Sonntag gehts nach Egestorf

Die Feierlaune beim SV Arminia legt sich so langsam, denn das nächste Spiel steht an. So herrlich der Sieg gegen Rotenburg war, so wenig hilft er am kommenden Wochenende, denn auch da beginnt das Spiel vermutlich mit einem 0:0.  

Eine Region, die Fußball atmet

In Zeiten, wo moderner Fußball vielerorts kritisiert wird und der Kommerz ungeahnte Züge anzunehmen scheint, ist es besonders beruhigend, dass es auch anders geht. In Egestorf, der ehemaligen Bergbauhochburg am Fuße des Deisters ist mit dem 1.FC Germania ein Stück Fußballtradition beheimatet. In den Farben schwarz, weiß und rot steht dieser Leuchtturm nicht nur für Konstanz und Bodenständigkeit, sondern auch für einen erfolgreichen Fußball. Viele große Spiele hat das altehrwürdige Stadion an der Ammerke schon erlebt und Egestorf braucht sich nicht zu verstecken, wenn es sich einreihen mag in die lange Liste großer deutscher Fußballvereine mit Bergbauhintergrund. Schalke 04, Wismut Aue, Preußen Hindenburg oder eben Germania Egestorf. Hier wurde und wird Fußball gelebt und geatmet. Der 1. FC Germania spielt mal wieder eine außerordentlich gute Oberligasaison, hat Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen und ist ohnehin in der Oberliga ein Stammgast im oberen Tabellendrittel. Von den letzten fünf Spielen wurden vier gewonnen, lediglich zuletzt im Emsland setzte es eine Pleite bei der Zweitvertretung des SV Meppen. Hannes Milan lässt die Egestorfer nicht nur von alten Europapokalabenden träumen, sondern netzt regelmäßig und sein Nebenmann Jos Homeier ist nicht nur durch seine unfassbare Muskelmasse bekannt, sondern auch für seine Treffsicherheit. Acht Treffer stehen für den kleinen Stürmer in den Büchern. Nicht ausgeschlossen, dass die Germanen nochmal angreifen. Ein Satz, der viele Alteingesessenen träumen lässt und so wird im Egestorfer Dorfkrug nicht nur den alten Vereinslegenden gedacht, etwa Heinrich Weydandt, sondern auch noch von der Regionalliga geträumt. Die Sonne scheint am Deister und wo sonst geht es den Leuten derart gut, wenn es dem lokalen Fußballklub gut geht?

SVA mit guter Defensive und dem nötigen Spielglück

Der SV Arminia hat seine Defensive weiter gefestigt und unter Neutrainer Henrik Larsen das zweite Mal die null gehalten. Die Viererkette steht, zudem kommt Yannick Bahls von seiner Sperre zurück und könnte wieder rechts verteidigen. Offensiv steht hinter Chinoso Anoliefotu ein dickes Fragezeichen, der Stürmer wird wohl eher nicht mit an den Deister reisen. Im Training zuletzt wieder sehr agil und durchaus eine Option dürfte hingegen Lasse Denker sein, der wieder genesen ist und die nötige Geschwindigkeit ins Spiel bringen könnte. Die fehlte zuletzt doch etwas, denn das einzige Pflichtspieltor des Jahres erzielte Aadam Sayed bekanntermaßen aus der ruhenden Position heraus. Vielleicht ist es auch einer dieser Tage, wo der Fußballgott die besten Geschichten schreibt und Chris Katunda das entscheidende Tor erzielen lässt. Der Jungstürmer feierte zuletzt Geburtstag und spielte in der Jugend im Calenberger Land. Motivation dürfte also vorhanden sein. Die letzten Aufeinandertreffen waren wenig erbaulich für alle, die es mit blau halten. In der Regel traf das Kellerkind aus Bischofshol auf eine Spitzentruppe und kassierte ordentlich. Jede Serie hat mal ein Ende, vielleicht auch diese. Das haben wir im Hinspiel auch schon geschrieben, aber man muss nur ganz fest daran glauben. Ein Punktgewinn am Deister würde jedenfalls den Sieg vom vergangenen Wochenende vergolden und weiteren Balsam auf die geschundene Seele aller Arminen sein. Sonntag sind wir schlauer.

Anreise mit der S-Bahn

Der Anhang der Blauen wird klimafreundlich mit der S-Bahn anreisen. Ab Wennigsen gibt es einen Schienenersatzverkehr, so dass von der Lokomotive in den Omnisbus umgestiegen werden muss. Aber wer gegen Rotenburg gewinnen kann, schafft auch das. Los geht die Reise um 12:33 Uhr ab Hauptbahnhof, auch Anreisen mit dem Kraftfahrzeug oder dem Velo sind möglich. Der Anpfiff ertönt um 15 Uhr und bis dahin sollten es alle Interessierten geschafft haben.

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