Die Blauen überspringen auch die Hürde Verden und punkten dreifach

Die Reiterstadt Verden empfing am gestrigen Sonntag die Kicker vom SV Arminia, die von ihrem Rittmeister Henrik Larsen blendend vorbereitet wurden. Begleitet wurde die wilde Herde von einem Tross stimmgewaltiger Reitsportfans aus der Landeshauptstadt, denn Hannoveraner kennen sich auf diesem Metier bekanntermaßen aus. Nach dem Heimspielsieg gegen Meppen sollte auch an der Weser Zählbares eingefahren werden.

Schwierige Platzverhältnisse und blaue Überlegenheit

Auf tiefem Geläuf, der eher an die Disziplin in Military erinnerte und offensichtlich eher selten gemäht wird, mussten sich beide Teams zunächst zurechtfinden. Der SVA begann mit Kamil Jermakowicz für Chinoso Anoliefotu in der Sturmspitze und Neuzugang Dylan Kuete auf der Position des Linksverteidigers. Erneut in der Startelf war David Sitzer zu finden, das Fohlen hatte auch die ersten Möglichkeiten. Nach fünf Minuten hatte der Platz etwas gegen die Ausführung und musste fortan eine tiefe Furche im Sechzehner der Gastgeber vorweisen. Nach knapp zehn Minuten wartete der Armine etwas zu lange. Eine Viertelstunde war gespielt als nach zwei Ecken durchaus Gefahr im Verdener Strafraum entstand, aber Arminias Arbeitspferd Marc-Benjamin Klusmann hatte nicht das Glück des Tüchtigen auf dem Huf. Auf der Gegenseite erkämpfte Pino Ballerstedt sehenswert den Ball, galoppierte über den Platz und legte den Ball etwas zu lang vor. Weiter gingen die Angriffe der Arminen, Arminias Zuchttrophäe David Lučić kombinierte sich mit David Sitzer sehenswert zurecht, sein Abschluss verfehlte die Triplebarre jedoch. Arminias Jockey Yannick Bahls flankte sehenswert, wieder war es David Sitzer, der zum Abschluss kam, wieder gab es nichts Zählbares. Eine schöne Kombi des sehenswert aufspielenden David Sitzer mit Kamil Jermakowicz geriet im Abschluss zu schwach, hier hätten im Übergang der Piaffe mehr Punkte erzielt werden können. Die mit großem Etat und ebenso großen Vorschusslorbeeren ausgestatteten Reiterstädter blieben vieles schuldig, der SVA hatte sämtliche Bemühungen im Griff. Die Gastgeber versuchten es nun mit verschiedenen Behandlungspausen und einigen Abwürfen, aber der gute Schiedsrichter Andre Eikens ließ sich von dem Gejammer nicht beeindrucken. Gefährlich wurde es vor dem Tor von Dominik Grimpe erstmals nach knapp 30 Minuten, die Arminen hatten den Ball im Mittelfeld verdaddelt, retteten hinten sicher und schalteten schnell um. Der Galopper des Jahres, David Sitzer, wurde gekonnt in Szene gesetzt und schloss stark ab, hier fehlte nicht viel. Kurz vor der Pause ritt Kamil Jermakowicz alleine auf Verdens Tor zu, sein Schuss strich nur knapp am Pfosten vorbei. Halbzeit. Etwas Wasser, etwas Hafer und keine Fehlerpunkte auf beiden Seiten. Es gab keinerlei Gründe für Rittmeister Henrik Larsen die Trainingsmethoden aus dem modernen Fünfkampf zu übernehmen und einfach mal fest draufzuhauen. Vielmehr konnte er sehr zufrieden sein, der Anhang war es auch.

Oleh Tkachenko trifft spät ins Glück

Die Kabinenansprachen änderten nichts am Bild auf dem Parcours. Die Blauen rittet weiterhin voran, von den Gastgebern kam sehr wenig und noch weniger Inspirierendes. Arminias Lipizzaner Luis Prior Bautista versuchte es direkt, sein sehenswerter Schuss bot gute Haltungsnoten aber verfehlte das Ziel deutlich. Wieder flankte Jockey Yannik Bahls, in der Mitte bekam Kamil Jermakowicz keine Kontrolle über das Leder. Eine Stunde war nun gespielt. Max Kummer versuchte es aus der Distanz, sein Huf war jedoch heftig beschlagen, dass der Ball das Stadiongelände verließ. Der eingewechselte Fahad Barakzaie zeigt fortan die Reitkünste des fernen Afghanistans und bereicherte das Geschehen zusehends. Nach einer schönen Passage über den Steilsprung, den Oxer und den Graben setzte er David Lučić in Szene, der alleine auf das Verdener Tor zugaloppierte und den Führungstreffer eigentlich erzielen muss, aber nicht tat. Das musste einfach die Führung sein! Im Abwehrverbund zeigte einmal mehr Arbeitspferd Marc-Benjamin Klusmann, dass man auch in der Defensivarbeit große Sprünge machen kann und kochte seinen Gegenspieler ab. Offensiv hatte sich die Herde aus der Landeshauptstadt den Gegner zurechtgelegt und ging in Führung: Und wie! David Lučić zauberte einen genialen Pass auf den Parcours und setzte den erst eine Minute zuvor eingewechselten Oleh Tkachenko in Szene. Dieser zog mit dem Ball vor das Gehäuse Verdens, visierte den Doppeloxer an und zirkelte den Ball unter die Latte, von wo der Ball in ewig dauernden drei Sekunden neben den Innenpfosten klatschte und somit die Führung bedeutete. Grenzenloser Jubel! Die Reiterstädter wollten ungern mit vier Niederlagen in die Saison starten, aber Arminias Prachtgaul Dominik Grimpe vereitelte die verzweifelten Versuche. Offensiv entlasteten die Blauen clever, kamen mit Onur Capin noch zu zwei Abschlüssen und ließen ansonsten nichts anbrennen. Abpfiff und der klare Sieg in diesem Oberligachampionat! Rittmeister Henrik Larsen bedankte sich artig bei seiner Herde, die beiden Neuzugänge Max Kummer und Dylan Kuete haben einen richtig starken Eindruck hinterlassen und wecken richtig Vorfreude auf die kommenden Partien.

Samstag kommt der Angstgegner

Nachdem man es mit den Pferden aufnehmen konnte, wird es ungleich schwerer. Die technische Evolution beschert den Arminen nun Automobile als Gegner, denn niemand geringeres als der USI Lupo Martini kommt aus der Autostadt angerauscht. Seit Erfindung des Ottomotors haben die Blauen diesen Gegner nicht besiegt, zuletzt genügte aber auch eine Niederlage in der ehemaligen Stadt des KdF-Wagens den Klassenerhalt. Soviel zittern und bangen muss es nächsten Samstag aber nicht geben, etwas mehr durchschnaufen wäre doch auch nicht verkehrt. Dies ist am kommenden Samstag ab 17 Uhr möglich, wenn im Rudolf-Kalweit-Stadion zur Oberligapartie Blau gegen Babyblau angepfiffen wird.

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Samstag, 24.08.2024, 17:00 Uhr:
SV Arminia gegen USI Lupo Martini Wolfsburg
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