Niederlage gegen abgeklärten Tabellenführer
Als Schiedsrichter Leon Röpke das gestrige Heimspiel gegen den alten und neuen Tabellenführer aus Spelle abpfiff, musste der Arminia-Anhang das eben gesehene erst einmal einordnen. Sollte man zufrieden damit sein, den Spitzenreiter bis in die Nachspielzeit in Bedrängnis gebracht zu haben? Oder war es eine vertane Chance, nicht wenigstens noch den Ausgleich erzielt und damit einen weiteren Punkt für den Klassenerhalt gesammelt zu haben?
Cleverer Tabellenführer in Halbzeit eins
Etwa 420 Zuschauer waren bei bestem Wetter ins RKS gekommen, um den SVA gegen den SC Spelle-Venhaus zu unterstützen. Und insgeheim hatten sicherlich nicht wenige die Hoffnung, nach den unerwarteten Siegen in Heeslingen und Oldenburg den dritten Streich der Zan-Elf miterleben zu dürfen. Aber es sollte sich ziemlich schnell zeigen, dass die erste Hälfte des Spiels nicht den Blauen sondern den Gästen aus dem Emsland gehören sollte. Die Speller wirkten insgesamt frischer und aktiver, obwohl auch sie unter der Woche ein Nachholspiel zu bestreiten hatten. In der 19. Minute zeigte der SCSV dann erstmals, warum er seit dem 15. Spieltag immer einen der beiden oberen Tabellenplätze belegt. Nach einem vermeintlichen Foul von Pino Ballerstedt entschied der insgesamt sehr souverän leitende Schiedsrichter auf Freistoß in halblinker Position. Das anschließende Durcheinander im Strafraum nach Ausführung des Freistoßes nutzte Steffen Wranik. Der Mittelfeldakteur der Speller ließ mit seinem trockenen Schuss aus dem Rückraum Keeper Lars Holm keine Chance. Auch in der Folgezeit dominierten die Emsländer das Spielgeschehen, ohne spielerisch groß zu überzeugen. Aber es sollte ausreichen, der SVA kam kaum zu nennenswerten Aktionen. Erst kurz vor der Pause wagte sich Arminia nochmal an den gegnerischen Strafraum, kam in dieser Situation aber ebenso wenig zum Abschluss wie kurz darauf Jovan Hoffart mit seinem oft praktizierten Arjen-Robben-Move. Quasi mit dem Halbzeitpfiff kopierte dann Gäste-Stürmer Tom Winnemöller ebenfalls einen ehemaligen Bayern-Spieler. Nach einem Eckball von links landete der Ball im Strafraum bei Winnemöller und dieser schoss das Spielgerät wie einst Gerd Müller aus der Drehung und mit Beteiligung eines Arminen-Beins ins Tor. Halbzeitpfiff!
Seltenes Bild in der ersten Hälfte: Luis Bautista bringt seinen Gegenspieler in Bedrängnis
Arminia macht es noch mal spannend
Während sich das Publikum beim Pausengetränk schon darauf eingestellt hatte, dass der Tabellenführer diese komfortable Führung im zweiten Durchgang verwalten und eventuell noch ausbauen würde, hatten sich die auch diesmal wieder komplett in blau gekleideten SVA-Kicker einen anderen Verlauf ausgedacht. Vielleicht war es der gut gefüllte Lahmannhügel, der das Team motivierte, schließlich spielten Jovan Hoffart und Co. in Halbzeit zwo auf das direkt davor stehende Gehäuse. In der 47. Minute hatten die Emsländer zwar noch eine gute Torchance nach einer Einzelaktion. Anschließend kamen die Blauen aber besser ins Spiel und entwickelten endlich auch mal so etwas wie Torgefahr. Und als dann in der 55. Minute Michael Owusu im Strafraum von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht wurde, verwandelte Kapitän David Lučić den fälligen Strafstoß souverän durch einen Flachschuss ins rechte untere Eck. Dieser Treffer war definitiv das oft beschworene Tor, das einem Spiel gut tut. Der SVA war nun deutlich aktiver mit viel mehr Zug zum Tor, auch wenn wirklich hochkarätige Chancen weiter Mangelware blieben. Aber immerhin konnten die Zuschauer noch einen ansehnlichen Torschuss von Michael Owusu bestaunen (60. Spielminute), der allerdings auf den Stufen des Lahmannhügels landete. Und auch David Lučić konnte sich bei seinem Abschluss aus 20 Metern kein zweites Mal in die Torschützenliste eintragen. Wirklich souverän war es nicht, wie der Tabellenführer und Aufstiegsfavorit in diesen Minuten agierte. Und so ertönte erleichterter Jubel aus den Gästekehlen sowie von den etwa zehn jungen Exil-Emsländern auf der Gegengerade, als der Referee das Spiel nach 90 Minuten plus Nachspielzeit beendete.
Bleibt noch die anfangs erwähnte Einordnung des Spiels. Der Sieg der Gäste war – insbesondere aufgrund der ersten Halbzeit – in jedem Fall verdient. Mit etwas mehr Spielglück und einem von Beginn an beherzterem Auftreten wäre ein Punkt für den SV Arminia aber durchaus drin gewesen. Die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte lässt hoffen für die letzten vier Saisonspiele, wenn es um den Klassenerhalt in der Oberliga geht.
David Lučić gewohnt souverän vom Punkt
Samstag wichtiges Auswärtsspiel in Pattensen
Auch das nächste Spiel der Blauen findet an einem Samstag statt. Bereits um 14 Uhr ertönt am 29.04. der Anpfiff in Pattensen, wenn der SVA dort zum Regionsduell beim TSV antritt und um wichtige Punkte für den Klassenerhalt kämpft. Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung beim Aufsteiger! Näheres zu den Anreisemöglichkeiten wie immer rechtzeitig hier und auf den anderen Kanälen.