
Kein weißer Rauch in Bischofshol – der Teufel trägt schwarz
Fußballfeiertag in der Oberliga! Es war angerichtet für ein stimmungsvolles Stadtderby und es wurde ein stimmungsvolles Stadtderby, bevor die Feier jedoch jäh zerstört wurde. 1200 Zuschauer fanden den Weg nach Bischofshol, unter Ihnen auch ehemalige Arminen wie Jovan Hoffart, Finn Jüttner oder der ehemalige Co-Trainer Ender Derya. Die Greenkeeper des SV Arminia hatten wieder überragende Arbeit abgeliefert und dem Spiel den würdigen Rahmen erwiesen. Einer bisher unveröffentlichen Umfrage zufolge gehört das Grün zu den besten Fußballplätzen Norddeutschlands und hatte zwei Tage zuvor sogar Fans aus Simbabwe angezogen, die extra ins RKS pilgerten und sich dieses Wunder der Natur anzusehen. Das Konklave anschließend brachte aber kein gutes Ergebnis für die Gralshüter aus Bischofshol, der weiße Rauch muss noch warten.
Erste Halbzeit für Taktikliebhaber
Der SV Arminia und der Tabellenführer aus der List begegneten sich mit gehörigem Respekt. Eine erste Aktion hatte Dominik Grimpe zu verzeichnen, der für Pascal Geerts ins dreifaltige Gehäuse rückte. Auf der anderen Seite schickte Max Kummer Xelat Atalan auf die Pilgerreise, aber der Ball war ein paar Meter zu lang. Wer dachte, der HSC wäre eine technisch versierte Mannschaft mit dem notwendigen Talent am Ball, sah erstaunt wie eine Rückgabe nach zehn Minuten fast ins Auge ging. Es wurde zu einem Spiel für Feinschmecker der Taktik, die sich ansehen konnten, wie beide Mannschaften ihre Finessen auf den Teppich von Bischofshol zauberten. Nach Ecke von Yannick Bahls verpasste Kamil Jermakowicz knapp, zwanzig Minuten waren hier gespielt. Die beste Chance in Halbzeit eins hatte Xelat Atalan, der nach langem Ball einen Heber ansetzte nur knapp am Tormann der Lister scheiterte. Was hatte der Spitzenreiter zu bieten? Vor einem Dutzend mitgereister Fans kam nur ein falscher Einwurf auf den Notizzettel, ansonsten war keine Spitzenleistung in Sicht. Während an der heimischen Constantinstraße eher mit beschwerlichem Untergrund zurecht zu kommen ist, dauerte die Umstellung auf feinstes Rasengeläuf länger. Der SV Arminia hatte auch keine Torchancen im Repertoir, und so ging es an diesem Ostermontag ohne Eier im Nest in die Katakomben des Rudolf-Kalweit-Stadions.
Spielentscheidende Fehlentscheidungen in Halbzeit zwei
Frisch gesalbt ging es nach viertelstündiger Pause weiter und sogleich gab es den ersten Aufreger zu notieren. Xelat Atalan erkämpfte sich den Ball und startete alleine aufs Gästetor zu, wurde aber nach ewigen Sekunden vom in der ersten Halbzeit souverän pfeifenden Schiedsrichter Fynn Osseforth zurückgepfiffen. Ein Stürmerfoul wollte dieser gesehen haben und entschied nach ewigem Selbststudium auf dieses. Eine recht exklusive Sichtweise der Geschehnisse, die dem SVA die Riesenchance auf die Führung geraubt hat. Es sollte nicht die größte Fehlentscheidung des Tages sein, doch zunächst warf der SVA alles in die Waagschale. Nach 60 Minuten wurde ein Kopfball von Yannick Kranz auf der Linie geklärt, der Nachschuss wurde ebenfalls gerettet. Die nächste Chance auf die Führung der Hausherren hatte der eingewechselte Gabrijel, der einen Fehlpass aufnahm und nach langem Spurt am Gästekeeper scheiterte. Dieser wiederum hatte kurz danach das Glück, dass Schiedsrichter Fynn Osseforth ihn eine Rückgabe mit dem Unterarm klären ließ. Dies ist laut Reglement nicht erlaubt, aber das spielte hier offenbar nur empfehlenden Charakter. Luis Prior Bautista bekam eine Viertelstunde vor Schluss den Ball von der Grundlinie zugespielt, schloß ab und scheitere an der vielbeinigen Abwehr. Fünf Minuten vor Ende sah alles nach einer Punkteteilung aus, nach der eingewechselte Pascal Geerts kurz zuvor glänzend parierte. Aber wie es im Fußball nunmal so ist, hatte der Schiedsrichter das letzte Wort und entschied zum Entsetzen aller Anwesenden nach einer Aktion von Marc-Benjamin Klusmann auf Strafstoß. Eine glasklare Fehlentscheidung und bodenlose Frechheit! Die Lister Jungs nahmen das Geschenk dankend an, versenkten den Elfmeter und bauten mit dem Abpfiff ihre Tabellenführung aus. Fußball kann so ungerecht sein! Aber noch sind fünf Spiele zu spielen und alles ist drin. Die Mannschaft kämpft und hätte sich hier auch einen Punkt verdient. Aber der weiße Rauch steigt noch nicht auf in Bischofshol und die Erlösung muss noch etwas warten. Bis Pfingsten wissen wir aber mehr.
Nächsten Sonntag Vorsfelde
Am kommenden Sonntag geht es weiter für die Blauen. Am Tag nach Ostersamstag wird hoffentlich die Talfahrt gestoppt und endlich wieder gewonnen. Es geht in den Speckgürtel Wolfsburgs, wo der SSV Vorsfelde sein Unwesen treibt und ebenfalls in der Liga bleiben möchte. Die Eberstädter brauchen einen Sieg, die Arminen brauchen einen Sieg. Spannung wird also geboten sein!