Zwei Punkte für ein Unentschieden ab neuer Saison!

1995/96 wurde die Drei-Punkte-Regel für einen Sieg eingeführt – um die Spiele attraktiver zu machen und einen durch Offensivfußball errungenen Erfolg stärker zu belohnen. Seither werden immer wieder auch veränderte Modelle des Ligamodus ins Spiel gebracht. Insbesondere seit den Coronaregelungen, als die Ligen mancherorts in Meister- und Abstiegsrunden unterteilt wurden.

Zusatzpunkt für den, der zuerst führt

Unabhängig davon hat der Niedersächsische Fußballverband NFV etwas überraschend nun einen weiteren Vorschlag zur Attraktivitätssteigerung der Ligaspiele bei seiner Klausurtagung in Barsinghausen diskutiert: die Belohnung einer Mannschaft bei einem nicht torlosen Unentschieden.

Will heißen: Endet eine Liga-Partie remis und gleichzeitig nicht torlos 0:0, soll diejenige Mannschaft mit einem Zusatzpunkt belohnt werden, die zuerst in Führung gegangen ist. D. h. endet eine Begegnung beispielsweise 2:2, erhält Mannschaft A, die mit 1:0 in Führung gegangen ist, einen weiteren Zähler, also insgesamt deren zwei. Mannschaft B hingegen – auch, wenn sie den 0:1-Rückstand ausgleichen und zwischenzeitlich sogar ihrerseits mit 2:1 in Führung gehen konnte, erhält lediglich den bisher üblichen einen Punkt.

„Abgeschafft“ werden soll damit möglichst die unattraktive Phase des „Abtastens“ zu Spielbeginn; einziehen soll stattdessen Offensivfußball von Beginn an. Ob die Neuregelung kommt, ist jedoch fraglich, denn sie wurde auch auf der NFV-Klausurtagung kontrovers diskutiert. Insbesondere bei zahlreichen Spielausfällen, wie auch in diesem Winter, könnte das Tabellenbild beispielsweise noch schiefer werden.

Start in Niedersachsen schon zur neuen Saison!

Fest steht allerdings, dass die Oberliga Niedersachsen als höchste Liga des Bundeslandes bereits zur kommenden Spielzeit 2023/24 (!) als Testballon für die „Zwei-Punkte-Remis-Regelung“ fungieren und diese im Pflichtspielbetrieb angewendet werden wird. Ab August wird daher ausschließlich in der Oberliga Niedersachsen um ein, zwei oder drei Punkte gekämpft – Michael Schanze und Piet Flosse hätten ihre Freude. Nach Abschluss der Spielzeit wird über Erfolg oder Misserfolg diskutiert und die Regelung ab der Spielzeit 2025/26 ggf. bundesweit eingeführt. In der Oberliga Niedersachsen bliebe sie im Erfolgsfall auch in der Spielzeit 2024/25 gleich bestehen.
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Der SV Arminia steht der Neuregelung neutral gegenüber. Rechnet man allerdings die Oberliga-Tabelle einmal unter Berücksichtigung der potenziellen Regelung für die laufende Saison durch, würden die Blauen schlechter wegkommen als bei der bestehenden Regelung. Denn nur einmal ging der SVA zuerst in Führung und vier Mal musste er Moral beweisen und einem Führungstreffer des Gegners zu Spielbeginn nachrennen … Dies soll und muss am morgigen Sonntag ab 15 Uhr beim Heimspiel gegen die Freien Turner Braunschweig aber ohnehin auf jeden Fall vermieden werden! Avanti Arminia!

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