Morgen in der Nachspielzeit: Mit Nazis im Stadion

Das Thema lädt dazu ein, in Nostalgien zu schwelgen. Nazis im Stadion? Früher vielleicht. Bei uns sowieso nicht und überhaupt habe man ja schon lange keine mehr gesehen. Zu verlockend ist die Verklärung von faschistischem und nationalsozialistischen Gedankengut als etwas, mit dem es auch mal gut sein muss und was bestimmt mal gab, aber inzwischen überwunden ist. Deutschland als Aufklärungsweltmeister hat den neuesten Umfragen zufolge ein Problem mit rechts und wenn man es klar benennt, dann auch mit Nazis. Sie tragen jetzt Anzüge, können eloquent reden und sind, wen mag es überraschen, auch immer noch in Fußballstadien vertreten. Grund genug, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren und zum Thema der nächsten Nachspielzeit zu machen.

Felix Benneckenstein (Aussteigerhilfe Bayern) und Andreas (Löwenfans gegen Rechts) berichten

Die Zahl rechter Gewalttaten ist in Deutschland seit Jahren auf einem unerträglich hohen Niveau. Das mag in den Stadien auf den ersten Blick anders erscheinen, ist jedoch auf das – teilweise groteske – Sicherheitsaufgebot rund um die Spiele zurückzuführen und auf eine stärkere Sensibilisierung vor allem der Clubs in der ersten und zweiten Liga. Dennoch: In der Belletage des Profifußballs und im Umfeld von Länderspielen zeigen immer wieder Rassismus, Antisemitismus und Sexismus ihr hässliches Gesicht. Und das nicht nur im Fanblock, sondern auch auf den teuren Plätzen. Wie groß ist das Problem mit den Nazis im Stadion? Wie kann antifaschistische Arbeit in der Fanszene wirken? Wie wird man zum Nazi und wie kommt man aus dieser Szene wieder raus? Darüber diskutieren der gebürtige 1860er und Ex-Nazi Felix Benneckenstein von der „Aussteigerhilfe Bayern“ und Andreas von den „Löwenfans gegen Rechts“ mit Moderator Michael Bruns und dem Publikum.

Chalant moderiert von Michael Bruns geht es ab 20 Uhr in der Vereinsgaststätte des SV Arminia los, der Eintritt ist frei. Speis und Trank sind gegen schmales Geld am Tresen zu erwerben.

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