0:2 im Celler Indikativ

Wäre der stramme Schuss von Kamil Jermakowicz in der 15. Minute reingegangen, anstatt ans Außennetz … Und hätte der Linienrichter bei einer klaren Abseitsstellung vor dem Celler 2:0 die Fahne gehoben … Aber auch: Wäre unsere Mannschaft ebenso aufgetreten wie Eintracht Celle. So ist das leider mit dem Konjunktiv. Die einfache Zusammenfassung nach 90 Minuten im Indikativ lautet: Der SV Arminia hat sein wichtiges Spiel bei Eintracht Celle verdient mit 0:2 verloren und steckt zunehmend tiefer im Schlamassel.

Und dabei war die Mannschaft von MTV-Coach Hilger Wirtz-von Elmendorff an diesem Samstagnachmittag beileibe keine Übermannschaft. „Ich erwarte kein attraktives Spiel für die Zuschauer“, gab Wirtz-von Elmendorff am Tag vor dem Anstoß zu Protokoll. Ins selbe Horn blies sein Gegenüber, Henrik Larsen, der sich mit Co-Trainer Nikola Butigan einen Plan zurechtgelegt hatte, um zum einen die Eintracht und zum anderen den aktuellen Negativlauf seiner Mannschaft zu knacken. Beides klappte bekanntlich nicht, und nach nunmehr sechs Niederlagen aus den sieben Spielen nach der Winterpause muss es nun möglichst schnell wieder in die andere Richtung gehen.

Lange Verletztenliste

Keine Ausrede, aber Tatsache: Die Blauen laufen aktuell verletzungsbedingt auf der letzten Rille, auf der Ersatzbank gab es reichlich freie Plätze. Zwölf Ausfälle sind es aktuell, und das in einer Zeit, in der die Nachholspiele über die Bühne gehen. Wer in den vergangenen sieben Tagen als Spieler ausgefallen ist, verpasste gleich drei Partien.
Trotz allem gingen die „ausgedünnten Blauen“ mit zwei Spitzen ins Rennen – und immerhin wieder mit David Lučić, der nach auskurierter Verletzung erstmals wieder in der Startelf stand. Seine Schultern werden in den kommenden Wochen zusätzliche Last tragen müssen. Auf Seiten der Gastgeber, die mehr als 100 mitgereiste Arminen an der Nienburger Straße begrüßen konnten, fehlte der gelbgesperrte Felix Krüger, dafür konnte Wirtz-von Elmendorff wieder auf den Ex-Arminen und Defensivakteur Tom-Lauritz Becker zählen.
Die erste Chance des Spiels ließ nur zwei Minuten auf sich warten; ein MTV-Kopfball strich jedoch knapp über den Querbalken. Auf der linken Angriffseite der Gastgeber sorgte Andrew Owusu, der in früheren Tagen ebenfalls im Arminen-Sweater an der Außenlinie unterwegs gewesen war, für Gefahr, fand jedoch im erneut gut aufgelegten Arminenschlussmann Pascal Geerts seinen Meister. Und der SVA? Abseits der eingangs erwähnten Jermakowicz-Chance nach einer Viertelstunde vermochte dieser zu wenig Druck auf die Abwehrreihen des MTV auszuüben, der seinerseits gefälliger kombinierte und acht Minuten nach dem Pausentee zuschlug: Nach einem Ballverlust in Höhe der Mittellinie wurde das Spielgerät umgehend auf den zentral an der Strafraumkante lauernden Jean-Luca van Eupen gepasst, der umgehend flach abzog (Foto) und Pascal Geerts keine Abwehrmöglichkeit ließ. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kim Hwitae bereits angeschlagen den Platz verlassen und die Verletztenliste der Blauen erweitert. Ins Spiel für ihn kam Marc-Benjamin Klusmann, der nach längerer Verletzungspause erstmals ins Team zurückkehrte. Immerhin ein Lichtblick in der aktuellen Situation.
Leider aus Arminensicht änderte sich nach dem 0:1 am Spielgeschehen aber zunächst wenig – bis zur 68. Minute: In dieser holte Bangin Bakir bei einem SVA-Konter David Sitzer rustikal von den Beinen und sah zurecht den Roten Karton. Der Norddeutsche Meister von 1920 drückte nun, lief dabei jedoch in einen Konter, der wegen klarer Abseitsstellung eigentlich hätte abgepfiffen werden müssen. Da jedoch die Fahne des Linienrichters unten und die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb, durfte Ayhan Cankor in der 76. Minute auf 2:0 erhöhen und damit die Weichen für seine Farben auf Sieg stellen. Nach dem zweiten Gegentreffer ließ der Arminendruck wieder nach, sodass die Gastgeber den Vorsprung recht mühelos ins Ziel retten und wichtige drei Punkte feiern konnten.

Blessuren auskurieren

Es ist schade und ärgerlich, dass der SV Arminia nach starker Hinrunde noch in diese enge Situation gekommen ist. Nur noch ein einziger Zähler beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Vor der Partie am kommenden Sonntag gegen den SC Spelle-Venhaus (Anstoß 15 Uhr) müssen daher unbedingt die Köpfe frei, möglichst viele Blessuren auskuriert und die Stollen poliert werden! Der SV Arminia ist (mal wieder und) endgültig im Abstiegskampf angekommen …

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Sonntag, 13.04.2025, 15:00 Uhr:
SV Arminia gegen SC Spelle-Venhaus
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