Gerechte Punkteteilung in Ehlershausen
Es ist ein wunderschöner Samstag im Mai. Die Sonne scheint auf das beschauliche Dorf Ehlershausen. Ein sanfter Wind streicht durch die Bäume. Auf einer Koppel grasen ein paar Pferde friedlich vor sich hin. Ein rüstiger Rentner mit wettergegerbter Haut zupft das letzte Unkraut aus seinem Vorgarten und blickt zufrieden auf die mühevoll gepflegten Staudenrabatten. Das Leben ist schön, locker und leicht. Nichts kann die Ruhe stören. Plötzlich ertönt eine laute Durchsage und zerschneidet das ländliche Idyll: „Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zum letzten Heimspiel des SV Ramlingen/Ehlershausen gegen den SV Arminia Hannover!“.
Die Boys in Green!
Von Taktik geprägt, im Mittelfeld neutralisiert.
Und damit direkt in medias res: Vorletzter Oberliga-Spieltag, Auswärtsspiel in Ramlingen. Viel wurde in den vergangenen Wochen über die Brisanz der letzten Spiele geredet. Gelehrte der Arithmetik saßen bis tief in die Nacht über ihren Abakussen und schoben die Ergebnis-Kugeln der Ober-, Regional- und sogar 3. Liga hin und her. Stets wurde die gleiche conclusio verkündet: Punkte müssen her, damit auch im nächsten Jahr am Bischofsholer Damm Oberliga gespielt werden darf. Folgerichtig ging es mit einer gehörigen Portion Anspannung auf beiden Seiten in die Partie, denn auch die Gastgeber durften sich vor der Partie noch nicht final auf dem sicheren Ufer wähnen. Auf Seiten der Blauen – heute ganz in frühlingshaftem grün – rückte Abdul Kadir Yesilyurt für den verletzten Tom-Lauritz Becker in die Startelf, der nun auch wieder Luis Prior Bautista angehörte. Die erste Viertelstunde ging klar an die Heimelf. Deren Trainer Dennis Yeboah – nach eigener Aussage gepusht von der Bischofsholer Social Media Propaganda – hatte seinem Team in der Kabine die richtigen Worte mitgegeben. Energische Zweikampfführung, schnelles Umschaltspiel und hohes Tempo von Anfang an führten zu mehreren Ramlinger Chancen, die von einem glänzend aufgelegten Lars Holm vereitelt wurden. Insbesondere die linke Seite, auf der Yesilyurt ein mehr als ordentliches Spiel machte, wurde stark gefordert. Ab Mitte der ersten Halbzeit hatte Arminia sich jedoch akklimatisiert, sodass sich ein Spiel auf Augenhöhe und hohem taktischen Niveau entwickelte. Yannick Bahls sollte dabei die Arminen-Chance der ersten Halbzeit gehören, sein Schuss nach einem Freistoß verfehlte allerdings knapp das Tor. Beim Stand von 0:0 schickte der unauffällige Schiedsrichter Rene-Alexander Rose die Spieler in die Kabinen und die gut 400 Zuschauenden zur Rehydrierung an die Getränkestände. Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Die Mannschaften begannen unverändert, konnten das Niveau des ersten Durchgangs aber nicht halten. Beide Teams scheuten zudem das letzte Risiko, um ja nicht als zweiter Sieger vom Platz gehen zu müssen. Torchancen waren folglich kaum noch zu notieren. Ein Kopfball des Ex-Arminen Luc-Elias Fender ging knapp über das Tor, auf der anderen Seite vergaben der eingewechselte Marc-Benjamin Klusmann sowie Bautista in der Schlussphase aussichtsreiche Chancen. Nach 90+4 Minuten besiegelte ein letzter Pfiff die gerechte Punkteteilung, über die bei Freibier noch lange nach Spielende gefachsimpelt wurde. Besten Dank an dieser Stelle für die Ramlinger Gastfreundschaft!
Spannung bis zuletzt.
Da sowohl Pattensen, als auch der HSC am Spieltag Punkte sammeln konnten, fällt die endgültige Entscheidung über den Oberliga-Verbleib erst am letzten Spieltag. Während der SVA am Sonntag um 15 Uhr den Rotenburger SV empfängt, kommt es in Pattensen zum direkten Duell mit dem HSC. Nichts für schwache Nerven. Also Sonntag alle auf ins RSK, Avanti Arminia!