5:1 in der Generalprobe gegen Ramlingen – Sonntag Finale im Portapokal

Eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt im Pokalspiel gegen den FSV Schöningen stand gestern die Generalprobe an, denn im Halbfinale des Portapokals wartete Gastgeber und Ligakontrahent SV Ramlingen/Ehlershausen. Von einer geglückten Generalprobe zu schreiben, wäre in Anbetracht der gestrigen Leistung allerdings maßlos untertrieben.

Zehn Minuten Anlauf und dann spielt nur noch der SVA

Knappe zehn Minuten des Abtastens brauchten beide Teams, um auf dem Ramlinger Kleinfeld die Spielausrichtung der dann kommenden 80 Minuten zu erschnuppern. Neuzugang Lasse Denker begann wie erstmals in der Vorbereitung Finn Jüttner, flankiert vom Dauerläufer Tim Stiller und Fahad Barakzaie zentral. Eine erste Annäherung von Jan Schenk verpasste das Tor nach acht Minuten aus der Distanz nur sehr knapp und sollte der Startschuss für ein Spiel sein, was es so schon länger nicht mehr gegeben hat. Eine Minute später fand Jan Schenk mit einem Schnittstellenpass Tim Stiller, der alleine auf Ramlingens Keeper zusteuerte und scheitere. Wiederum eine Minute später hatte Fahad Barakzaie sehr viel Platz und Zeit, legte die auf diesem Platz sehr kurze Distanz zwischen Mittellkreis und Sechzehnereck elegant und zügig zurück, um dann eine butterweiche Flanke zu setzen, die Lasse Denker per Kopf als Bogenlampe zur Führung verwandelte. Direkt nach Wiederanpfiff eroberte Yannick Bahls die Kugel, flankt und findet Finn Jüttner. Erstmals rettet der Pfosten für die Ramlinger. Es ging weiter im Minutentakt, denn sofort eroberten die Arminen den Ball und kamen zu einer Ecke, die Lasse Denker in den Strafraum brachte. Da stand Marc-Benjamin Klusmann und nickte das Runde ans Gehäuse, Pfosten! Keine Viertelstunde war hier gespielt und immer weiter ging es nach vorne. Ein schöner Distanzschuss von Jan Schenk verfehlte das Ziel abermals nur knapp, nach einer knappen halben Stunde traf Tim Stiller nach einem Einwurf von Finn Jüttner nur den Pfosten. Dreimal Aluminium und trotzdem geht es nur noch in eine Richtung. Eine schöne Kombination über Yannick Bahls findet Tim Stiller, der wiederum knapp verpasst. Die folgende Ecke übernimmt Tim Stiller selbst, findet den Schädel von Finn Jüttner und nach 40 Minuten steht es endlich 2:0! Damit nicht genug, einen Drehschuss von Tim Stiller mit gekonnten Haltungsnoten gibt es noch zu bewundern, aber erneut fehlen Zentimeter. Und Ramlingen? Eine Aktion aus der Kategorie „brotlose Kunst“ von Lorenzo Paldino, der einen Fallrückzieher versucht und eine Aktion aus der Kategorie „vollkommen unnötig“, als Ramlingens Ayhan Cankor gefrustet an der Torauslinie der Arminen mit offener Sohle drüberhält und Marc-Benjamin Klusmann Glück im Unglück hat. Ein dickes, geprelltes Knie und eine lächerlich anmutende gelbe Karte sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kräftevergleich zwar hitzig, aber stets fair vonstatten ging. Halbzeit.

Einbruch in Halbzeit zwei? Pustekuchen!

In der Halbzeitpause wurde allenorts gemunkelt, dass der RSE nun ja aufdrehen würde, aufwachen und ein schnelles Tor erzielen. Dann wäre noch etwas möglich und so weiter und so fern. Wir kennen diese Floskeln im Fußball, aber auf dem Platz sah das Bild schnell sehr gewohnt aus. Der SVA machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Fahad Barakzaie bediente Finn Jüttner, der wurde am Torerfolg durch zwei ausgefahrene Pranken gehindert und wenn diese nicht dem Torwart gehören, dann gibt es meist Elfmeter. So auch hier, der am Torerfolg verhinderte Stürmer nahm sich der Sache selbst an und verwandelte sicher, keine zehn Minuten waren gespielt in Halbzeit zwei. Kurz darauf hätte Finn Jüttner sein drittes Tor machen können, sein Geschoss wird mittels Glanztat vereitelt. Zwei Minuten später zeigte die neuformierte Truppe des SVA, dass sie auch Trickspielzüge beherrscht und so wurde der „Pattensen Spezial“ ausgepackt. Kurze Ecke, in diesem Fall läuft Fahad Barakzaie ein und nagelt die Kirsche absolut sehenswert vom Sechzehnereck in den Giebel. 4:0, 57. Minute. Eine schöne Flanke von Andrew Owuso noch, Pino Ballerstedt verpasste knapp und dann wurde ein Gang herausgenommen. Der RSE kam zum Ehrentreffer, Ex-Armine Michael Owusu nahm dankbar ein stehengelassenes Bein im Strafraum an, fädelte ein und recht selten ärgert man sich so wenig über Fehlentscheidungen. Nach dem sich die Ramlinger dann mal geeinigt hatten, wer denn schießen darf verwandelte mit Björn Masur ein weiterer Ex-Armine zum Anschluss, aber ein Ruck ging nicht mehr durch die Truppe. Zu souverän verteidigte der SVA, der fast keine Torschüsse zugelassen hat und der Offensive der Gastgeber den Zahn zog. Die Kirsche auf der Torte war der Treffer zum Endstand, der eingewechselte Chinoso Anoliefotu ließ seine Gegner stehen wie Rosi Mittermaier im Riesenslalom blaue Fähnchen und netzte kraftvoll ein. Die letzten zehn Minuten gab sich der SVA gnädig und war ein guter Gast, denn Verhöhnung muss nicht sein und wir wollen ja nächstes Jahr wieder eingeladen werden. Mit dem Abpfiff war der Finaleinzug perfekt und der Schlussstrich unter ein Spiel gesetzt, welcher auch ein starkes Ausrufezeichen hätte sein können. Da man aber Ausrufezeichen nicht als Schlussstrich setzt und überhaupt es ja sonst ein rundum gelungenes Spiel war, soll nicht nach Haaren in der Suppe gesucht werden, sondern sich einfach mal gefreut werden ob der bockstarken Leistung der Blauen.

Sonntag Finale gegen den SC Hemmingen-Westerfeld

Am morgigen Sonntag steigt das große Finale und dort wartet mit dem SC Hemmingen-Westerfeld ein alter Bekannter. 2:1 haben die Kicker von der Hohen Bünte den SVA in der Vorrunde geschlagen und so sieht man sich wieder. Anstoß ist um 15 Uhr, der Eintritt frei und im Rahmenprogramm gibt es eine Tombola, zotige Sprüche und vielleicht legen die Ramlinger Jungs auch wieder ihre Mallorca-Hits auf. Wir werden sehen. Bis morgen!

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