Europapokalabend und Unentschieden gegen Rehden

Nach der Pflichtaufgabe in der Liga am Wochenende gegen Ramlingen und Ehlershausen stand nun am Dienstagabend ein weiteres Highlight an. Zu der üblichen Zeit und auch zu europäischen Bedingungen ging es vor heimischen Publikum unter Flutlicht gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden, den Vertreter aus dem fernen Landkreis Diepholz in diesem Wettbewerb. Abermals war der Andrang an den Kassen groß, die Kulisse prächtig.

Viele Ballverluste und Schwächen im Spielaufbau

So ganz sind die Klänge der Fanfaren aus dem Europapokalwettbewerb nicht bekannt, zu selten tritt der SVA in diesem Rahmen an. Aber es wird schon die richtige Hymne gewesen sein, zu denen die beiden Mannschaften flankiert von der E-Jugend und der F-Jugend des SV Arminia einliefen. Aus dem fernen Diepholz hatte sich der BSV Schwarz-Weiß Rehden für diesen Wettbewerb qualifiziert, der zwar geografisch ein Exot scheint, fußballerisch aber ein Starensemble aufweist. Nicht zuletzt durch die großzügigen Spenden von Gönner, Mäzen und Vereinsoberhaupt Friedrich Schilling heimst der BSV so einige Trophäen im Diepholzer Fußballwettstreit ein. An diesem Dienstagabend sicherlich in der Favoritenrolle und ansonsten im Wettbewerb doch recht wankelmütig unterwegs bekam es die Schwarz-Weißen mit unseren Arminen zu tun, die bekanntlich die Farben Hannovers in den Wettstreit tragen. Hierfür rückte der international erfahrene Aadam Sayed in die Startelf und auch Moritz Alten begann wieder in der Abwehr, die Erfahrung zahlreicher Partien auf höchstem Niveau dürfte den Ausschlag gegeben haben.

Der SVA begann äußerst ambitioniert und kombinierte sich erstmals über Valentin Szabó vor das Tor der weitgereisten Gäste, seine Flanke verfehlte Aadam Sayed nur knapp. Eine Minute später probierte es Aadam Sayed in umgekehrter Besetzung, doch seine Hereingabe war für Valentin Szabó zu scharf, obgleich es in Ungarn oftmals scharf auf den Teller kommt. Drei Minuten waren gespielt und der SVA hatte sein Pulver vorerst verschossen. Yannick Bahls kombinierte sich nach zehn Minuten flott durch, seine Flanke wurde jedoch geblockt. Defensiv musste nach einer knappen Viertelstunde Dominik Grimpe spektakulär retten, hier hätte der Gast in Führung gehen können. Die Unterschiede in der Fußballspielweise wurden fortan etwa in der Ausführung eines Einwurfes sichtbar. Während in Bischofshol kräftig und in einem Guss geworfen wird, versuchte es der Gast mit eher dahingemurmelten Eingaben. In Hannovers Jugend wird soetwas abgepfiffen, aber in solchen Spielen kommt der internationale Austausch ins Spiel und der gut leitende Schiedsrichter ließ den Rehdenern ihre eigenwilligen Sitten. Knapp zur Hälfte versuchte es nochmals Yannick Bahls mit einer Flanke, aber Rehdens Tormann hechtete und faustete spektakulär. Im Gegenzug klärte Daniel Egbudzhuo auf der Linie und grätschte sich spätestens jetzt in die Herzen der Blauen. Der Neue von Shaktar Donezk bringt alles mit, was auf diesem Parkett benötigt wird und zeigte seine internationale Klasse. Eher weniger mit dem Prädikat „international wertvoll“ kam der SVA mit dem eigenen Aufbauspiel daher. Zu häufig wurde der Ball schnell verloren oder Keeper Dominik Grimpe in Bedrängnis gebracht. Oder beides. Eine Ecke nach einer guten halben Stunde nutzte der BSV aus dem fernen Rehden zur Führung, Aadam Sayed war eher unorthodox zum Kopfball gegangen und verlor so den wichtigen Zweikampf, in dessen Nachgang der Ball im Netz zappelte. Der SVA war jedoch stets bemüht und kam vor der Pause nochmal auf. Erst ein beherzter Flankenlauf von Valentin Szabó, dann ein Weitschuß von Nikita Marusenko ließen soetwas wie Gefahr erahnen. Die dickste Chance hatte Moritz Alten nach 40 Minuten, sein Kopfball klatschte an den Querbalken der Diepholzer, Einen Freistoß aus guter Position setzte Aadam Sayed quasi mit dem Halbzeitpfiff in die Mauer. Rückstand zur Pause und das ging auch vollkommen in Ordnung. Die Blauen waren nicht so recht da, die Doppelbelastung spürbar.

Der zweite Durchgang lässt aufhorchen

Im zweiten Durchgang spielte der SV Arminia in Richtung Lahmannhügel und schon so einige legendäre Spiele konnten gedreht werden, wenn auf die blaue Wand gespielt wurde. Ein erster Versuch von Yannick Bahls auf Aadam Sayed wirkte nicht abgestimmt, die Rotation durch die enge Taktung der englischen Wochen zeigte hier Wirkung. Nach einer knappen Stunde eröffnete Arminia dann in einer Art, die im internationalen Fußball als englische Variante bekannt sein dürfte. Dominik Grimpe schlug lang ab, im Mittelfeld kam der Ball zu Aadam Sayed der blitzschnell auf Valentin Szabó auflegte. Der nahm Anlauf und wuchtete zum umjubelten Ausgleich in die Maschen. 1:1! Kurz darauf die nächste große Chance, Valentin Szabó flankte und die Abnahme von Luis Prior Bautista konnte gerade noch so von den Diepholzern gerettet werden. Der Gast aus Rehden dominierte das Spiel zwar, der SVA kam aber zu Chancen. David Lučić verpasste nach einem Freistoß um Zentimeter. Zehn Minuten vor Schluss hatte Lasse Denker, gerade erst eingewechselt, die Chance zur Führung. Sein scharf geschossener Freistoß wurde von der Mauer aber fast ins eigene Tor abgefälscht. Auch das letzte Wort hatten die Blauen, denn Valentin Szabó schmiss nochmal den Turbo an, überlief seinen Gegner und fand in der Mitte David Lučić, der eine Fußspitze zu spät kam. Vielleicht wäre es auch des Guten zuviel gewesen. So reist der SVA am kommenden Dienstag zum Rückspiel nach Rehden, mit einem Remis lässt sich dieses ganz gut angehen. Auswärtstore zählen mittlerweile nicht mehr doppelt und so liegt alles offen. Gewiss werden zahlreiche Schlachtenbummler die weite Reise in diesen entlegenen Winkel antreten. Gerade das Kräftemessen auswärts und das Eintauchen in fremde und spannende Kulturen macht diesen Wettbewerb ja aus.

Samstag ist schon wieder Fußball

Vorher allerdings hat der Ligaalltag den SV Arminia wieder. Im Abstiegsknaller wartet der MTV Eintracht Celle auf die Blauen. Samstag geht es in der Residenzstadt zur Sache, Anstoß ist um 16 Uhr und über die Anfahrtmöglichkeiten wird nach Konsultation mit dem zuständigen Experten Sven Beyer auf diesen Kanälen zu lesen sein.

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