Ernüchterung trotz gutem Spiel – Niederlage im Finale des Portapokals

Gestern ging der Portapokal mit dem Finale zu Ende, welches der SVA fulminant erreicht hat. Aber das fünfte Spiel in 12 Tagen in Ramlingen brachte nicht das erwünschte Ergebnis und den Henkelpott. Deutliche Niederlage und doch ein gutes Spiel gemacht? Ja, geht beides.

Verkehrte Welt in Halbzeit eins

Mit fast unveränderter Formation begann der SV Arminia das Finale des Portapokals, nur Robin Soeradhiningrat rückte für Dominik Grimpe zwischen die Pfosten. Das gut besuchte Finale wartete mit einem Rahmenprogramm auf, wie man es aus Ramlingen kennt, nur in den letzten Jahren nicht besucht hat. Die letzte Finalteilnahme ist doch schon etwas her. Die Arminen, mit Yannick Kranz und Fahad Barakzaie starteten zwei Spieler mit Hemminger Vergangenheit, begannen erneut forsch. Nach zwei Minuten schickte Tim Stiller Pino Ballerstedt, aber der stand knapp im Abseits. Einen Freistoß vom linken Strafraumeck nagelte Lasse Denker an die Lattenunterkante, der Ball sprang nur knapp ins Feld zurück. Einen wunderschönen Diagonalpass von Fahad Barakzaie auf Lasse Denker kann dieser zwar annehmen, dann wird dieser aber abgedrängt. Da war ganz schön Tempo drin in den ersten zehn Minuten. Der SC konnte die Partie etwas beruhigen und kam seinerseits zur ersten Torchance. Ein Torschuss wurde erst geblockt, dann nicht konsequent verteidigt und aus kürzester Distanz riss Robin Soeradhiningrat die Pranke hoch und rettete in allerhöchster Not! Was für eine Glanztat! Die anschließende Ecke des SC kam ebenfalls gefährlich in den Strafraum, konnte aber geklärt werden. Nach 24 Minuten dann doch die Führung der Hemminger, die sich über die rechte Seite des SVA mit einer schönen Ballstafette durchkombinierten und letztlich frei einschieben konnten. Einen Beigeschmack mag dieser durchaus schön vorgetragene Angriff allerdings doch haben, denn eigentlich existiert im Fußball eine Abseitsregel. Egal, weiter geht es. Die Blauen schüttelten sich kurz und kamen zu neuen Chancen. Eine Kombination zwischen Yannick Bahls und Tim Stiller wurde in letzter Ecke geblockt, Ecke. Diese nickte Marc-Benjamin Klusmann knapp über die Kiste. Im Minutentakt ging es weiter. Fahad Barakzaie schickt Lasse Denker, aber da war sie wieder, diese Abseitsregel. Lasse Denker schickte Tim Stiller in die Gasse, dieser läuft alleine auf das Tor zu und hat vielleicht zu viel Zeit zum überlegen, sortiert seine Beine falsch und verzieht frei vorm Torwart doch recht deutlich. Die Spieleröffnung gelingt in dieser Phase sehr variabel, Keeper Robin Soeradhiningrat zeigt, dass er auch mit dem Fuß was kann und eröffnet das Spiel wieder auf Lasse Denker, der querlegt und ein Feuerwerk an Einschusschancen ermöglicht, die in der vielbeinigen Hemminger Abwehr hängenbleiben. Noch fünf Minuten und weiter spielt nur das Team in blau. Andrew Owusu flankt auf Tim Stiller, der erschreckend frei aber auch zwei Zentimeter zu klein ist. Fahad Barakzaie schickt Lasse Denker auf die Reise, erneut ist die Fahne oben. Eine letzte Ecke nimmt Andrew Owusu direkt, nagelt die Murmel aber ins Ramlinger Gehölz. Halbzeit. Rückstand. Das Wort „sehr schmeichelhaft“ macht die Runde.

Anlaufen wird nicht belohnt, am Ende wird es (zu) deutlich

In der Halbzeitpause wurde eifrig gewechselt. Erik Geesmann rückte zwischen die Pfosten, dazu kamen Luis Prior Bautista, Chinoso Anoliefotu und Kriseld Doko in die Partie. Eine erste Duftmarke setzte aber wieder Lasse Denker, der spielerisch überzeugte und auch frisurentechnisch neue Akzente setzte. Ein Drbbling durch die komplette Hemminger Abwehr wurde mit einem starken Abschluss veredelt, aber Hemmingens Keeper rettet in höchster Not. Chinoso Anoliefotu setzte ebenfalls erste Akzente, verpasste einen langen Pass alleine vorm Torwart nur um eine Fußspitze. Eine Sequenz aus der Kategorie „Klamauk & Co.“ folgte in der 61. Minute. Lasse Denker legt auf Chinoso Anoliefotu ab, der sieht den besser postierten Fahad Barakzaie. Sein Abschluss wird von Hemmingens Torwart abgewehrt, der Ball trudelt die Torlinie entlang und müsste von Luis Prior Bautista nur eingeschoben werden. Dieser nagelt das Runde aber aus wenigen Zentimetern ans Eckige, von dort springt der Ball wieder vor die Füße von Fahad Barakzaie, der den einzigen Hemminger auf der Linie abschießt! Das muss der Ausgleich sein, aber es verbleibt im Konjunktiv. Einen Freistoß von Fahad Barakzaie lenkt Hemmingens Keeper gerade noch um den Pfosten, einen starken Ball von Andrew Owuso verpasst Luis Prior Bautista in der Mitte nur um Zentimeter. Es spielt nur der SVA. Knapp 20 Minuten vor Schluss versucht es Jan Schenk aus der Distanz, wieder vom Hemminger etwas unkonventionell abgewehrt, den Abpraller verzieht Luis Prior Bautista. Eine Minute später zielt Yannick Bahls aus der Drehung etwas zu genau, es fehlte nicht viel. Es kommt also, wie es im Fußball so kommt. Der erste Hemminger Torschuss seit dem Führungstreffer wird von Erik Geesmann per Glanztat zur Ecke vereitelt, diese Ecke findet Hemmingens Abwehrrecken, der unbedrängt einköpft. Hätte man wissen können? Ja, hätte man. Ab da ist die Spannung raus, die Köpfe sind unten und jeder Hemminger Torschuss ein Treffer. Viel zu hoch das Ergebnis, auch der Ehrentreffer von Jan Schenk per verwandeltem Elfmeter in der Nachspielzeit ändert nichts daran. Bei diesem Ergebnis von einem unverdienten Resultat zu schreiben, wäre allerdings auch vermessen. Vieles, was der SVA anbot, macht Mut für die kommenden Aufgaben. Klar ist aber auch, dass noch einige Stellschrauben bedient werden müssen und vor Coach Semir Zan noch ein paar Aufgaben liegen. So oder so: Glückwunsch an den SC Hemmingen-Westerfeld! Wer als Landesligaaufsteiger so durch das Turnier spielt, hat den Pott am Ende auch verdient. Großer Dank auch den Ausrichter, dem SV Ramlingen/Ehlershausen. Es war wie immer eine Freude, am Turnier teilzunehmen und hoffentlich werden wir nächstes Jahr erneut eingeladen, auch wenn wir Freitag die Feier gesprengt haben.

Morgen letzter Test vorm Ernstfall

Bereits morgen steht der nächste und insgesamt letzte Test an. In der Schwalbe-Kampfbahn empfängt uns der HSC Blau-Weiß Schwalbe Tündern und bietet die letzte Möglichkeit zum ausprobieren. Kommt gerne rum, in Tündern ist es immer richtig nett und vielleicht kehrt in Hameln auch der Sommer zurück.

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