Rückschlag im Derby – Arminia läuft hinterher
Sportlicher Sonntag in der Landeshauptstadt. Während etwa 20.000 Teilnehmer an den verschiedensten Läufen des Hannover-Marathons teilnahmen, duellierten sich der HSC und der SV Arminia im Stadtderby. Aus Sicht der Blauen hatte der SVA hier leider das Nachsehen, verlor insgesamt verdient mit 2:3 und konnte vorerst keine weiteren Punkte für den Klassenerhalt sammeln.
Starker Support – mäßige Leistung
Die ersten schlechten Nachrichten gab es bereits vor dem Spiel. Coach Semir Zan konnte krankheitsbedingt nicht am Ausbau seiner Erfolgsserie arbeiten. Und auch Erik Henschel, sonst in der Innenverteidigung gesetzt, musste leider passen. Das hielt die Arminia-Anhänger allerdings nicht davon ab ihre Mannschaft zahlreich zu unterstützen. Der Sieger des Hannover-Marathons stand bereits längst fest, als sich zur Mittagszeit gut 30 zu diesem Zeitpunkt noch gut gelaunte SVA-Fans zum Frühschoppen in der Vereinsgaststätte trafen. Unter ihnen auch einige TeBe-Sympathisanten aus Berlin, die das anstehende Stadtderby für einen Freundschaftsbesuch nutzten. Für die Anreise wählte der von Marion Schneemann mit Proviant ausgestattete SVA-Anhang nicht die sportliche, sondern die bequeme Variante und steuerte mit der Straßenbahn die List an. Auch vor Ort setzten sich die schlechten Nachrichten fort, lediglich ein Versorgungsstand für Essen und Getränke im Eingangsbereich sorgte bereits vor dem Anpfiff für Ernüchterung im wahrsten Sinne des Wortes.
Passend zum auch dieses Mal komplett in blau gekleideten Team aus Bischofshol hüllte sich beim Einlaufen beider Mannschaften die Haupttribüne ebenfalls in blauen Rauch und die SVA-Fans machten fortan aus dem Auswärts- ein Heimspiel.
lautstarker Gästeblock
Der heute an der Seitenlinie agierende Co-Trainer Ender Derya schien die richtigen Derby-Worte vor dem Anpfiff gefunden zu haben. Zumindest legten die Arminen – angetrieben vom quirligen Jovan Hoffart – ganz gut los. Bereits in der achten Spielminute gab es die erste Doppelchance, Hoffart trug sich anschließend mit einem Fernschuss (19.) und einer Volleyabnahme aus halblinker Position (24.) in die Statistik ein. Allerdings handelte es sich vorwiegend um Einzelaktionen und weniger um gut herausgespielte Torchancen. Der HSC hatte bis dahin bereits seine spielerische Klasse angedeutet und so kam Stürmer Finn Jüttner folgerichtig zu seinem ersten aber nicht letzten Torerfolg an diesem Sonntag (29. Spielminute). Zwar erzielte SVA-Kapitän Yannick Bahls nur zwei Minuten später den Ausgleich, als er im Anschluss an eine Ecke im Gewühl die Übersicht behielt. Doch kurze Zeit später ging es wieder zu schnell für unsere Blauen, erzielte Finn Jüttner nach starker Kombination über die rechte Seite zunächst das 2:1 für die Gastgeber (34.), um nur zwei Minuten später den Dreierpack zu schnüren. Nach dem Lattentreffer eines Mitspielers schaltete Jüttner am schnellsten und beförderte die Kugel über den chancenlosen Lars Holm ins Netz. Die SVA-Spieler waren von drei Gegentoren in sieben Minuten sichtlich geschockt, brachten bis zum Pausenpfiff des ordentlich leitenden Schiedsrichters nicht mehr viel zu Stande.
Es reicht nur noch zum Anschlusstreffer
Wer mit einer wütenden Antwort nach der Pause gerechnet hatte, sah sich leider getäuscht. Insgesamt blieb auf blauer Seite diesmal vieles Stückwerk, wurden zu viele Zweikämpfe verloren und stand die Defensive weniger souverän als noch in den letzten Partien. Auch aus den Eckbällen und Freistößen in teils aussichtsreicher Position konnten Kriseld Doko und Co. kein Kapital schlagen. Erst die Einwechslungen – Michael Owusu und Abdulmalik Abdul im Sturm sowie Pino Ballerstedt und Abdul Yesilyurt im Mittelfeld – sorgten noch mal für deutliche Belebung in den Offensivbemühungen, die dann zumindest noch mit dem Anschlusstreffer belohnt wurden. Moritz Alten stand goldrichtig und bugsierte das Leder zum 2:3 über die Linie. Dabei blieb es dann aber. Die Blauen drängten zwar noch auf den Ausgleich, der HSC brachte die knappe Führung aber ins Ziel. Insgesamt ein enttäuschender Derby-Nachmittag für alle, die es mit dem SV Arminia halten, hatte man doch insgeheim auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie gehofft.
Abdul Yesilyurt im luftigen Zeikampf
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass die Biervorräte bereits vor Abpfiff der Partie aufgebraucht waren. Wahrscheinlich hatte man an der Constantinstraße nicht mit so vielen durstigen Arminen gerechnet.
Nächsten Sonntag kommt das Schlusslicht
Auf die Blauen wartet jetzt eine wichtige Trainingswoche. Schließlich kommen am nächsten Sonntag die Freien Turner aus Braunschweig nach Bischofshol. Diese belegen aktuell den letzten Tabellenplatz. Mit einem Heimsieg könnte der SV Arminia den Abstand auf die Braunschweiger auf komfortable neun Punkte ausbauen und gleichzeitig ein paar Plätze in der Tabelle nach oben klettern.