Toller Kampf, große Moral und doch keine Punkte in Bersenbrück

Der Auftakt in die Oberliga führte den SV Arminia zum TuS Bersenbrück, immerhin amtierender Vizemeister und im Sommer namhaft verstärkt. Da machten die letzten Auftritte der Blauen wenig Hoffnung, im Osnabrücker Land ein ordentliches Spiel zu sehen, doch diese pessimistische Einstellung wurde Lügen gestraft. Die Blauen kämpften, was das Zeug hielt. Am Ende standen Sie jedoch mit leeren Händen da.

Bersenbrück mit viel Ballbesitz, Arminia mit schwerwiegenden Fehlern

Der SVA begann runderneuert die Partie beim TuS Bersenbrück. In der Startelf fanden sich mit Xelat Atalan in der Sturmspitze und David Sitzer sowie Max Kummer im Mittelfeld drei Neue wieder. Die Viererkette um Yannick Bahls, Niclas Langhans und Marc-Benjamin Klusmann wurde von Luis Prior Bautista als Rechtsverteidiger ergänzt. Der Spanier zeigte eine couragierte Leistung auf der ungewohnten Position und machte ein gutes Spiel. Ähnliches gilt es über Max Kummer zu berichten, der erst jüngst aus Ramlingen an den Bischofsholer Damm gewechselt war. Das Spiel begann mit viel Ballbesitz der Hausherren, etwa 85% mögen es gewesen sein. Zumeist wurde der Ball aber in den hinteren Reihen hin und her geschoben, bevor die englische Eröffnung angesetzt wurde und das Runde zumeist neben dem Platz landete. Gefährlich sollte es aber nach Standards werden und nach fünf Minuten fiel das erste Tor. Ein direkt verwandelter Ball schlug im langen Eck des von Dominik Grimpe gehüteten Kastens ein. Sieht man selten, ist sicherlich vermeidbar. Ein denkbar schlechter Start ins Spiel, das aber wenig an seiner Art änderte. Bersenbrück schob sich den Ball zu und suchte nach Ideen, die Blauen standen tief und verteidigten gut, während Xelat Atalan sich vorne die Hacken wund lief. Die erste Offensivaktion der Blauen hatte es gleich in sich, Pino Ballerstedt setzte David Lučić in Szene, der gerne den Bersenbrücker Schlussmann umkurvt hätte. Dieser hatte aber etwas dagegen einzuwenden und holte die in dieser Gegend des Osnabrücker Landes sehr beliebte Sense raus. Wenn Elfmeterpfiffe einfach und klaglos hingenommen werden, dann mag es einerseits an der neuen Regel liegen, den Schiedsrichter nicht unnötig vollzuquatschen. Es mag andererseits aber auch an der klaren Sache liegen, wie in diesem Falle. Der Gefoulte nahm sich den Ball selbst, wie das im Fußball so üblich ist, und scheiterte mit seinem Strafstoß! In seinem 102. Spiel für die Blauen versenkte David Lučić erstmals einen Elfmeter nicht! Bersenbrück blieb nur nach Standards gefährlich. Eine Ecke nach 30 Minuten klärte Dominik Grimpe glänzend. Der SVA wurde immer mutiger, der spielfreudige Pino Ballerstedt flankte auf Fahad Barakzaie, der doch zu überrascht von diesem Ball war. Kurz vor der Halbzeit entschied Dominik Grimpe ein direktes Duell mit seinem Gegenspieler grandios für sich. Mit dem Pausenpfiff wurde Xelat Atalan lang geschickt, sein hünenhafter Gegenspieler grätschte den Ball aber geradeso ab. Halbzeit, hier war doch etwas zu holen. Die Gastgeber wirkten wie nach einem mehrtägigen Reggaefestival und waren nicht wirklich anwesend. Lethargisch im Aufbau und ohne große Ideen, so hatte der SVA eigentlich alles im Griff gegen den Vizemeister. Hier geht noch was!

Die Blauen lassen ihr Herz auf dem Platz

Die zweite Halbzeit begann mit unveränderten Formationen, der SV Arminia wurde forscher. Pino Ballerstedt wurde nach einem feinen, langen Pass von Max Kummer hervorragend freigespielt, bekam aber in aussichtsreicher Position den Ball nicht aufs Tor. Ohnehin setzte Pino Ballerstedt die meisten Akzente offensiv, so auch in Minute 61, als er nach feinem Dribbling sich in gute Schussposition brachte, aber den Ball nicht aufs Tor visieren konnte. In der Zwischenzeit ersetzte Kamil Jermakowicz David Sitzer im linken Mittelfeld und Chinoso Anoliefotu den müde gelaufenen Xelat Atalan im Sturmzentrum. Defensiv hatten die Arminen alles im Griff, so schaltete sich Yannick Bahls mehr und mehr offensiv ein. Niclas Langhans grätsche indes beherzt jeden langen Ball ab und auf der rechten Seite gewann Luis Prior Bautista in der Defensive jeden Kopfball gegen die im Durchschnitt in zwei Gewichtsklassen höher antretenden Bersenbrücker. Ohnehin spielte der TuS ein einfallsloses Spiel und brachte kaum eine Offensivaktion zustande. Nach dem Desaster in Egestorf war nicht absehbar, dass die Blauen einen der Topfavoriten auf den Titel derart im Griff haben würden. Es wurde gekämpft, gegrätscht und die Blauen ließen ihr Herz auf dem Platz. Tormann Dominik Grimpe mobilisierte mitgereiste Invaliden für mehr Unterstützung und so ging es in die Schlussviertelstunde. Chinoso Anoliefotu wurde lang geschickt, ging ins Laufduell mit einem der hünenhaften Verteidiger Bersenbrücks und verlor diesen entscheidenen Zweikampf. Aber die Richtung stimmte und so war es Pino Ballerstedt, der einen Abpraller aus Bersenbrücks Defensive dankbar annahm und unnachahmlich ins lange Eck schlenzte! 80. Minute, Ausgleich! Dieses Tor war soetwas von verdient und fiel folgerichtig. Der SVA stellte nun um und verteidigte leidenschaftlich. Aus dem Spiel heraus hatte der TuS aus Bersenbrück nach wie vor keine einzige Idee. Schiedsrichter Jan Kruse wich jedoch in den letzten Minuten von seiner vorher sehr klaren und guten Linie ab und pfiff plötzlich eher fragwürdige Freistöße. So in der 85. Minute, als er obendrauf Pino Ballerstedt den gelben Karton zeigte. Der Freistoß wurde von der Mauer zur Ecke geklärt, die von Dominik Grimpe entschärft wurde. Die Zeit spielte den Blauen in die Karten, aber der Ball wollte nicht wirklich lange in den Reihen der Bischofsholer bleiben. So bekamen die Gastgeber noch eine Chance und der nun sehr großzügige Pfeifenmann verteilte einen letzten Freistoß tief in der Nachspielzeit. Bersenbrück hat sich im Sommer den Luxus geleistet und einen Spezialisten nur für Standards verpflichtet. Mit ausreichend Profierfahrung ausgestattet ahnten alle, was nun kommen würde und so geschah es auch. Der Ball kurbelte sich formschön über die blaue Mauer und landete unhaltbar im Eck des Tores von Dominik Grimpe. Unfassbar! Der verdiente Punkt wurde in der allerletzten Sekunde pulverisiert und die Blauen mussten mit leeren Händen nach Hause fahren. Coach Henrik Larsen war mit seinem Team dennoch zufrieden und lobte auf der Pressekonferenz, die kurzzeitig durch einen Alleinunterhalter der Gastgeber mit einem Sketch unterbrochen wurde, die Truppe und ihren Einsatz. Nach den letzten Spielen seien nicht viele Fans mit Hoffnung ins Osnabrücker Land gereist, aber die Truppe habe gezeigt, dass sie Herz hat und Fußball spielen kann. Darauf ließe sich aufbauen und daran würde man in kommenden Heimspiel aufbauen. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Freitag kommt Meppens Zweite

Am kommenden Freitag um 19 Uhr gastiert die Zweitvertretung des SV Meppen am Bischofsholer Damm. In der letzten Saison konnten die Emsländer beide Spiele gewinnen. Beide Spiele waren eng und hätten niemals verloren werden dürfen. Da hinter der letzten Saison zum Glück ein Haken gesetzt wurde, arbeiten wir daran, diese Saison keine Fragen aufkommen zu lassen. Das Team hat in Bersenbrück bewiesen, dass es Herz und Moral besitzt. Nun sollen aber Punkte her. Dafür ist Unterstützung dringend notwendig, wir sehen uns allesamt am Bischofsholer Damm. Wird mal wieder Zeit!

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Freitag, 09.08.2024, 19:00 Uhr:
SV Arminia gegen SV Meppen II
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