Auch in Oldenburg gewinnt der SVA
Mittwoch, 19.45 Uhr Anstoßzeit bei einem Gegner, dem man bisher die Punkte auswärts auch per Post hätte schicken können. Dennoch machten sich wieder eine erstaunliche Anzahl an Fans der Blauen auf die Reise, die dieses Mal nach Oldenburg führen sollte. Dort wird rund ums Stadion eifrig gebaut, aber nach einigen Irrwegen konnte die Clubgaststätte gefunden werden und sich auf ein Spiel eingestimmt werden, welches den richtigen Verlauf nehmen sollte.
Hin und Her in Halbzeit eins
Knapp 100 Zuschauer fanden sich auf der Anlage an der Alexanderstraße ein, ein nicht unwesentlicher Teil davon drückte den Blauen die Daumen. Diese traten in fast unveränderter Startformation an, nur Lars Holm rückte zwischen die Posten für Dominik Grimpe. Die Oldenburger legten los, wie es eigentlich immer bei diesen Spielen der Fall war. Der Ball lief flüssig durch die Reihen, eine taktische Grundausrichtung war deutlich zu erkennen und der SVA fand keinen wirklichen Zugriff. So musste Lars Holm mit einer Glanztat retten, ein Oldenburger stand am Ende einer dieser Ballstafetten kläglich alleine, scheiterte aber an der ausgefahrenen Pranke des Schlussmanns aus Bischofshol. Die darauffolgende Ecke blieb ebenfalls lange gefährlich, bevor der Ball endlich aus der Gefahrenzone gedroschen wurde. Eine erste Annäherung an das Tor des Gegners unternahm Michael Owusu in der neunten Minute, doch diese Aktion kann wahrlich nicht als Torchance gewertet werden. Weiter lief der Ball durch die Reihen des Vereins für Leibesübungen, weiter hatte der SVA es schwer, einen Zugriff zu bekommen. Mehrfache Schussversuche im Strafraum konnten geblockt werden, aber der Druck nahm immer weiter zu. Folgerichtig also auch die Führung, überraschend zu diesem Zeitpunkt aber, dass sie den Blauen gelang. Eine schöne Kombination von Jovan Hoffart und Yannick Bahls endete recht abrupt im Oldenburger Strafraum und die Unparteiische Anke Hölscher konnte trotz nicht optimaler Sichtbedingungen eine Regelwidrigkeit erkennen und entschied auf Strafstoß. Es war tatsächlich der erste Elfmeter, der in dieser Saison dem SVA zugesprochen wurde. David Lučić nutzte die Gunst der Stunde und verwandelte eiskalt. 1:0 für Arminia in Minute 18. Die Chance, diese Führung auszubauen, hatte dann Cedric Heidenreich, der aber in sehr aussichtsreicher Position geblockt wurde. Quasi im Gegenzug egalisierte der VfL die Führung, eine schöne Kombination führte zum Ausgleich. Es kam noch dicker, denn auch der Gastgeber sollte einen Elfmeter zugesprochen bekommen, nach Foul von Luis Prior Bautista verwandelte Sven Lameyer zur Führung. Nun war guter Rat teuer, spielte der SVA bis hierhin nicht sein bestes Spiel. Aber die Einstellung stimmte erneut, die Kicker von Coach Semir Zan bissen sich in die Partie und die letzte Aktion vor der Pause nutzte Jovan Hoffart, um mit dem Ball am Fuß nach innen zu ziehen und mit einem gekonnten Flatterball Oldenburgs Keeper mit der ulkigen Rückennummer zu überwinden. 2:2 und direkt danach gings zum Pausentee.
Mit Effizienz zum nächsten Auswärtssieg
Wer sich im Nordwesten Niedersachsens auskennt, der weiß um die ausufernden Teeprozeduren und den Genuss, der beim Verzehr eines herrlichen Tees so aufkommen mag. So ist es nicht verwunderlich, dass die Halbzeitpause etwas länger dauert, aber mit der richtigen Mischung intus kann eigentlich nichts schief gehen. Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist eigentlich schnell erzählt, das Erleben derselbigen fühlte sich aber wie eine Ewigkeit an. Was war passiert? Der SV Arminia kreuzte genau einmal gefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf, trotzt den bescheidenen Flutlichtverhältnissen und behielt den Durchblick. Michael Owusu war es, der den Ball im Strafraum quer legte, Luis Prior Bautista kam zum Abschluss und nach einer gefühlten Ewigkeit lag der Ball im Netz, so er denn überhaupt so weit gekommen sein mag. Die Torlinie hatte er aber deutlich überquert und darum geht ja im Fußball. Führung Arminia, 3:2! Nun folgte ein Anrennen des VfL, der Ball verlies kaum noch die Hälfte der Blauen und diverse Geschosse wurden auf den Kasten von Lars Holm abgefeuert. Die Abwehrreihe um Erik Henschel, der Toptorjäger Luca Mittelstädt abmeldete und Moritz Alten köpften jeden Ball aus der Gefahrenzone und droschen jede Flank in Richtung Hunte. Auf links ackerte Tom-Lauritz Becker den Kunstrasen um und verhinderte jegliches Eindringen in den Strafraum von Lars Holm, auf der anderen Seite tat es ihm Yannick Bahls. Eine Abwehrschlacht entwickelte sich, die Minuten wurden zu Stunden und diese Oldenburger wollten einfach nicht aufgeben. Mit fairem Mitteln war dem SVA nicht beizukommen und bei unfairen Mitteln hatte die Schiedsrichterin stets den Durchblick. Warum erwachsene Männer, die fast zwei Meter groß sind und mindestens 90 Kilo Muskelmasse mit sich rumtragen, bei Eckbällen erst den Ball verpassen, dann schreiend zusammenbrechen, sich das Gesicht halten, um beim ausbleibenden Pfiff sofort wieder aufzuspringen und Zeitspiel zu reklamieren, muss wohl diesem modernen Fußball geschuldet sein, von dem immer alle reden. Dem SV Arminia gelingt die Mischung aus Moderne und Tradition zumeist recht gut, die gelbe Karte für Ersatzkeeper Dominik Grimpe hatte jedoch auch Seltenheitswert. Eine Halbzeit, die so langsam verstrich wie sonst nur Besuche beim Zahnarzt, näherte sich aber auch irgendwann dem Ende. Eine letzte Ecke für den VfL, wieder strich der Ball nur knapp am Gehäuse von Lars Holm vorbei, der in der zweiten Arbeit beide Hände voll zu tun hatte, und der erleichternde Abpfiff ertönte im Hans-Prull-Stadion. Was für ein Kampf! Es war geschafft, die drei Punkte wurden im Mannschaftsbus verstaut und die Mannschaft gebührend vom Anhang gefeiert. Sechs Punkte auswärts innerhalb von vier Tagen sind eine Ansage.
David Lučić trifft zur frühen Führung durch den ersten Elfmeter der Saison
Samstag kommt der Spitzenreiter
Große Zeit zum Durchatmen bleibt aber nicht, am kommenden Samstag geht es schon weiter. Der Spitzenreiter aus Spelle gastiert im Rudolf-Kalweit-Stadion, wo nach drei Auswärtsspielen in Folge auch mal wieder ein Oberligaspiel stattfindet. Das Wetter wird gut, der Gegner ist gut und die Truppe in den blauen Trikots hat eine stattliche Kulisse mehr als verdient. Weitere Informationen in Kürze auf diesem und anderen Kanälen.