
Remis und Tabellenführung nach hartem Kampf gegen den SSV Vorsfelde
Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen robusten Gegner aus der Eberstadt Vorsfelde. Das Spielfeld tief und die Erwartungen hoch, so lassen sich die Minuten vor dem Anpfiff wohl treffend zusammenfassen. Letztlich gab es die Möglichkeit, die Tabellenführung der Oberliga Niedersachsen zu übernehmen und das am 13. Spieltag. Das hätte wohl niemand erwartet, der nach Vorbereitung und Pokalauftakt die Saison hätte prognostizieren müssen. Mit den Tabellenplätzen steigen die Erwartungen, die Gegner werden aber nicht einfacher. So spielte der SSV aus Vorsfelde auf wie erwartete und stellte die Blauen doch vor merkliche Probleme.
Yannick Kranz egalisiert schnell
Die Eberstädter aus dem Osten der ostniedersächsischen Metropole Wolfsburg begannen forsch und versteckten sich nicht. Der Ball wechselte zu Beginn häufig den Besitz, der Gast besaß leichte Feldvorteile auf einem Feld, was für Mannschaften aus einer Stadt mit einem Wildschwein im Wappen eher vorteilhaft erschien. Die physische Präsenz der Gäste ist bekannt, dennoch staunten die meisten der knapp 540 Zuschauer nicht schlecht, welch hünenhafte Gestalten dort so aufliefen. Eine erste Duftnote setzte mit Luis Prior Bautista quasi Arminias Ibericoschwein, der seinen kroatischen Weggefährten mit der zehn auf dem Rücken in Szene setzen wollte, aber nicht konnte. In der Defensive musste mit Dominik Grimpe ein Garant dieser saustarken Defensive nach einer Viertelstunde erstmals eingreifen, im Nachsetzen verhinderte Daniel Egbudzhou Schlimmeres. Die beste Chance bis dahin erkämpfte sich Kamil Jermakowicz, der zwar aus der Rattenfängerstadt stammt, es aber auch mit Eberstädtern aufnehmen kann und einen Freistoß von Max Kummer nur knapp am Tor vorbeiköpfte. Immer wenn es schnell wurde, blitzte Gefährlichkeit im Spiel des SVA auf, aber der Gast wusste dies zu verhindern. Fünf gelbe Karten in Halbzeit eins, drei davon für unterbundene Konter, zeigen die Qualitäten von Wildschweinen auf. In der Schnelligkeit liegt sie nicht, Zweikämpfen geht man besser aber auch aus dem Weg. Eine gute Aktion von Kamil Jermakowicz auf David Lučić, der aus spitzem Winkel scheiterte folgte die Ernüchterung, als die Gäste nach einer knappen halben Stunde in Führung gingen. Nicht unverdient zu diesem Zeitpunkt und nicht konsequent genug von der besten Defensive der Liga war der Schock groß, aber auch nur kurz. Einen Freistoß spielte Max Kummer überlegt und einstudiert raus auf Yannick Bahls, der präzise in die Vorsfelder Buchte flankte und dort den Schädel von Yannick Kranz fand, der wuchtig einnickte. Sehr wuchtig, denn so mag man es in Bischofshol und so ging es in die Halbzeitpause, die zu seichten Klängen melodiöser Countrymusik eingeleutet wurde und die Cowboys in blau ans Feuer rücken ließ.
Halbzeit zwei mit noch mehr Kampf
Die Blauen wechselten zur Pause zweimal und starten mit Chinoso Annoliefotu und Dylan Kuete in die zweite Hälfte des Rodeos. Der SVA begann druckvoll. Zunächst fand die Flanke von David Lučić keinen Abnehmer, dann bediente ihn der gerade eingewechselte Chinoso Anoliefotu und die Abnahme wurde brandgefährlich, konnte jedoch vom Tormann der Eberstädter glänzend pariert werden. Nach einer Viertelstunde war der Druck jedoch wieder vom Kessel, es wurde im Mittelfeld gegrätscht, gezogen und gekämpft. Das Spiel wurde verbissen geführt, beide Teams schenkten sich nichts. Defensiv wurden die Blauen unachtsam. Zunächst klärte Niclas Langhans mit einer Monstergrätsche im eigenen Strafraum. Dann rettete der Platz mitsamt seiner Tücken im Verbund mit Dylan Kuete vor dem sicheren Rückstand und spätestens hier merkten die Zuschauer, dass ein Punkt eigentlich ganz in Ordnung wäre. Hätte der SVA Mitte der zweiten Halbzeit einen Elfmeter zugesprochen bekommen können? Gut möglich, denn nach Zuspiel von Chinoso Anoliefotu wurde David Lučić durchaus rustikal abgeräumt und die Geste des Vorsfelders, er habe durchaus auch etwas Ball gespielt, sagt schon eine Menge aus. Es gab aber keinen Elfmeter und so gab es nur noch wenige Torraumsequenzen. Luis Prior Bautista fehlte eine Schuhspitze im Laufduell, um aus guter Position an den Ball zu kommen und kurz vor Schluss setzte Pino Ballerstedt einen Freistoß nur knapp neben das Tor. Dann war Feierabend und es galt, die Erwartungshaltungen abzufragen. Hätte man heute gewinnen müssen? Wäre der Gegner nicht schlagbar gewesen? Reicht ein Punkt? Diese Fragen zeigen vom Luxusproblem eines Tabellenführers, der seit acht Spielen ungeschlagen ist und bereits 25 Zähler auf dem Konto hat. Also kurz geschüttelt und die Tabellenführung gefeiert! Erstmal übrigens seit dem 3. Spieltag der Saison 2019/20, wo nach einem 1:0 gegen den VfV Hildesheim die Tabellenspitze ergattert wurde. Damals hielt die Freude nur einen Spieltag, aber vielleicht schaffen wir dieses Mal ja zwei!?
Nächsten Sonntag in den Deister
Auswärtsfahrten nach Egestorf waren in den letzten Jahren selten vergnügungssteuerpflichtig und das Pokalspiel steckt auch noch im Hinterkopf. Aber seitdem spielt der SVA eine atemberaubende Saison und begeistert Woche um Woche. Warum also nicht auch in Egestorf? Anstoß an der Ammerke ist um 15 Uhr.