Das Märchen des SV Arminia geht weiter – 1:0 gegen Ramlingen/Ehlershausen

Vor einem knappen Monat sah die Tabellensituation aus Sicht des SV Arminia richtig düster aus. Aber seit dem Triumph im Osnabrücker Land geht das Märchen vom Klassenerhalt Woche für Woche in eine Fortsetzung und nicht zuletzt Henrik Larsen, ein Schüler Hans Christian Andersens, schreibt diese unglaubliche Geschichte mit. Das letzte Kapitel handelt von listigen Blauen, die geduldige auf ihre Chance warten und die dann auch nutzen.

Abstiegskampf ist kein Schönheitswettbewerb

Die in blau gewandeten Arminen begannen wieder mit Daniel Egbudzhuo auf der defensiven Außenbahn und mit Luis Prior Bautista auf dem Flügel. Auch Niclas Langhans rückte zurück in die Startformation, zudem startete Pino Ballerstedt zentral defensiv. Beide Kontrahenten im Anstiegskampf belauerten sich zunächst vor großer Kulisse. Knapp 750 Fans wollten sich das neueste Kapitel des dänischen Märchens nicht entgehen lassen. Eine erste Duftnote hätte Luis Prior Bautista setzen können, doch das Anspiel auf ihn war zu lang. Der kleine Andalusier ist zwar wieselflink, aber Siebenmeilenstiefel besitzt er nicht. Auf der Gegenseite gab es eine erste Chance für den Gast, da die Arminenabwehr ausnahmsweise wie Hans in die Luft guckte. Der Freistoß brachte aber nichts ein. Generell schien dies ein Zeichen für die Gäste zu sein, auf Freistöße zu setzen. Ihr golden gelockter Mittelstürmer versuchte sich als Prinzessin auf der Erbse und legte sich häufig auf das satte Gras des Rudolf-Kalweit-Stadions. Eine Erbse konnte nicht gefunden werden, aber Freistöße gab es vom sehr entscheidungsfreudigen Schiedsrichter reichlich. Sie brachten allesamt nichts ein, dies schon einmal vorweg. Den Titel für die Grätsche des Spiels sicherte sich im ersten Abschnitt Yannick Kranz, der im Mittelfeld keine Zweifel aufkommen ließ. Ansonsten ist diese Phase als ideenlos zu bezeichnen, im Fußball nennt sich das wohl abtasten. Im Märchenwald lagen einige Brotkrumen aus, aber weder die Hänsels noch die Gretels wollten so recht den Weg nach vorne finden. Dies änderte sich nach einer knappen halben Stunde, Pino Ballerstedt flankte und der Gast aus dem Lummerland gerade noch klären konnte. Die darauffolgende Ecke wurde richtig gefährlich, der Kopfball von Yannick Kranz konnte gerade noch auf der Linie geklärt werden. Luis Prior Bautista nahm einen verunglückten Abschlag auf, versuchte es direkt, aber daneben. Auch David Lučić drehte nun zusehends auf, schickte erst Nikita Marusenko lang und bediente kurz vor der Halbzeit Finn Jüttner. Der Schutzmann scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Kasperl oder Seppel, so ganz ersichtlich war es nicht. Dickste Chance der ersten Halbzeit, die mit dieser Chance zu Ende ging und die elf tapferen Schneiderlein im blauen Dress trabten in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit spielt nur der SVA

Welches Märchen von Hans Christian Andersen in der Halbzeit vorgelesen wurde, ist nicht überliefert. Aber es muss spannend gewesen sein, denn der SVA drehte richtig auf. Zwei Kopfbälle sind zunächst zu verzeichnen, erst flankte Pino Ballerstedt auf Yannick Bahls, dann Yannick Bahls auf Luis Prior Bautista. Beide Kopfbälle gingen knapp über die Bude. Die Rettungstat des Spiels gebührte Niclas Langhans, der in höchster Not einen Konter unterband und dabei nicht Niclas Langhans im Glück war, sondern gekonnt agierte. Auf der anderen Seite dann die folgerichtige Konsequenz für den Druck der Arminen. Eine Ecke von Pino Ballerstedt konnte nicht geklärt werden, Yannick Bahls fragte zunächst, wer von seinem Tellerchen gegessen hat und murmelte dann das Runde ins Eckige! 1:0 Arminia, keine Stunde war gespielt! Pino Ballerstedt war nicht zu bremsen, er legte weiter auf. Das nächste Mal war David Lučić der Passempfänger, aber der gestiefelte Kater Kroatiens verpasste knapp. Nikita Marusenko versuchte es anschließend aus der Distanz, aber hier entschärfte der Gästekeeper in höchster Not. Die Gäste agierten zu diesem Zeitpunkt wie das Kaninchen vor der Schlange, viel kam nicht zu Stande und viel Angst breitete sich aus. Finn Jüttner wollte dem Kasperletheater ein Ende bereiten, aber der Schutzmann scheiterte abermals, dieses Mal mit einem schönen Volleyschuss. Währenddessen verteidigte der SVA souverän alles weg, die reichlich zusammengesammelten Standards wurden vom Rapunzel der Blauen, Dominik Grimpe, heruntergepflückt. Dieser Turm bleibt sauber! Ein paar Minuten noch, bevor Frau Holle das Tor öffnet und die Blauen mit Gold und Punkten überschüttet. Eine letzte Aktion, ein letzter Freistoß aus gar gefährlicher Lage, aber Großmutter lässt sich vom Wolf nicht übertölpeln und die Gefahr wird gebannt. Doch noch eine Ecke für die Gäste, der Tormann eilt nach vorne aber möchte nicht eingreifen, sondern stattdessen hinfallen und schreien. Der Ball landet beim SVA, das Tor der Gäste ist verwaist und der nimmermüde Luis Prior Bautista nimmt Fahrt auf. Aber irgendwie drückt der Schuh, er scheint nicht zu passen und so kann doch kein Tor geschossen werden. Aschenputtel vergibt diese Chance, aber auch so ist das Spiel vorbei und der Gast in die Flucht geschlagen! Abpfiff, großer Jubel und der Lahmannhügel wurde ein weiteres Male wachgeküsst. Der Prinz aus Dänemark hat den vergifteten Apfel erst einmal weit weggeworfen, aber ein paar Kapitel sind noch zu spielen. Großer Jubel, lange Feiern und irgendwann in diesem Zauberschloss namens Bischofshol ging auch für den Hofstaat die Feier zu Ende, vermutlich. Denn wenn sie nicht gestorben, dann feiern sie noch heute.

Bereits Dienstag steigt das nächste Heimspiel

Weil wir unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel schon am kommenden Dienstag vorgelesen. Los geht es um 18:45 Uhr, denn wir wollen ja fertig sein wenn es dunkel wird. Zu Gast ist der BSV Schwarz-Weiß Rehden und möchte gerne die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage des SV Arminia beenden. Wir finden das frech. Das wollen wir mal sehen.

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