Entscheidung vertagt – Heimniederlage gegen Schöningen
Einen perfekten Spieltag hätte es gebraucht, um bereits zwei Wochen vor Saisonende den Klassenerhalt feiern und das bis zu siebenköpfige Abstiegsgespenst endgültig aus Bischofshol verjagen zu können. Doch leider hatten die Ghostbuster um Semir Zan keinen optimalen Tag erwischt und mussten sich den Gästen vom FSV Schöningen am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Aber der Reihe nach.
Blick auf den Lahmann-Hügel
Offener Schlagabtausch in Halbzeit Eins
Bei frühlingshaftem Wetter hatten knapp 500 Menschen den Weg ins Rudolf-Kalweit-Stadion gefunden, darunter eine zweistellige Anzahl sogenannter Groundhopper der European Football Weekender, die das Arminia-Heimspiel zum Rahmen eines internationalen Fantreffens auserkoren hatten. Entsprechend wurde auf dem gut gefüllten Lahmann-Hügel multilingual gefachsimpelt, wobei diverse Produkte einbeckerscher Braukunst gepaart mit einer spannenden Oberliga-Partie ihren Teil zur transkulturellen Völkerverständigung beitrugen. Pünktlich um 17:30 Uhr eröffnete der souverän agierende Schiedsrichter Niklas Olle die Partie, in der die im Vergleich zum Auswärtssieg in Pattensen unveränderte Arminen-Elf auf einen spielstark und offensiv aufgestellten Gegner traf. Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus dem Elm, die in Minute 12 zu einer ersten Großchance kamen: Ein strammer Schuss aus 20m ließ den Querbalken erzittern. Die Antwort des SVA kam postwendend. Im direkten Gegenzug kam Abdulmalik Abdul nach sehenswertem Doppelpass zum Abschluss und sorgte für die unerwartete 1:0 Führung. Weitere Chancen folgten. Eine der inzwischen berüchtigten Hoffartschen Direktabnahmen wurde zur Ecke geblockt und ein Schuss von David Lučić traf Aluminium. Aber auch die Speerstädter bewiesen Moral, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Bei einem Standard reagierte Schöningens Jan Ademeit am schnellsten und egalisierte zum 1:1 nach 22 Minuten. Nur kurze Zeit später segelte ein Kopfball der Gäste knapp am Tor vorbei. Doch Michael Owusu bewies nach einer halben Stunde, dass er es besser kann und nickte nach Flanke von Yannick Bahls zur erneuten Führung ein. Beste Stimmung auf den Rängen und lange Gesichter bei der Handvoll Speerträger, die ihrer Mannschaft gefolgt waren. Das Wasser für den Pausentee köchelte schon, als ein langer Ball Abstimmungsprobleme in den Bischofsholer Abwehrreihen offenbarte. Notgedrungen musste Keeper Dominik Grimpe herausrücken und erwischte dabei sowohl Ball als auch Gegner. Den unstrittigen Strafstoß hielt der Elfmeter-Killer aus Ahlerstedt zwar, im Nachschuss ließ ihm Petrus Amin jedoch keine Chance. Zu allem Überfluss verletzte sich Grimpe im Zweikampf, musste in der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden und wird in der Saison nicht mehr zum Einsatz kommen können. Gute Besserung an dieser Stelle!
Die beiden Torschützen Malik und Owusu bejubeln das zwischenzeitliche 2:1
Zeitspiel ist nicht nur ein Fußball-Magazin
In der zweiten Halbzeit mussten beide Mannschaften dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen. Bei einer Schöninger Doppelchance nach einer knappen Stunde reagierte Keeper Lars Holm mit starker Fußabwehr, zuvor zeigte sich das Torgehäuse bei einem Kopfball abermals uns wohlgesonnen. Die spielentscheidende Szene ereignete sich nach 65 Minuten. Petrus Armin durfte sich zum zweiten Mal in die Torschützenliste eintragen, als Holm zu weit vorm Tor erspähte und den Ball aus gut 30m ins Tor schlenzte. In der Folge drückte Arminia, ohne jedoch zu zwingenden Torchancen zu kommen. Kopfbälle von Chinoso Anoliefotu und Yannick Bahls fanden nicht den erhofften Weg ins Schöninger Tor. Vom ansehnlichen Offensivfußball der Gäste war indes nichts mehr zu sehen, stattdessen gab es Catenaccio und unsportliches Zeitspiel in Reinkultur. Warum man ab Minute 70 reihenweise Wadenkrämpfe mimt und bei jedem Zweikampf schmerzerfüllt an der Außenlinie, aber noch im Feld, behandelt werden muss, erschließt sich dem Verfasser dieser Zeilen nicht. Vielleicht war es eine Art transgenerationeller Zonenrandgebiets-Komplex, der es den Gästen verbot, einen Schritt über die Demarkationslinie zu rollen. Der Schlusspfiff des Referees erlöste die Schöninger jedenfalls kurze Zeit darauf von ihren Qualen.
Letztes Auswärtsspiel in Ramlingen
Die Vorentscheidung im Abstiegskampf wurde vertagt, sodass nun die volle Konzentration dem nächsten Auswärtsspiel in Ramlingen gilt. An die Serie von zehn Punkten aus den letzten vier Spielen auf fremden Geläuf soll angeknüpft werden. Auch abseits des Platzes wird es spannend, wenn sich die Green-White-Army in den Ramlinger Schuhkarton quetscht und die lokale Getränkeversorgung auf den Prüfstand stellt. Über Anreisemodalitäten und Co. wird frühzeitig informiert. Be ready!