Sonntag kommt der Aufstiegsfavorit
Während in oberen Spielklassen das Spielgeschehen von Tennisbällen und Fahrradschlössern beeinflusst wird, so ist in den tieferen Klassen vornehmlich das liebe Wetter der entscheidende Faktor. Letzteres veranlasste den SVA dazu, einen Spielausfallticker einzurichten und wenn der Vorstand persönlich das Geläuf in Bischofshol inspiziert und die Zeichen auf „spielen“ stellt, dann kann doch eigentlich nichts dagegen sprechen, oder?
Kickers fast wie die Großen
Der BSV Kickers Emden und Arminia Hannover teilen seit geraumer Zeit oftmals dieselben Spielklassen und zumeist auch dieselben Probleme. Hier und da fehlt Geld, dort wird von vergangenen Tagen geträumt und einmal im Jahrtausend geht es um Insolvenzanträge. Während der SVA sich kontinuierlich gesundete mussten die Kickers den Umweg über Zwangsabstieg und Fußball im Bezirk nehmen, mittlerweile durch die Oberliga in die Regionalliga gestürmt, dort für deutlich zu leicht befunden, teilt man also wieder die Liga mit dem SVA. Noch. Während der SVA die Option des Klimaschutzes durch kürzere Fahrtwege in der Landesliga auch im Blick hat, haben die Ottifantenstädter vor der Saison einen vermeintlichen Coup gelandet. Ein Investor wurde gefunden! Der fand außerdem jede Menge Geldbündel, ein paar digitale Werbebanden und zwölf Leute, die jedes Heimspiel live auf Youtube bringen. Das die Übernahme dann doch nicht so einfach ablief und ein zwischenzeitlicher Kassensturz große finanzielle Lücken offenbarte musste auch der SVA erfahren. Das Hinspiel in Emden wurde erst im August aufgrund schlechten Wetters abgesagt, nur um im Dezember als Retterspiel mit Weihnachtssingen zu doch eher ungewöhnlichen Umständen nachgeholt zu werden. Das der Truppe um Trainer Stefan Emmerling jedes Terrain recht zu sein scheint, wurde auch am Ergebnis deutlich. Zu groß war der Qualitätsunterschied der Startruppe aus Ostfriesland und den tapferen Arminen. Die Vorzeichen sind also klar. Auf Tennisbälle verzichten wir kommenden Sonntag dennoch gerne.
Heimpremiere für Henrik Larsen
Der neue Cheftrainer Henrik Larsen verordnete zum Auftakt gegen den STK Eilvese erst einmal eine strenge Defensive. Die Innenverteidigung um Yannick Kranz hielt dicht, das defensive Mittelfeld um Noah Vozza und Nikita Marusenko räumte ab und so stand das erste Spiel ohne Gegentor seit dem Hinspiel gegen Eilvese zu Buche. Dies wird auch das Hauptanliegen im Spiel gegen die Ottifantenstädter sein, denn deren Abteilung Attacke hat es in sich. Mittelstürmer Tido Steffens trifft in jeder Liga und auf jedem Terrain und vermutlich auch in Gummistiefeln. Regisseur Tobias Steffen trägt zurecht die Nummer 10 über den Platz und Flügelflitzer Pascal Steinwender wäre eine Bereicherung für fast jeden Regionalligisten. Viel Arbeit wird also auf Dominik Grimpe und seine Vordermänner zukommen. Entlastung täte bestimmt gut, vielleicht ja durch einige Hilfe des eigenen Angriffes. Viel Geschwindigkeit brachte der SVA nicht auf den Eilveser Rasen, zumal die gegnerische Innenverteidigung nicht den Eindruck erweckte, jedes Sprintduell gewinnen zu können. Die andalusische Rennmaus Luis Prior Bautista und der handlungsschnelle Valentin Szabó könnten hier heiße Eisen im Feuer des Dänen Henrik Larsen sein, der zudem auf den zuletzt angeschlagenen Marc-Benjamin Klusmann zurückgreifen kann. Der wiederum mit Tempo nicht so viel am Hut hat, aber dennoch Erwähnung finden sollte. Ob Linksaußen Lasse Denker wieder fit sein wird, ist eher fraglich und auch hinter dem Einsatz von Chinoso Anoliefotu steht ein dickes Fragezeichen. So oder so, es muss schon viel passen an kommenden Sonntag. Wenn viel passt, dann ist eine Überraschung drin und angesichts der Tabellensituation kann jede Überraschung nur recht sein.
Anpfiff bereits um 13 Uhr
Der frühe Vogel fängt den Wurm und wer eher anfängt, hat länger etwas davon. Anstoß gegen die Kickers aus Emden am kommenden Sonntag ist bereits um 13 Uhr. Im Stadion wird auch die 24. Ausgabe des Fanzines „Blick über den Lahmannhügel“ zu erwerben sein. Auf 104 Seiten wird rund um den Fußball berichtet, zumeist jenen des SV Arminia. Aber auch andere Spiele finden Erwähnung und für nur 2,50€ ist ein Exemplar käuflich in den eigenen Besitz zu überführen. Bleibt zu konstatieren, dass die Gazette auch gerne erst nach dem Spiel und nicht währenddessen gelesen werden kann, denn da würden sich die Blauen auf den Rasen gewiss über etwas Unterstützung freuen. Speis und Trank soll es auch geben, was spricht also gegen einen Besucht im RKS?