Niederlagenserie gestoppt und Punkt gegen Celle geholt

Viel Wasser gab es in den letzten Tagen von oben auf den Platz des Rudolf-Kalweit-Stadions und ebenso viele bange Blicke in die Wetterprognosen. Team und Verantwortliche des SVA wollten unbedingt spielen und so wurde viel Arbeit in die Platzpflege investiert. Die Unparteiische Anke Hölscher zeigt sich vor dem Spiel noch skeptisch, aber zwei Schubkarrenladungen Sand konnten zur Beruhigung und zum Anpfiff der Partie beitragen.

Früher Rückschlag und schnelle Reaktion

Auf schwierigem Terrain, welches im Südhang zum Schnellweg außerdem noch von einer gemeinen Wühlmaus traktiert wurde, galt es für beide Teams, Abwärtsspiralen zu stoppen. Die Residenzstädter hatten zuletzt zwar den SV Atlas geschlagen, aber gegen die Kellerkinder aus Bornreihe und Ramlingen auch nur einen Punkt geholt. Der SVA wartete seit vier Partien auf einen Zähler. Um 15:30 Uhr waren die Tunnel der gemeinen Wühlmaus kurzfristig versiegelt und die Partie began, der SVA spielte zunächst mit der Strömung in Richtung Lahmannhügel bei diesem Wetter in bewährten weißen Hosen und Stutzen zu blauem Hemd. Die erste Aktion hatte Luis Prior Bautista, der im Gewühl an den Ball kam, nachdem er von Finn Jüttner bedient wurde. Eine Celler Gräte verhinderte den frühen Einschlag. Ein Distanzschuss von eben jener andalusischen Wühlmaus schlug nur knapp neben dem Gehäuse der Celler ein, die von nun an buchstäblich Oberwasser bekamen. Das Training im Celler Spaßbad unter der Woche schien sich auszuzahlen und Dominik Grimpe rückte vermehrt in den Blickpunkt des Geschehens. Nach einigen zaghaften Versuchen des MTV ging es doch dann schnell. Ein Ballverlust auf der rechten Außenbahn des SVA nutzten die Celler und pflügten wie einst Michael Groß durch die Bahn. Der Celler Albatros spielte den Ball schnell in die Mitte, wo Yannick Kranz seinen Gegenspieler zu Fall und damit gefährlich nah in die Region der Wühlmäuse beförderte. So nicht, dachte sich Anke Hölscher und zeigte auf den obligatorischen Punkt. Eine Viertelstunde war gespielt, Dominik Grimpe ahnte die Ecke aber alleine das genügt nun nicht und so hieß es 0:1 aus Sicht der Heimmannschaft. Die Eintracht aus Celle blieb am Drücker, der SVA brauchte ein paar Minuten um wieder am Spiel teilzunehmen. Zunächst scheiterte dann Lasse Denker mit einem starken Freistoß, nur um eine Minute später eine wohlfeine Kombination von Luis Prior Bautista und Kriseld Doko zu empfangen, die ihm Finn Jüttner weiterleitete, zu verwerten. 1:1, 23. Minute! Der SVA blieb am Drücker, eine Kombination Tim Stiller und Jan Schenk geriet im Abschluss zu ungefährlich, eine Minute später kraulte Luis Prior Bautista alleine aufs Tor der Celler, aber eine Fahne verhinderte die mögliche Führung. Eine sehr knappe Entscheidung, die durch die blaue Brille betrachtet eher als unglücklich zu bewerten sein könnte. Finn Jüttner und Lasse Denker harmonierten immer besser und setzten den einen oder anderen guten Angriff, vermutlich auch eine Sache des Terrains. Kurz vor der Halbzeit eine letzte Möglichkeit der Hausherren, aber Marc-Benjamin Klusmann erreichte im Gewühl nach einem Standard den Ball nicht mehr. Auf dem Lahmannhügel war von einem möglichen typischen Klusmann-Tor die Rede, was auch immer das bedeuten mag. Nach 45 Minuten waren die Akteure auf dem Rasenrechteck ausreichend nass und dreckig, so dass die Schiedsrichterin Anke Hölscher zum Pausentee pfiff.

Nur der SVA spielt, aber Tore wollen nicht mehr fallen

Halbzeit zwei bot etwas Sonnenschein und ein paar warme Gefühle ums Herz eines jeden Blauen und einer jeden Blauen, denn der SVA war weiter engagiert und bot phasenweise sogar sehenswerten Fußball. Eine erste Tormöglichkeit hatte Finn Jüttner kurz nach Wiederbeginn, kurz danach geriet eine Flanke von Lasse Denker etwas zu hoch für Luis Prior Bautista, vielleicht konnte sich dieser aber auch um den berühmten Zentimeter nicht vom Erdreich lösen, welches schwer und träge an den Arminenbeinen zog. Eine von zwei wirklich guten Torchancen hatte wiederum Finn Jüttner, der im Sturmzentrum stets für Unruhe sorgte, als er einen Kopfball präzise auf die Hütte der Gäste nickt und nur eine Glanztat des Tormannes des MTV den Einschlag verhinderte. Eine Minute später dribbelte sich Marc-Benjamin Klusmann, und das geht wirklich nur zu dieser Jahreszeit, durch das Celler Mittelfeld und schickte Finn Jüttner steil, der aber keinen präzisen Abschluss mehr zustande bekam. Einen Kopfball von Luis Prior Bautista gab es noch zu verzeichnen und einen Torabschluss durch Tim Stiller, der aber zu schwach geriet und nicht zur Gefahr wurde. Pino Ballerstedt ersetzte fortan Tim Stiller positionsgetreu und belebte das Spiel fortan. Torchancen sollte es nur noch eine geben, bis dahin grub der SVA den Platz um und hatte klare Feldvorteile. Die Einstellung stimmte und immer wieder riss Kriseld Doko das Geschehen an sich, der sich durch den Magneten im Schuh den einen oder anderen Ball ansaugte. Auch Jan Schenk wusste als Abräumer zu überzeugen und hatte den einen oder anderen gescheiten Moment im Umschaltspiel. Im Startelfdebüt dieser Saison wusste auch Abdul Kadir Yesilyurt auf der Position des Linksverteidigers zu überzeugen. Der SVA war dran am Sieg und hatte sie, die eine große Chance. Eine butterweiche Flanke nahm Lasse Denker zum Anlass wie in einer Werbung für Sportartikelhersteller in die Luft zu steigen, querliegend den Ball zu erwischen und per Seitfallzieher aufs Tor der Celler zu dreschen. Knapp drüber ist aber auch drüber, die Haltungsnoten sind aber dennoch bewundernswert. Die meisten der knapp 250 Anwesenden hätten fortan einen mehrwöchigen Reha-Aufenthalt vor sich, aber glücklicherweise müssen die auch keinen Fußball spielen. So blieb es beim Untentschieden, der die Negativserie stoppte. Es hätten auch drei Punkte sein können und dann sähe die Welt noch ein bißchen schöner aus, aber der Fußball spielt nun einmal nicht im Konjunktiv. Das weiß man nirgends besser als beim SV Arminia.

Der emsige Finn Jüttner berennt das Celler Tor

Dienstag schon nach Emden

Lange Zeit zum Durchatmen und Klamotten bleibt nicht, am kommenden Dienstag geht es bereits zum BSV Kickers Emden. Dort wird unter beinahe professionellen Bedingungen an der Rückkehr in die Regionalliga gewerkelt. LED-Banden, zwei Trainingslager in der Vorbereitung und ein Ausflug jüngst nach Berlin zum Regionalligaforum und dort ins Panel Spielanalyse sprechen eine deutliche Sprache. Wir wollen trotzdem nicht nur zum staunen hinfahren, sondern auch mit Kreidetafel und alter Schule den Topfavoriten etwas ärgern. Wer mitfahren möchte, kann einen Platz im Bus ergattern. Eine Anmeldung unter sva.auswaertsfahrt@gmail.com ist noch möglich. Abfahrt ist um 8:30 Uhr am Reformationstag, auf Wunsch liest Vorstand Frank Willig unterwegs ein paar Bibelpassagen.

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