Traditionsduell in Bischofshol – Wilhelmshaven kommt
Am kommenden Samstag steigt am Bischofsholer Damm ein Duell, welches es schon länger nicht mehr gegeben hat. Dabei teilten der SV Arminia und der SV Wilhelmshaven häufiger eine Liga, Ende des letzten Jahrtausends war diese Liga sogar drittklassig. Ein Vierteljahrhundert und ein defektes Faxgerät später kreuzen sich die Wege der einstigen Kontrahenten wieder auf Oberliganiveau.
Nach langer Abstinenz zurück
Viele Geschichten gibt es über den SV Wilhelmshaven zu berichten, in den meisten schwingt ein in Bischofshol bekannter Unterton mit. Von Ambitionen und Möglichkeiten, von skurrilen Geschichten und Geldsorgen. So gibt es diverse Parallelen der beiden Klubs, die zuletzt im April 2006 aufeinandertrafen. Seitdem gab es auf beiden Seiten Insolvenzen, der SV Arminia ist schon länger wieder munter und stabil und neuerdings auch der SV Wilhelmshaven auf größerer Bühne ansprechbar. Ein Lizenzentzug wegen nicht entrichteter Ablösen, der später kassiert wurde aber nicht zur Wiedereingliederung führte und die überall bekannte Notiz des Defekten Faxgerätes, welches eher Mythos als Realität entspricht und nicht ausschlaggebend für den Lizenzentzug war. Dann gibt es noch die Fußnote um Valdas Ivanauskas. Der litauische Kicker wurde zunächst beim Hamburger SV bekannt und liebäugelte dann mit einem Wechsel zum VfL Wolfsburg. Dieser platzte jedoch kurzfristig, da der Gattin die Stadt zu häßlich sei. So weit, so nachvollziehbar. Aber kurz danach unterschrieb der Torjäger mit der Bürstenfrisur beim SV Wilhelmshaven. Nun, es gibt genug Anekdoten über den SVW, aber am Samstag wird Fußball gespielt und nicht in Nostalgien geschwelgt.
Aufsteiger im Umbruch
Der SV Wilhelmshaven hat sagenhafte 20 Neuzugänge in diesem Sommer präsentiert, wovon einige sogar schon wieder die Jadestadt verlassen haben. Von dem Aufstiegsspirit innerhalb der Mannschaft dürfte wenig geblieben sein, im Umfeld jedoch schon. Reisefreudige Anhänger des SVW feiern das Comeback über die Region Weser-Ems hinaus und dürften freudig registriert haben, dass ihre Truppe durchaus konkurrenzfähig ist. Sechs Punkte aus fünf Spielen sind eine ordentliche Ausbeute, nur gegen den Heeslinger SC setzte es eine Niederlage. Zuletzt trotze man dem Ligakrösus aus Schöningen im Jadestadion ein Remis ab. Ausgeglichenheit ist angesagt, denn auch drei Unentschieden aus fünf Spielen sprechen eine solche Sprache. Sechs Gegentore in eben jenen fünf Partien sprechen auch für ein ausgeprägtes Defensivverhalten rund um Schlussmann Gian-Luca Reck, dessen Vater Oliver allseits bekannt sein dürfte. Generell dürfte die Truppe um Trainer Florian Schmidt schwer einzuschätzen sein, denn viele Informationen liegen in dieser jungen Saison noch nicht vor.
Niederlage in Hildesheim abschütteln
Für die Truppe von Coach Henrik Larsen setzte es zuletzt eine bittere Niederlage in Hildesheim, denn erneut fiel der entscheidende Treffer in der Nachspielzeit. Über lange Zeit hatte man die Mannschaft der Stunde im Griff, ließ wenig zu und hätte kurz vor Ende sogar die Führung erzielen können. Die dennoch sehr gute Leistung macht Hoffnung und so sollen wieder Punkte her. Dabei kann die Truppe fast aus dem Vollen schöpfen, auch die länger verletzten Daniel Eghbudzhuo und Rodi Celik trainierten bereits wieder. Ebenso könnte Keeper Kai Bäte wieder auf die Bank rücken, sein Stellvertreter Finn Schönberner aus der eigenen Reserve zeigte sich im Training jedoch stark und lernt aus dem oberligareifen Niveau rund um den achtarmigen Dominik Grimpe. Lediglich Vladyslav Pronko fällt noch länger aus. Der Linksverteidiger erlitt einen Mittelfußbruch und muss erst einmal den allseits bekannten Plastikstiefel tragen. Kommt vor. Ansonsten scheint sich eine Stammelf gefunden zu haben und der in Hildesheim zahlreich erschienene Anhang hat immer mehr die Hoffnung auf eine Saison in ruhigerem Fahrwasser. Ein Punkt oder gar drei gegen den Aufsteiger vom Jadebusen würde hier sicherlich nicht schaden.
Neue T-Shirts am Fanshop, Altbekanntes am Tresen
Am Fanshop gibt es für die spätsommerlichen Temperaturen das neue T-Shirt für Erwachsene ebenso zu erwerben wie in Kindergrößen. Gegenüber gibt es altbekannte Getränke aus dem Zapfhahn nach Einbecker Braukunst, denn es werden wieder heiße Sonnenstrahlen vorhergesagt. Bei so einem Wetter soll viel getrunken werden, heißt es. Nichts leichter als das.
Die Zwote spielt Sonntagmittag
Unsere zweite Mannschaft bleibt weiterhin auf der Überholspur und holte einen späten Punkt gegen den SV Afro 237. Nun steht das Duell gegen die Reserve der ehemaligen Talentschmiede Germania Grasdorf an. Gespielt wird auf dem E-Platz in Bischofshol. Anpfiff ist am Sonntag um 12 Uhr. Wer also nach der Oberligapartie etwas länger in der Kneipe einkehrt, bringt gleich eine Zahnbürste mit und kann eventuell einen Blick auf den schillerndsten Neuzugang der Zweiten werfen, wenn der im Umfeld als Sachsen-Messi titulierte Matthias Franke seine Kabinettstückchen auf den grünsten Flecken Erde zwischen Clausewitzstraße und Maschsee zaubert.