2:1 in Schöningen – Morgen Finale in Wolfsburg!

Was für ein Spiel! Was für ein Zittern bis zum Ende! Mit 2:1 hat der SV Arminia am gestrigen Samstag die erste Hürde Richtung Klassenerhalt genommen. Das Team von Hernrik Larsen ließ sich dabei weder vom Schiedsrichter noch vom Gegner von ihrem Weg abbringen. Lange feiern ist allerdings nicht. Bereits am morgigen Pfingstmontag wartet mit Lupo-Martini Wolfsburg die letzte Hürde. Gut zu wissen, dass der 14. Tabellenplatz seit gestern definitiv zum Klassenerhalt reichen würde und die Blauen es somit selbst in der Hand haben.

Führung trotz Unterzahl

Auch am gestrigen Samstag machte sich wieder ein respektabler Gästetross auf, um unsere Blauen auswärts zu unterstützen. Und während sich manch einer im Bus an Bier und Frikadellen labte, genossen andere die Aussicht bei der Fahrt durch das ehemalige Zonenrandgebiet, vorbei an schönen Fachwerkhäusern und den Antennen der BND-Außenstelle. Und obwohl vor diesem vorentscheidenden Auswärtsspiel eigentlich jedem die Voraussetzungen klar gewesen sein müssten, wurde die Abstiegsregelung der Oberliga Niedersachsen noch diverse Male erläutert. Aber dazu später mehr. Schließlich stand die Gastgeberin, die FSV Schöningen bereits in den Startlöchern. Getreu dem Motto „Malle ist nur einmal im Jahr!“ wurde das vorletzte Saisonspiel schon um 14 Uhr angepfiffen. Die Heimmannschaft konnte dadurch rechtzeitig den Flieger Richtung Balearen erreichen. Die Mannschaften betraten dann sogar bereits um 13:50 Uhr den Rasen des Elmstadions. Bei den in blauen Trikots gekleideten Kickern gab es dabei einige personelle Veränderungen. Marc Klusmann rutschte für den fehlenden Niclas Langhans in die Innenverteidigung. Nikita Marusenko sollte wieder das Mittelfeld beackern. Und offensiv schenkte Henrik Larsen Valentin Szabo und Lasse Denker das Vertrauen. Bevor es um Oberligapunkte ging, hatten die Schöninger allerdings noch einiges zu verkünden. Präsident Karsten Kräcker verabschiedete mehrere Spieler und präsentierte mit Christian Benbennek den Trainer der neuen Saison. Nach einer Schweigeminute für die verstorbene Vereinswirtin ging es dann aber endlich los. Und wie! Die zwölfte Spielminute sollte bis weit nach Abpfiff für Gesprächsstoff sorgen. Zuvor wusste der SVA durch gutes Pressing zu gefallen und gestattete dem Gastgeber lediglich einen gefährlichen Kopfball. Einen weiteren Vorstoß der FSV stoppte dann Nikita Marusenko. Dummerweise hatte er dabei in keinster Weise den Ball Im Blick. Schiedsrichter Niklas Olle war in dem Moment egal, dass es sich nicht um ein hartes Einsteigen handelte und das Spiel gerade erst begonnen hatte. Er zückte Rot gegen Marusenko. Selbst beim Gästeanhang gingen die Meinungen zu dieser Entscheidung auseinander. Mit etwas Fingerspitzengefühl hätte es der Referee aber sicher bei Gelb belassen müssen. Fortan war das Team um Kapitän Yannick Bahls in Unterzahl und der SVA-Anhang weniger wohlgesonnen gegenüber dem Mann in Schwarz. Doch trotz Platzverweis folgte nun die stärkste Phase der Arminen. Nach Flanke von Louis Prior Bautista scheiterte Lasse Denker per Kopf (16. Spielminute). Ein Abschluss von David Lučić ging links am Tor vorbei (17.) und eine erneute Hereingabe Bautistas verpasste Szabo (21.), der sich für Fuß statt Kopf entschied Doch dann kam die 22. Spielminute. Und in dieser landete der Ball im Anschluss an eine Ecke bei David Lučić, der diesen kompromisslos wie sehenswert zum Jubel der mitgereisten Anhänger ins obere rechte Ecke drosch. Die Jubelschreie waren kaum verklungen, da gab es den nächsten Anlass für positive Emotionen. Einen Freistoß aus etwa 18 Metern schlenzte Pino Ballerstedt über die Mauer und ins rechte Toreck. Ekstase beim Gästeanhang und ungläubiges Staunen ob der Leistung der Mannschaft. In der 40. Minute musste Larsen dann wechseln. Für den verletzten Valentin Szabo kam Fahad Barakzaie ins Spiel. Dieser suchte überrascht seine Kleidungsstücke zusammen und Schiedsrichter Olle verwehrte im Anschluss die Einwechslung. Aber auch diese kurzzeitige doppelte Unterzahl überstand das A-Team. Was bis zur Pause dann noch folgte war eine Großchance für die Speerstädter und eine gelbe Karte für unseren Kapitän Yannick Bahls. Nicht nur diese Entscheidung des Schiedsrichters war doch mehr als zweifelhaft, insgesamt hatte der Unparteiische sicherlich nicht seinen besten Tag erwischt. Für Bahls war es bereits der zehnte Karton in dieser Spielzeit. Was bedeutet, dass er beim letzten Saisonspiel Spielertrikot mit Fanschal und Rasen mit Gästeblock tauschen wird.

Am Ende nur noch Jubel

Die zweite Halbzeit sollte dann etwas weniger ereignisreich aber dafür umso spannender werden. In der 47. Minute kam Lasse Denke nach einem starken Konter zum Torabschluss, der allerdings nichts einbrachte. Der Gastgeber fiel fortan eher mit ideenlosem Spiel und dem Sammeln gelber Karten auf. Doch merkte man den Kickern in Rot auch an, dass sie keine Heimniederlage auf ihre Abschlussfahrt an den Ballermann mitnehmen wollten. So waren die Schöninger spielbestimmend, kamen dem Tor Dominik Grimpes dabei jedoch selten gefährlich nah. Während jener Grimpe dann noch eine Verwarnung wegen Zeitspiels erhielt, wechselte Larsen den starken und sichtlich erschöpften Lasse Denker aus und brachte mit Christopher Katunda eine frische Kraft. Gute zehn Minuten später musste dieser aber angeschlagen auch wieder den Platz verlassen und wurde durch Finn Jüttner ersetzt. Was dann noch folgte war der Anschlusstreffer für die FSV Schöningen. Moritz Alten entschied sich bei einem langen Ball gegen das für ihn übliche kompromisslose Klären und für die Kopfballrückgabe. Dominik Grimpe berührte den FSV-Stürmer im Anschluss minimal. Und Schire Olle tat das, was jeder an diesem Tag von ihm erwartet hatte. Er entschied auf Strafstoß und machte es damit nochmal spannend. Doch dieser Spieltag gehörte dem SVA. Und weder der Anschlusstreffer, die rote Karte noch die siebenminütige Nachspielzeit konnten etwas daran ändern: Am Ende jubelten die SVA-Spieler auf dem Platz und die Gästefans auf der Tribüne. Dieser wichtige Auswärtssieg wurde im Anschluss noch mit Freibier des Heimvereins begossen. Und bereits dabei und auf der Rückfahrt gab es dann weitere gute Nachrichten. Durch die Auswärtsniederlage des SV Ramlingen-Ehlershausen stehen unsere Blauen auf Tabellenplatz 14. Und dieser würde nach dem letzten Spieltag definitiv zum Klassenerhalt reichen. Da der SSV Jeddeloh II in der Regionalliga am letzten Spieltag Weiche Flensburg überholt hat, wird es definitiv keinen weiteren Oberliga-Absteiger geben. Die Relegation der Zweiten von 96 hat damit auch keinerlei Relevanz für die Oberliga. Damit kann sich der SV Arminia mit all seinen Fans und Freunden voll und ganz auf das abschließende Saisonspiel in Wolfsburg konzentrieren.  

Pfingstmontag in Wolfsburg

Was lange nicht mehr für möglich gehalten wurde, kann am morgigen Feiertag wahr werden. Bei Lupo-Martini Wolfsburg können unsere Blauen den Klassenerhalt aus eigener Kraft klar machen. Bei einem Auswärtssieg in der Autostadt spielt der SVA nächste Saison definitiv weiter fünftklassig. Bei einem Unentschieden oder sogar einer Niederlage richtet sich der Blick auf die Spiele der direkten Konkurrenten aus Rotenburg und Ramlingen. Bei Lupo-Martini gab es in der Vergangenheit leider gar nichts zu holen. Das soll und muss sich morgen ändern. Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Blaue auf den Weg nach Wolfsburg machen. Auch Unterstützung aus Berlin und aus Bremen hat sich schon angekündigt. Anpfiff bei den Italienern ist um 16:00 Uhr. Gespielt wird im Lupo-Stadion, Hubertusstr. 10 in Wolfsburg. Wer mit dem Zug gen Osten reisen möchte: Treffpunkt ist um 13:30 Uhr vor dem Hauptbahnhof Hannover. Um 13:48 Uhr fährt der ENO nach Wolfsburg. Vom ZOB Wolfsburg fährt dann die Buslinie 222 bis Bartlebensring, von wo aus es nur noch wenige Minuten zu Fuß bis zum Stadion sind.

Wir sehen uns in Wolfsburg! AVANTI ARMINIA!

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Montag, 20.05.2024, 16:00 Uhr:
Lupo-Martini Wolfsburg gegen SV Arminia
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