Herbe Klatsche in Celle
Sechs Spiele war der SV Arminia ungeschlagen, holte jüngst einen Punkt gegen das Topteam aus Rehden und ritt die Erfolgswelle. Nun also ein Aiuswärtsspiel in Celle, wo der ansässige Männerturnverein erst letztes Wochenende seinen ersten Pflichtspielsieg in diesem Jahr feiern konnte. Was konnte schon schief gehen? Wer sich mit Fußball etwas beschäftigt, weiß die Antwort schon: Alles.
Schlimmste erste Halbzeit seit langer Zeit
Beide Teams waren zum siegen verdammt, Floskeln von Sechs-Punkte-Spielen oder Endspielen machten die Runde. Die Mannschaft, die eigentlich mit Rückenwind auftreten sollte und eine breite Brust zeigen sollte, spielte von Beginn an nicht so und begann defensiv wacklig. Moritz Alten kehrte für den verletzten Niclas Langhans in die Innenverteidigung, außen verteidigten Yannick Bahls und Daniel Egbudzhuo. Ein paar gute Aktion hatten die Blauen zunächst. Einen langen Ball von Moritz Alten erreichte Valentin Szabó nicht und nach einer starken Balleroberung von Pino Ballerstedt konnte David Lučić nicht kontrollieren. Generell war es kein ansehnliches Spiel, viel wurde für die Offensive nicht getan und beide Teams zeigten sich arg hektisch. Wenn etwas beim SVA in den letzten Wochen so gar nicht funktionierte, dann die spielerische Lösung aus der Defensive heraus. Und weil es eben nicht so gut klappte, wurde dies nun mehrfach versucht. Nach einer knappen Viertelstunde sollte der Ball per Kurzpassspiel aus der Gefahrenzone kombiniert werden, die männlichen Turner eroberten das Rund und gelangten so zu einer Ecke, die nichts einbrachte. Wer nun dachte, die Übung der spielerischen Eröffnung würde nun auf einen Trainingstag verlegt, sah sich getäuscht. Überhaupt nicht konsequent und immer wieder fahrig agierten die Arminen defensiv, Dominik Grimpe rettete im direkten Duell mit Celles Goalgetter. Offensiv musste es über Standards gehen. Einen weiten Einwurf von Finn Jüttner fand nicht das Ziel im Strafraum der Celler, eine Ecke köpfte Yannick Kranz zwar gefährlich aufs Tor, aber die Blauen behinderten sich gegenseitig und nahmen sich so die gute Chance. Defensiv standen die Zeichen immer noch auf Einladung und eine solche nahm Celle dann Mitte der ersten Halbzeit an. Der SVA bekam das Kunstleder nicht geklärt und wollte es auch nicht klären, das dritte Zuspiel auf engem Raum vor dem eigenen Sechzehner ging verloren, eine Passstafette später lag die Murmel im Tor. Offensiv gingen die ohnehin wenigen Ideen aus, defensiv allerdings nicht. Moritz Alten bewarb sich für das Kacktor des Jahres, die Einsendung an Arnd Zeigler war schon verpackt, aber das Aluminium rettete diesen formschönen Kopfball in Bogenlampenmanier. So ging es in die Pause und der zahlreiche Anhang aus der Landeshauptstadt war etwas sprachlos ob es sehr uninspirierten Auftrittes der eigenen Truppe. War es diese Doppelbelastung, von der immer alle erzählen?
Celle oftmals den berühmten Schritt schneller
Zweimal wird der Stecker gezogen
Man kennt es ja von diversen Kneipenabenden und im Fußball ist es nicht anders. Was hinter der Tür passiert, bleibt hinter der Tür. Coach Henrik Larsen hatte hier zuletzt schon die richtigen Töne getroffen und auch dieses Mal begann der SVA engagiert. Fast mit dem Wiederanpfiff die erste dicke Chance für die Blauen, dieses Mal wollte der Männerturnverein ein Eigentor versuchen. Nikita Marusenko versuchte es aus der Distanz, zehn Minuten waren hier gespielt. Der SVA hatte sein Druckphase und genau hier hinein fiel das zweite Tor der Gastgeber und zog den Stecker zum ersten Mal. Einen Anschluss konnte David Lučić zwar herstellen, aber er benutzte hierfür die Hand. Daher wurde der Treffer nicht gewertet. Eine Viertelstunde vor Ende keimte nochmals Hoffnung auf Valentin Szabó setzte den eingewechselten Chinoso Anoliefotu ein, der sein erstes Saisontor erzielte. Aber auch dieses Aufbäumen hatte nur kurze Halbarkeitszeiten auf dem Etikett, denn postwenden legte der Männerturnverein das dritte Tor nach, wiederum äußerst zaghaft vom SVA verteidigt. Dieser pfiff zu diesem Zeitpunkt aus der letzten Rille, beide Außenverteidiger waren angeschlagen und teilweise auch schon ersetzt. In dieser Formation gibt es einige Lücken zu beklagen und so ist auch das vierte Tor der sehr männlichen Turner aus Celle am Ende vielleicht eines zu viel, aber letztlich nicht unverdient und selbstverständlich der Deckel auf dem Topf. Was für ein gebrauchter Tag! Selbst das Schlauchboot in der Tombola konnte nicht gewonnen werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass hier und heute nichts zu holen sein würde. Immerhin spendierten die äußerst männlichen Turner den Gästen auf der Gegengerade eine Runde Freibier und bedankten sich so artig für die Punkte.
Die nächste englische Woche steht an
Am kommenden Dienstag geht es direkt weiter, denn das Rückspiel beim BSV Rehden steht an. Anpfiff ist um 19 Uhr. Die Anreise kann per Bus erfolgen, dieser startet um 15:30 Uhr in Bischofshol. Anmeldungen nimmt Sven Beyer unter einer seiner zahlreichen wie bekannten Mailadressen entgegen.