Arminia und der Zaubertrank – 2:0 gegen den SSV Vorsfelde
Die Leistung und die Einstellung stimmten schon länger, zuletzt kamen auch die Punkte dazu. Mit dem SSV Vorsfelde wartete eine schwere Hürde, denn der Aufsteiger, der vor den Toren der Metropole Wolfsburg beheimatet ist, spielt eine saustarke Saison. Nicht nur das in der Eberstadt ein ausgestopfter Keiler im Rathaus zur Hauptattraktion der Stadt gehört, auch gibt es ein Eberfest, einen Eberlauf und die männlichen Erstgeborenen hören seit Generationen auf den Namen Eberhard. Guter Rat war teuer, aber die findigen und widerspenstigen Arminen brauten unter Aufsicht ihres Druiden Marko Oršolix und seinem Kumpanen von den fernen Schafsinseln, Larsens Henrix einen Zaubertrank zusammen, der die elf tapferen Spieler über sich hinaus wachsen ließ.
Unerschrocken und überzeugend zur Halbzeitführung
Wir kennen diese Geschichten über und mit Wildschweinen in ausreichender Form und auch in Bischofshol galt es, furchtlos diesen Gefährten gegenüber auftreten. Der SVA begann in der selben Formation wie letzte Woche und legte direkt gut los, Zwei Minuten waren gespielt, als eine Flanke des wackeren David Lučix gefährlich durch den Strafraum der Eberstädter flog. Keinen Zweifel ließen die Arminen aufkommen, wer hier das aufputschende Getränk aus dem Zauberkessel genossen hatte. Finn Jüttner schickte Kapitän Yannick Bahls lang, dieser stand vor den Toren Vorsfeldes jedoch im abseits. Soll im alten Rom auch schon passiert sein. Zwei Zeigerumdrehungen auf der Sonnenuhr weiter zappelte der Ball jedoch im Netz. Eine Ecke von Kriseld Doko versuchte Finn Jüttner aufs Tor zu bringen, der Ball wurde geblockt und kam so zu Niclas Langhans, der viel Gefühl im Fuß bewies und das Kunstleder mit viel Effet ins lange Eck der Gäste schlenzte! Die spinnen, die Arminen! 1:0, neunte Minute! Weiter ging es unaufhaltsam, ein Kopfball von Yannick Bahls nach Ecke Kriseld Doko verfehlte des Gehäuse nur knapp. Dem Gast fiel indes nicht viel ein, man schrie und reklamierte recht viel, kam aber nicht wirklich ins Spiel. Dies änderte sich jedoch, als die tapferen Arminen die Taktik änderten und versuchten, den Ball aus der eigenen Gefahrenzone wahlweise zu kombinieren oder umgangssprachlich zu tragen. Erst spielte die albanische Antwort von Fischhändler Verleihnix, Kriseld Doko, den Ball dem freistehenden Gegner in die Füße, dann machte Nikita Marusenko im eigenen Fünfmeterraum den Ball gefährlich für den eigenen Tormann Hältwienix, Dominik Grimpe. Macht nix, der Gäste konnten kein Kapital daraus schlagen und nach einer knappen halben Stunde übernahmen die widerspenstigen Arminen wieder das Kommando zurück. Erste Flanke von Pino Ballerstedt, Nikita Marusenko schießt aus der zweiten Reihe, der Ball wird geblockt. Nächste Flanke Pino Ballerstedt, David Lučić verpasst. Wieder Flanke, diese dann von David Lučić auf Finn Jüttner, aber ein Stürmerfoul soll vorgelegen haben. Es ging im Minutentakt in Richtung Tor der Gäste, die Zuschauer im Kolosseum von Bischofshol waren begeistert. Eckball Kriseld Doko, wieder verpasste Yannick Bahls knapp. David Lučić geht auf außen durch, dringt in den Strafraum ein und wird in letzter Sekunde von einem Keiler abgegrätscht, Ecke. Diese tritt Kriseld Doko, findet den bärenstarken Automatix, also Niclas Langhans, und der köpft das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen! Einige Hinkelsteine fallen von den Herzen der treuen Anhänger. So geht es in die Pause, beim Teutates! Wenn uns heute der Himmel nicht auf den Kopf fällt, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Arminia erobert drei Punkte
Trainer Henrik Larsen fand die passenden Worte und vermutlich durften alle Spieler noch eine Kelle Zaubertrank nehmen, denn in Halbzeit änderte sich wenig. Luis Prior Bautista versucht sich andalusisch durchzusetzen, wird griechisch-römisch gestoppt und bekommt einen Freistoß. Die Szene wäre andernfalls gewiss gefährlich geworden. Ein Abschluss des kleinen Kämpfers kurz darauf geriet zu zentral. Hinten ist Torwart Dominik Grimpe wachsam und pflückt die Freistöße, wie sie kommen, nach vorne bewältigen die tapferen Arminen das nächste Abenteuer. Yannick Bahls spielt David Lučić frei, der alleine auf das Tor der Eberstädter zuläuft, aber im direkten Duell scheitert. Eine Stunde ist hier gesielt, noch ist das Ziel nicht erreicht. Pino Ballerstedt versucht es aus der Distanz, Vorsfeldes Tormann lässt prallen, David Lučić kommt jedoch knapp nicht an den Ball. Der eingewechselte Valentin Szabó macht nun ordentlich Druck, bedient Luis Prior Bautista, der jedoch nur das Außennetz trifft. Der SVA kämpft leidenschaftlich, läuft viele Meter und scheut keinen Zeikampf gegen die Gäste, die durchaus robust auftreten und auch so aussehen. Zehn Minuten vor Ende beackert David Lučić seinen Gegenspieler solange, bis dieser den Ball zur Ecke stokelt. Der Unparteiische kommt nun freudestrahlend angelaufen, freut sich über diesen tapferen Einsatz und zeigt grinsend zum Abstoßpunkt! Herrje, sollten hier etwa noch Hildesheimer Verhältnisse entstehen? Aber nein! Den Gästen will nicht mehr viel einfallen, im Aufbauspiel wird der Ball auf die Tribüne gedroschen und nach vorne ist auch nicht mehr viel los. Das Spiel hätte noch Stunden gehen können, ein Tor wäre nur noch auf einer Seite gefallen. So war es Chino Anoliefotu, der in den Schlusssekunden nochmal alleine auf den Gästetormann zulaufen durfte, aber ebenfalls scheiterte. Wenn es einen Vorwurf gibt, dann jener, dass der Sieg höher hätte ausfallen können bzw. sogar müssen. So war Schluss, die tapferen Arminen hatten souverän gewonnen und bis in die Nacht wurde um ein Lagerfeuer getanzt, aus Krügen und Hörnern Braugetränke verzehrt und Häuptling Frank Willix auf einem Schild durch das Kolosseum getragen. Später wurden römische Teigscheiben aus dem Steinofen gereicht. Belegt waren sie auf verschiedene Arten und Weisen, Wildschwein war jedoch nicht dabei. Das wäre dann auch wirklich zu viel gewesen.
Sonntag gehts in Teufelsmoor
Nach dem Sieg ist vor dem nächsten Spiel. Der nächste Gegner aus Bornreihe kann die eine oder andere skurrile Anekdote aufweisen und gehört bestimmt zu den Sonderlingen der Liga, aber im Duell der Abstiegskandidaten zählen am Ende Punkte. Drei gibt es zu vergeben und idealerweise werden sie auf das Konto in Bischofshol gebucht. Das wäre wichtig und wichtig ist demnach auch Unterstützung. Wie man hinkommt, was es kostet und wer eigentlich Sven Beyer ist kann später in der Woche an dieser Stelle erfahren werden. Vorher gibt es noch andere Neuigkeiten, also dranbleiben.