Emden auswärts – da war doch was!
Früh aufstehen heißt es für das Team und die zahlreich mitreisenden Anhänger am kommenden Samstag. Bereits um 8:45 Uhr setzt sich der bis auf den letzten Platz belegte Reisebus Richtung Ostfriesland in Bewegung. Im Gepäck befinden sich dann neben den – hoffentlich richtigen – Trikots und ausreichend gekühlten Getränken beste Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen in Emden. Alle Beteiligten wären mehr als froh, wenn es diesmal auch nur ähnlich erfolgreich verliefe
Emden trotz Auswärtsniederlage Spitzenreiter
Der Ausflug in die Regionalliga war kurz für die Kickers. Nach nur einer Spielzeit und lediglich 15 Punkten bei mehr als 100 Gegentoren ging es postwendend wieder runter für das von Stefan Emmerling trainierte Team. Und der Abstiegstrainer, im Jahr zuvor gefeierter Aufstiegstrainer, steht auch in dieser Saison an der Seitenlinie der Ostfriesen. Und peilt selbstredend die Rückkehr in Liga vier an. Dafür schaut Emmerling dann im Rahmen der Gegnerbeobachtung auch mal in Bischofshol vorbei, wenn er tags zuvor mit seinem Team im nahen Ramlingen angetreten ist. Die Kickers treiben die Professionalisierung eifrig voran. Das Ostfrieslandstadion wurde aufgehübscht, LED-Banden aufgestellt. Und Henning Rießelmann, Geschäftsführer einer Sport Beratungsagentur, ist seit diesem Sommer sportlicher Leiter der Emdener. Rießelmann führte BW Lohne in die Regionalliga, stolperte im November 2022 aber über eine mehr als politisch inkorrekte Äußerung und erklärte anschließend seinen Rücktritt. Mittelfristig plant Kickers Emden die Ausgliederung seiner ersten Herrenmannschaft. Man hat sich also einiges vorgenommen in der Geburtsstadt von Otto Waalkes.
In die neue Oberliga-Saison sind die Kickers mit zwei Siegen gestartet. Dem klaren 4:0 in Ramlingen folgte ein torreiches 5:3 gegen Eintracht Celle. Letzten Freitag erwischte es den Absteiger dann allerdings. Bei der zweiten Mannschaft des SV Meppen, die Fanlager beider Vereine verbindet eine Freundschaft, gab es die erste Niederlage. Zur Pause hatten die Emsländer bereits 3:0 geführt, nach dem Wechsel konnten die Ostfriesen lediglich auf 3:2 verkürzen. Die Emdener mussten unter der Woche erneut ran. Am gestrigen Mittwoch stand das Heimspiel im Niedersachsenpokal gegen Eintracht Celle auf dem Programm. Durch zwei Tore von Tido Steffens konnte der Einzug ins Viertelfinale des Wettbewerbs gefeiert werden. Jener Tido Steffens, der bereits seit gut zehn Jahren kontinuierlich für die Kickers trifft, hat auch in dieser noch jungen Oberligasaison bereits wieder vier Tore auf dem Konto. Genau so viele übrigens wie sein Sturmpartner und fast-Namensvetter Tobias Steffen, der in der Sommerpause aus Delmenhorst verpflichtet wurde. Steffens und Steffen, eine knifflige Aufgabe für die SVA-Defensive. Ein alter Bekannter kickt ebenfalls in Reihen der Ottifanten-Städter. Andre Ndiaye wechselte bereits zur letzten Saison Richtung Küste und gehört zur Stammformation der Barenburger. Ndiaye war einer der Protagonisten beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Vereine.
Wieder eine Überraschung?
Ndiaye wird sicherlich gerne zurückdenken an das letzte Gastspiel des SV Arminia im Ostfrieslandstadion. Er war es nämlich, der mit zwei Toren entscheidenden Anteil am 4:2 Auswärtssieg der Blauen in der damaligen Aufstiegsrunde hatte. Zwar stiegen die Kickers am Ende trotzdem auf, dieser überraschende Auswärtssieg bleibt dennoch unvergessen. Die Arminen waren mit dezimiertem Kader angereist, hatten lediglich einen Spieler, nämlich den Ersatztorwart, auf der Bank.
In der laufenden Saison gab es solch ein Highlight noch nicht, die Stimmung nach dem letzten Punktspiel war trotzdem ziemlich gut. War das Heimspiel am Freitagabend gegen Aufsteiger Eilvese auch nicht immer schön, letztendlich konnten die Blauen aber einen souveränen Dreier einfahren. Und nicht vergessen sollte man dabei, dass das Team von Semir Zan nach dem etwas holprigen Saisonstart (Pokal inbegriffen) jetzt seit zwei Spielen ohne Gegentor ist. Ob das auch gegen Emden gelingt, zeigt sich am kommenden Samstag ab 14 Uhr, die Aufgabe wird aber um einiges schwerer. Es spricht vieles dafür, dass der SVA-Coach der identischen Abwehrreihe das Vertrauen schenken wird. Im Angriff steht mit Aadam Sayed eine weitere Option zur Verfügung. Der libanesische Neuzugang konnte sich bereits gegen Eilvese erstmals im Trikot mit dem A auf der Brust versuchen. Vielleicht ist Sayed diesmal der entscheidende Mann, vielleicht ist es wer anders. Und vielleicht wird es nicht ganz so spektakulär wie beim letzten Auftritt in Emden. Punkte im Gepäck würden die lange Rückfahrt in jedem Fall versüßen.
Reiseleiter meldet ausverkauft!
Sicherlich war zu erwarten, dass die Busanreise nach Emden auf reges Interesse stoßen würde. Mit solch einer Nachfrage hatte jedoch niemand gerechnet. Bereits am Montag dieser Woche stand fest: Alle Plätze im Bus sind belegt! Ausverkauft! Nichts geht mehr! So sehr wir uns darüber freuen, dass die Mannschaft auch im weit entfernten Ostfriesland so zahlreich unterstützt wird. Gerne hätten wir natürlich auch kurzfristig Interessierten eine Mitfahrgelegenheit geboten. Wer also gerne das Spiel beim Tabellenführer live vor Ort verfolgen möchte, dem empfehlen wir entweder die Bildung von PKW-Fahrgemeinschaften mit anderen SVA-Fans. Oder aber die Anreise per Bahn. Mit Niedersachsen- oder Deutschlandticket geht es um 9:20 Uhr ab Hannover Hauptbahnhof Richtung Emden. Ankunft dort ist um 12:41 Uhr, also rechtzeitig zum Anpfiff um 14 Uhr.