Marc-Benjamin Klusmann beendet den Fluch von Heeslingen in der Nachspielzeit!

Die Oberliga Niedersachsen, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2023. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs SV Arminia, dass mit seiner elf Mann starken Besatzung viele Saisons unterwegs ist, um fremde Samtgemeinden zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von Bischofshol entfernt dringt der SV Arminia in Gegenden vor, die nie ein Oberligaspiel zuvor gesehen haben. In der heutigen 29. Episode der Staffel 2022/23 dringt die Truppe um Captain Semir Zan in den Landkreis Zeven vor, wo im ländlichen Heeslingen bisher alle Expeditionen des SV Arminia erfolglos geblieben sind. Auch dieses Mal sollte gegen Weisheiten und Besserwisserei ein Tausch gegen Oberligapunkte erfolgen. Wird es dem Team um seinen Anführer Yannick Bahls gelingen? Erfahren Sie gleich mehr.

Einmal wie immer, bitte!

Zunächst machte diese Episode den Eindruck, sie wäre eine Wiederholung vergangener Folgen. Zwei gute Angriffe zu Beginn, einmal von David Lučić und einmal von Luis Prior Bautista vorgetragen, fanden jeweils den Weg zu Jovan Hoffart, der knapp vergab. Die erste Aktion der Einheimischen brachte direkt deren Führung, nach einer Ecke lag die Murmel im Netz und ausgerechnet ein Eigentor führte dazu, dass es gewöhnlichen Weg in Heeslingen gehen würde. Zumal der SVA sichtlich geschockt war und auch eine clevere, abgezockte Truppe antrafen, die nicht eben wenig Erfahrung aus höheren Ligen auf den Platz brachten. Eine knappe halbe Stunde war gespielt, als Cedric Heidenreich nur knapp verpasste und die beste Chance bis dahin hatte. Die Szene, die das Spiel verändern sollte, spielte sich in Minute 37 ab. Michael Owusu war dabei, den Ball vor das Gehäuse der Erfüllung zu treiben, als er mittels einer Technik aus dem griechisch-römischen Ringkampf zu Boden gehebelt wurde. Dieser Griff, der gemeinhin als Kopfhüftschwung bekannt ist, wird seit den olympischen Spielen der Antike verwendet, die auch in Heeslingen noch sehr beliebt sind. Der Unterschied ist nun die Sportart. Da man sich auf ein Fußballspiel einigen konnte, darf dieser Griff nicht angewendet werden und in Verbindung mit einer Konstellation, die sich Notbremse nennt und hier unmöglich erklärt werden kann, darf der ringende Kämpfer fortan nicht mehr mitmischen. Dies wird mit einem roten Karton angezeigt und einen solchen hatte der Schiedsrichter Marc Lübbers dabei und hielt ihn in Himmel Heeslingens. Den anschließenden Freistoß hämmerte Erik Henschel in die Mauer, die darauffolgende Ecke von Kriseld Doko in den Rückraum nahm Jovan Hoffart direkt und verfehlte das Aluminiumkonstrukt nur um Zentimeter. Anschließend wurde zur Pause geblasen und Captain Semir Zan übermittelte in der Kommandokabine das weitere Vorgehen der Expedition.

Aber nicht mit Marc-Benjamin Klusmann!

Die zweite Halbzeit nahm die Besatzung in blau mit unveränderter Formation vor, aber die Einstellung war mittlerweile sehr bekannt aus vergangenen Episoden. Es wurde gekämpft, gegrätscht und gelaufen. Dieser SV Arminia lässt sich nicht so einfach ärgern. Luis Prior Bautista musste sich in der 54. Minute von seinem Gegenspieler rustikal abräumen lassen, der Pfiff des Schiedsrichters blieb allerdings aus. Gerade, als der Gastgeber anfangen wollte, besonders lange für die Ausführung von Spielzügen zu brauchen, nutzte Erik Henschel eine Unachtsamkeit vom Schlussmann der Heeslinger, der den Ball lieber nicht fangen wollte und stattdessen vor die Füße des Arminen klatschen ließ. Dieser schlug noch einen Haken und hämmerte den Ball ins Tor. Ausgleich! Eine halbe Stunde war noch zu spielen der SVA dachte daran, nun aber wirklich mal drei Punkte aus diesem entlegenen Winkel mitzunehmen. Eine schöne Aktion von Michael Owusu und Jovan Hoffart führte nicht zum Torerfolgt, eine Flanke von Yannick Bahls auf den eingewechselten Abdulmalik Abdul nahm dieser direkt ab. Gute Haltungsnoten können attestiert werden, der Ball lag jedoch nicht im Tor sondern im angrenzenden Wald. Ein Kopfball noch, den Abdulmalik Abdul nicht druckvoll aufs Gehäuse brachte und eine gelbe Karte gegen Heeslingens Nummer 13, ganz offensichtlich aufgrund einer unzureichend passenden Frisur, die jeder Beschreibung spottete. Aber nun hat diese Folge ja einen Schluss, der besser nicht sein könnte. Yannick Bahls eroberte den Bahl in der dritten Minute der Nachspielzeit und legt ihn zu Marc-Benjamin Klusmann ab, der wenige Minuten zuvor eingewechselt wurde. Ein schöner Doppelpass mit Abdulmalik Abdul schickte eben jenen auf die Reise in Richtung Sechzehner. Eine gut getimte Flanke auf Hamza Sejto konnte von diesem nicht erreicht werden, Heeslingens Schlussmann wurde allerdings offenbar immer noch nicht aufgeklärt, wofür diese ulkigen Handschuhe getragen werden dürfen und pritschte den Ball zu Marc-Benjamin Klusmann, der den Ball aus fünf Metern in Tor stocherte oder stokelte oder welches Wort hier auch passen mag. Es ist egal, denn das Runde lag im Eckigen und der Jubel kannte keine galaktischen Grenzen. Trikots wurden ausgezogen, ein Knäuel aus Spielern, Betreuern und Fans bildete sich und niemand wusste mehr, ob überhaupt nochmal angepfiffen wurde. So endete die Durststrecke ohne Sieg in Heeslingen und ausgerechnet Marc-Benjamin Klusmann, erst seit Sommer im blauen Raumschiff unterwegs und doch schon ein so fester Bestandteil, hat sich sein erstes Pflichtspieltor im schönsten Trikot der Welt für diesen Moment aufgehoben! Der Rest ist Geschichte, es wurde gefeiert und gesungen und der Präsident der Vereinigten Föderation der Planeten, ein gewisser Frank Willig, auf Schultern durch die Manege getragen. Irgendwie so wird es gewesen, während dieses unglaubliche Ergebnis nach Hause telegrafiert wurde und in Hannovers Süden die Menschen ob dieses freudigen Ereignisses zu Tausenden auf die Straßen strömten, um diesen Tag zu feiern! Wieviele Neugeborene in Hannover in neun Monaten den Namen Marc-Benjamin erhalten werden, erfahren Sie in der nächsten Staffel des Raumschiffs SV Arminia, wenn hoffentlich weiterhin die entlegensten Ecken der Oberliga Niedersachsen bereist werden.

Nicht die einzige Fahne des Tages

Mittwoch geht es nach Oldenburg

Da Auswärtssiege so eine schöne Sache sind, liegt es nahe, das nächste Spiel wieder in der Ferne zu bestreiten. Am kommenden Mittwoch zur ungewöhnlichen Zeit von 19.45 Uhr gehts im Hans-Prull-Stadion an der Alexanderstraße in Oldenburg um die nächsten Punkte. Im Hinspiel haben die Blauen dem VfL gleich sieben Dinger eingeschenkt, kommenden Mittwoch reicht allerdings auch eines mehr als der Gegner erzielt. Der stimmgewaltige Anhang wird auch diese Reise nicht scheuen, über Anfahrtsmodalitäten wird rechtzeitig auf diesem Kanal informiert.

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