Zähes Spiel und ein Punkt gegen Heeslingen
Es sollte das erwartet schwere Spiel werden gegen den Heeslinger SC. Wer dachte, dass es nach dem Triumph in Bersenbrück nun einfach immer so weiter geht, ging dann doch etwas zu naiv an die Geschichte. Viel Kampf, viel Stückwerk und am Ende wieder einen Punkt näher an das rettende Ufer gerückt, so man es wohl zusammenfassen.
Nichts für Fußballästheten in Halbzeit eins
Coach Henrik Larsen schickte jene Elf auf den Rasen, die in Bersenbrück triumphierte. Lediglich der in Bersenbrück früh eingewechselte Yannick Bahls begann nun für den verletzten Marc-Benjamin Klusmann. Auf der Bank nahm erstmals in diesem Jahr Lasse Denker Platz, auch Chinoso Anoliefotu war mal wieder fit. Zum Glück, muss man sagen. Aber dazu später mehr. Dem Spiel ging eine Schweigeminute für den viel zu früh verstorbenen Sascha Forch voraus, bevor Schiedsrichterin Lara Wolf das Spiel eröffnete. Viele Highlights hatte die Startphase nicht zu bieten, eine Flanke von Kriseld Doko köpfte der aufgerückte Niclas Langhans knapp neben das Tor nach sechs Minuten. Viel Stückwerk, wenig Zusammenhängendes und ein Gegner, der eher in die Kategorie „Eiche rustikal“ einzuordnen ist und die sogenannte englische Eröffnung im Spielaufbau bevorzugte. Langer Ball und dann mal gucken. Nach einer Viertelstunde kam der SVA besser ins Geschehen, eine Flanke von Yannick Bahls wollte Pino Ballerstedt mit der Hacke veredeln, aber dieser Versuch war eine sichere Beute für den Gästekeeper. Die dickste Torchance hatte nach 22 Minuten Luis Prior Bautista, der einen Sahnepass von Nikita Marusenko gerade noch so erreichte, aber die Fußsitze reichte nicht aus, um den Ball am herauseilenden Tormann der Gäste vorbeizulegen. Zwei Nummern größere Schuhe und die Sache wäre anders ausgegangen, aber ob die andalusische Rennmaus damit den Sprint gewonnen hätte, ist eine andere Frage. Nun drückte aber der Gast aus der samtgemeinde Zeven. Erst klärte Daniel Egbudzuo in höchster Not, dann strich ein Torschuss der Gäste nur knapp am langen Pfosten vorbei. Eine halbe Stunde war gespielt und der SVA kam nicht mehr ins Spiel. Zunächst rettete Niclas Langhans grandios, dann brannte es lichterloh im Strafraum der Arminen. Ein Pass von Dominik Grimpe auf den gedoppelten Daniel Egbudzhuo geriet fast zum Desaster, nur mit vereinigten Kräften konnte diese Lage entschärft werden. Kurz danach reklamierten die Gäste aus Heeslingen und hätten gerne einen Elfmeter zugesprochen bekommen, aber Schiedsrichterin Lara Wolf entschied auf Stürmerfoul und sah sich wildesten Beschwerden ausgesetzt. Ohnehin waren die Gäste ganz gut in dieser Thematik unterwegs, etwa fünf Handspiele und genausoviele Straf- und Freistöße wurden lautstark eingefordert. Wer soviel Luft zum reden hat, verfügt meistens über eine gute Kondition. Kurz vor der Halbzeit kamen die Blauen nochmal auf, einen Pass von Pino Ballerstedt konnte Luis Prior Bautista nicht im Tor unterbringen, der Torwart Heeslingens rettete stark. Viele Highlights hatte dieses Spiel nicht zu bieten, selbst die Sonne wollte nicht durchkommen und überlies dem Saharastaub die Oberhand im Wettergeschäft. Einige Sonnenbrillen und sogar Sonnencreme wurden umsonst nach Bischofshol getragen, aber man kann nicht immer alles haben. Es ging in die Halbzeit, die Ansprache von SVA-Coach Henrik Larsen war sogar am Bierstand zu hören und viel Lob hatte er nicht für die Seinen über.
Immer noch keine Ästhetik, dafür aber Tore
Halbzeit zwei machte noch deutlicher, was die erste Hälfte bereits aufgezeigt hatte. Der Gast eröffnete englisch, kam aber nicht zu wirklichen Chancen und die Blauen kamen so gar nicht ins Spiel. Es gibt Familienfeiern, die sind spannender als die ersten fünfzehn Minuten im zweiten Durchgang und auch diese Veranstaltungen können ihre Schreckmomente haben. So auch dieses Fußballspiel, denn eine sehenswerte Kombination der Heeslinger landete an der Ecke des Fünfmeterraums des SVA, dort musste nur noch eingeschoben werden und so tat es der Gast auch. 0:1 aus Sicht der Bischofsholer Hausherren nach knapp 60 Minuten. Auweia! Henrik Larsen beorderte die beiden Neuzugänge Valentin Szabó und Noah Vozza ins Spiel, besser wurde dieses jedoch zunächst nicht. Zu umständlich agierten die Blauen, zu hastig wurde der Ball behandelt und zu ungeduldig war der Spielaufbau. Eine gute Ablage von David Lučić erreichte Valentin Szabó, aber statt den Abschluss zu suchen, wurde der Ball vollkommen unverständlich wieder rausgelegt und die folgende Flanke verhagelt. Im Gegenzug hat der Gast aus der Stadt des geneigten Kornbrands die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Der Querpass im Fünfmeterraum erreichte sein Ziel, Tormann Dominik Grimpe war bereits geschlagen, aber der Ball wurde aus fünf Metern freistehend etwa zehn Meter neben das Tor gebolzt. Was für ein Glück! Es brach nun also die Zeit des Chinoso Anoliefotu an, der in der 80. Minute eingewechselt wurde und sofort einen Flankenlauf startete. Seine Flanke kam gut, fand jedoch keinen Abnehmer. Kein Problem, er versuchte es eine Minute später nochmals. Über außen schüttelte er seinen Verfolger ab, drang in den Sechzehner ein und und bewies Auge, als er den aufgerückten Yannick Kranz erspähte. Dieser schob humorlos zum vielumjubelten Ausgleich ein, flexte vor dem Lahmannhügel derart, dass sogar ein Jos Homeier blass werden würde und wurde anschließend von seinen Mitspielern ausgiebig geherzt. Chinoso Anoliefotu hatte noch nicht genug, wurde lang geschickt und setzte sich im Zweikampf gegen einen ehemaligen Bundesligaprofi durch, der aber theatralisch zu Boden ging und den Promi-Bonus ausnutzte. Stürmerfoul, so die eher nicht nachvollziehbare Entscheidung. Der SVA machte nun Dampf und war auf das Siegtor aus. Es gab sie noch, die eine letzte dicke Chance. Die letzte Minute der Nachspielzeit lief, Kriseld Doko zirkelte eine Ecke vors Tor und dort kam, natürlich, Chinoso Anoliefotu zum Kopfball. Diesen hielt der Gästetorwart aus kürzester Distanz mit einem wirklich richtig starken Reflex! Das wäre es gewesen! Nun ist der Punkt besser als keiner, die Ergebnisse auf den anderen Plätzen waren auch in Ordnung und der SVA nähert sich den Nichtabstiegsplätzen um einen weiteren Punkt. Vier Punkte aus der vergangen beiden Spielen sind eine gute Ausbeute und die Moral der Truppe lässt hoffen, dass es so weiter geht. Dann ist noch einiges drin in dieser Saison und vereint kann das Ziel Klassenerhalt erreicht werden.
Nächsten Samstag wieder Heimspiel
Das Nachholspiel gegen Heeslingen steht in den Büchern, nun ist der Ligaalltag wieder dran und dieser beschert den Blauen ein Heimspiel gegen den starken Aufsteiger aus Vorsfelde. Der SSV spielt eine richtig gute Saison und konnte jüngst die Germanen vom Deister besiegen. Aber bange machen gilt nicht, die Blauen nehmen den Rückenwind mit und wollen auch gegen die Eberstädter etwas holen. Kommenden Samstag um 17 Uhr geht es im schönsten Stadion Niedersachsens los.