Arbeitssieg gegen das Tabellenschlusslicht!
Am gestrigen Sonntag stand das äußerst wichtige Spiel gegen die Freien Turner aus Braunschweig an der Tagesordnung. Zum vierten Mal in dieser Saison kam ein Tabellenschlusslicht nach Bischofshol, drei mal sackte eben jenes Team die drei Punkte ein. Das sollte und musste gestern anders ausgehen, denn die Tabelle bleibt eng und Arithmetik ist keine Turnformation. Bis zu sechs Teams steigen dieses Jahr in die Landesliga ab und allen sollte klar sein, dass keines davon aus Hannovers Süden kommt! So ging es also bei frischen Temperaturen zu Werke gegen eine Mannschaft aus dem Osten Niedersachsens, die auch jeden Punkt für den Klassenerhalt benötigt.
Chino Anoliefotu erzielt das Tor des Tages in Hälfte eins
Die komplett in blau gewandete Arminenelf begann mit Kriseld Doko in der Innenverteidigung, um die Spieleröffnung besser zu orchestrieren. Ihn ersetzte im Mittelfeld Pino Ballerstedt, auf die harte Bank ging es für Marc-Benjamin Klusmann, Sproß von den seit Mittwoch bekanntesten Fernseheltern des hannoverschen Amateurfußballs. Die ersten zehn Minuten tasteten sich beide Teams ab, im Fußball ist das durchaus bekannt, aber im freien turnen vermutlich eher unüblich. Die erste Torannäherung gehörte den Gästen, drei Ecken hintereinander schaufelten sie in den Strafraum des SVA, aber weder gab es einen Elfmeter wie auf dem Bolzplatz noch andere nennenswerte Ergebnisse. Die erste offensive Aktion der Bischofsholer Jungs ging von Yannick Bahls aus, der Jovan Hoffart in Szene setzte. Diese Variante war ebenso erfolglos wie die Einzelaktion von Chinoso Anoliefotu eine Minute später. Es begann die Zeit der langen Bälle. Einen ersten dieser Art spielte Pino Ballerstedt auf David Lučić, der den Ball aber erst nach dem Braunschweiger Schlussmann erreichte. Besser klappte es eine Minute später, als Yannick Bahls den Ball auf eine lange Reise schickte. Dieser segelte gefühlte Ewigkeiten in den Sechzehner und unter großem Staunen der Braunschweiger Hintermannschaft, die mehr mit rhythmischer Sportgymnastik als mit Zweikampfhärte beschäftigt war, und fand Chinoso Anoliefotu. Dieser bedankte sich in einer Art, wie sie beim Fußball eben üblich ist, nämlich mit einem Tor. Eine knappe halbe Stunde war gespielt und Erleichterung zu spüren. Nach langen Bällen stand für die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit Bodenturnen in der Stilrichtung „rustikal“ auf dem Programm. Erst klärte Moritz Alten in eben jener Manier in eigener Hälfte, dann setzte Pino Ballerstedt eine eingesprungene Grätschfigur an, die vom Unparteiischen mit guten Haltungsnoten und einem gelben Karton honoriert wurde. Das bis hierher schönste Tackling der Saison fand auf der Bank der Turnerschaft keinen Anklang, so dass laut Beschwerde eingereicht wurde und beide Teams sich im Rudel ein paar Nettigkeiten austauschten. Höhepunkt dieses Programmabschnitts war eine gestreckte Sense gegen David Lučić, auch hier mit guten Haltungsnoten und einem gelben Karton bedacht. So ging es mit knapper Führung in die Halbzeitpause.
Kampf um jeden Grashalm in Halbzeit zwei
Die zweite Halbzeit hielt, was sie versprach. Schönen Fußball erwartete niemand der knapp 300 Anwesenden im RKS und sie sollten auch keinen zu sehen bekommen. Die Freien Turner waren bemüht, den Ball ins Tor von Lars Holm zu bugsieren und rannten tapfer an. Der SVA wollte den Deckel auf den Topf setzen, war aber nicht zielstrebig genug. Zwischen diesen beiden Sätzen liegen 48 Minuten Kampf, Grätscherei und ehrlicher Abstiegskampf. Der für den verletzten Torschützen Chinoso Anoliefotu eingewechselte Abdulmalik Abdul hatte die Entscheidung mehrfach auf dem Fuß. Erst stand er knapp im abseits (48.), dann rettete der Braunschweiger Keeper am Rande des Strafraums vor dem alleine heraneilenden Abdul (60.) und zwei Minuten später wäre die einfache Variante des Abschlusses vermutlich besser gewesen, als mit Außenrist den Ball Richtung Grillbude zu kicken. Der ebenfalls eingewechselte Yannick Kranz hatte zwei gute Aktionen, einmal geriet sein Pass auf Abdul zu lang und einmal hätte sich der geneigte Zuschauer doch etwas mehr Gewalt im Torschuss gewünscht. So wurde bis zur letzten Minute gezittert, die obligatorische Ecke in der Nachspielzeit fand aber nicht den Weg ins Arminentor und am Ende stand ein Sieg, der viel Arbeit und Fleiß gekostet hat und trotzdem drei Punkte wert ist. Nach den Haltungsnoten fragt morgen niemand mehr und die Konkurrenz hat auch gepunktet. Umso wichtiger, die Feste zu feiern, wie sie fallen und bei einigen Einbeckern in der Vereinsgaststätte den Tag ausklingen zu lassen.
Spielanalyse direkt im Anschluss
Ostermontag nach Celle im zweiten Versuch
Ab dem morgigen Mittwoch beginnt beim NFV die Operation „Nachholspiele“ und die Oberliga wird langsam aber sicher ein gerades Tabellenbild entwickeln. Der SV Arminia tritt hierbei erst am Ostermontag in Erscheinung, wenn ab 15 Uhr der MTV Eintracht Celle die drittschönste Fußballhymne dieser Liga abspielt. Ein Wiedersehen gibts mit MTV-Coach Hilger Wirtz von Elmendorff, der sich schon im Hinspiel nicht lumpen ließ und die drei Punkte brav im RKS ablieferte. Dieses Mal sollte wieder gepunktet werden, idealerweise dreifach. Da an Ostern zu Hause sowieso nur die Verwandtschaft nervt und irgendwann genug Eierlikör getrunken wurde, sollte der Weg in die Residenzstadt keine Hürde darstellen. Lautstarke Unterstützung vor Ort wird garantiert sein. Tipps zur Anreise folgen in den kommenden Tagen auf den üblichen Kanälen.