, in die beschauliche niedersächsische Tiefebene sollte es für den Tross aus Hannover gehen. Im Stader Landkreis ist die SV Ahlerstedt/Ottendorf beheimatet, in einem Ort wo die Welt noch in Ordnung scheint. Kollektives Müllsammeln am 18.3. (Treffpunkt ist um 9 Uhr am Bauhof), der dreißigste Geburtstag vom Schmöselmeister, der lächelnd von Plakaten schaut oder Buttergemüse mit Beilage im lokalen Gasthof, wo das Gezapfte keine sieben Minuten dauert, sondern eine halbe Stunde. Hektik ist hier fremd, man hat keine Eile. Dass es doch dann und wann etwas spannend wird, liegt an der Oberliga Niedersachsen, in welche die SVAO just aufgestiegen ist und die so glorreiche Vereine in dieses herrliches Flecken Erde bringt, wie es der SV Arminia ist. Man verabredete sich also auf 15 Uhr zum Kräftemessen im Stadion an der Aue, fand mit Maximilian Ernst und seinen zwei Freunden junge Burschen, die mit einer Pfeife und zwei bunten Fahnen ausgestattet wurden und los ging die wilde Reise auf der Koppel hinter der Gesamtschule. Abstiegskampf, wenn das mal keine Aufregung verspricht.

Dominik Grimpe wird zum Helden der Partie

Kurz mit den groben Spielregeln vertraut gemacht, eröffnete der Unparteiische die Partie unter den strengen Augen des NFV-Beobachters, der einiges auf seinem Beobachtungsbogen zu notieren hatte. Der SVA begann abwartend und tastete sich langsam ins Spiel, die erste Chance gehörte allerdings den Gastgebern, die den Schlussmann aus Bischofshol, Dominik Grimpe, zu einer ersten Glanztat zwangen. Anschließend verflachte das Geschehen zunehmend, was nicht zuletzt mit der eher zufällig wirkenden Zweikampfauslegung des Referees lag, der immer mal wieder in sein Instrument pfiff und eifrig Freistöße ausführen ließ. Die Verwunderung aller 22 beteiligten Akteure war nicht klein, jeder Pfiff konnte in alle Richtungen gehen. Der Sportverein aus der Landeshauptstadt nutzte die aufkommende Verwirrung und kombinierte über David Lučić und Jovan Hoffart sehenswert vors Gehäuse der Doppeldörfler, wo im Nachschuss Chinoso Anoliefotu vollstreckte und in der 16. Minute auf 1:0 für den Gast stellte. Eigentlich müsste so ein Tor für Sicherheit sorgen, aber dann wäre es ja nicht der SV Arminia. Keine Zeigerumdrehung nach der Führung zeigte Maximilian Ernst auf den ominösen Punkt. Zu ungestüm hatte der Verteidigung der Blauen agiert, diese Zweikampfbewertung war absolut gerechtfertigt und wurde ebenso im Beobachtungsvermerkt wie die Tatsache, dass Dominik Grimpe den gar nicht so schlecht geschossenen Elfmeter parierte und auch den Nachschuss abwehrte! Aber auch der nächste Zweikampf im Straufraum der Gäste endete unrühmlich, Erik Henschel legte den Ahlerstedter mit dem klangvollen Namen Malcolm Brunkhort. Wieder Elfmeter, wieder in Ordnung. Wieder stark geschossen und wieder pariert! Dominik Grimpe wehrte auch den zweiten Elfmeter des Spiels ab und sicherte die Führung, die kurz vor der Halbzeit Marc-Benjamin Klusmann hätte ausbauen können. Aber aus dem Gewühl heraus fand der Ball nur die Arme des Ottendorfer Tormannes. Kurz danach entschieden beide Teams, doch mal eine Pause einlegen zu wollen und informierten den Schiedsrichter, der seiner Lieblingsbeschäftigung nachkam und freudig zur Halbzeit pfiff.

David Lučić macht den Deckel drauf

In Halbzeit zwei agierte der SVA sehr abgeklärt und hielt den Ball vom eigenen Straufraum, obwohl Dominik Grimpe an diesem Tag ohnehin jeden Schuss gehalten hätte. Munter wurde in dieser doch fairen Partie durch die Zeit gepfiffen, aber Freistoß um Freistoß drosch die SVAO hoch und weit in Richtung Strafraum, ohne gefährlich werden zu können. Cedric Heidenreich leitete nach einer guten Stunde die nächste Chance für seine Mannen ein, Chinoso Anoliefotu vergab und musste kurz danach durch Hamza Sejto ersetzt werden. Den Deckel auf die Partie setzte dann der unermüdliche David Lučić, der im Laufduell seinem Gegenspieler davonlief und frei vorm Tor das Spielgerät in den Winkel zimmerte. 64 Minuten waren da gespielt und zehn Minuten später zementierte David Lučić den Sieg, 3:0! Kurz zuvor parierte Dominik Grimpe sehenswert die einzige Torchance des Gastgebers in der zweiten Halbzeit, das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können, aber das die Aktion gegen Abdulmalik Abdul aus der Kategorie Kirmeswrestling nicht geahndet werden würde, war an diesem Tag auch sonnenklar. Beide Teams hatten genug und baten Maximilian Ernst um das Ende des Spiels. Nichts leichter als, ein freudiger Dreiklang wurde in die Pfeife intoniert und drei Punkte fanden den Weg in die Landeshauptstadt. Während die Spieler von Semir Zan sich von den mitgereisten Fans feiern ließ, standen die Ahlerstedter und Ottendorfer etwas gedankenverloren am Seitenrand der grünen Wiese. Ob dies aufgrund der Niederlage geschah oder weil sie Montag wieder arbeiten müssen, blieb unklar. Die Reisegruppe Hannover machte sich am Ende eines langen Ausfluges auf die Rückreise, irgendwo wurden Getränke mit Kirschgeschmack aufgetrieben und im Bus wurden zu Getränken aus dem Brauhaus Einbeck Schunkellieder angestimmt. So schön kann also doch dieser Oberligafußball sein!

Auswärtssiege sind schön!

Mit dem Bus nach Oldenburg

Weil Bräuche und Sitten gepflegt werden wollen, wird diese Form des Ausfluges nächsten Sonntag direkt wiederholt. Es geht nach Oldenburg, wo der Verein für Leibesübungen dazu einlädt, gemeinsam ein paar Leibesübungen zu absoliveren. Diejenigen in kurzen Hosen dürfen dies ab 15 Uhr auf Kunstrasen im Stadion an der Alexanderstraße tun, all diejenigen in längerer Montur sind herzlich dazu eingeladen, von der Seitenlinie anzufeuern. Auch in Oldenburg werden drei Punkte vergeben und die würde sich der SV Arminia gerne anrechnen lassen. Wieder wird mit dem Reisebus gefahren, los gehts erneut um 11 Uhr in Bischofshol. Das Boarding beginnt um 10.45 Uhr, die Buchung kann online unter sva.auswaertsfahrt@gmail.com vorgenommen werden.

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