Die Blauen erkämpfen einen Punkt in Rehden

Nach der herben Klatsche in Celle blieb nicht viel Zeit zum Wunden lecken. Es ging in der nächsten englischen Woche nach Rehden, die vor exakt sieben Tagen ihrerseits in Bischofshol vorstellig wurden. Wieder erkämpfte der SV Arminia gegen einen erneut starken Gegner. Gut für die Moral, wie es im Fußballjargon heißt.

Ein Spiel für Fans der Taktik

Henrik Larsen schickte zum Rückspiel in Rehden eine veränderte Formation auf den Platz. Luis Prior Bautista verteidigte rechts, Noah Vozza ersetzte im defensiven Zentrum Nikita Marusenko, der bei vier gelben Karten geschont wurde und Aadam Sayed sowie Chinoso Anoliefotu rückten in die Abteilung Attacke ein. Ansonsten war es schon recht schick, in diesem Rehden. Die Perle des Landkreises Diepholz wusste mit einem schönen Stadion, einem VIP-Bereich samt Fans (ob des VIP-Bereichs oder des Vereins konnte nicht geklärt werden) und absurd anmutenden Anführungszeichen zu gefallen. Ebenso ist in Rehden die Kunst des Frittierens bestens bekannt und Kartoffelstifte nach eben dieser Zubereitungszeit wurden zu Markte getragen.

Das Spiel war eher eines für Taktikliebhaber und Taktikliebhaberinnen. Die Arminen aus Bischofshol waren zunächst auf ihre Defensive bedacht, was nach vier Gegentoren in Celle keine allzu schlechte Idee ist. Die „Schwarz-Weißen“ aus Rehden ließen den Ball zirkulieren, hatten viel Ballbesitz aber nicht dort, wo es gefährlich werden könnte. Die erste Chance bot sich dem SVA, aber Chinoso Anoliefotu scheiterte. Auf rechts kombinierten sich Luis Prior Bautista und David Lučić über die grüne Wiese im Herzen des Diepholzer Landes, aber eine gefährliche Hereingabe wollte nicht entstehen. Die „Schwarz-Weißen“ übernahmen nun aber das Kommando, kamen zu noch mehr Ballbesitz und zu einer dicken Chance, als Yannick Kranz den Ball ans eigene Gebälk köpfte. Das ist letzte Woche schon Moritz Alten gelungen und muss überdies am kommenden Sonntag nicht wieder sein. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, der SVA konnte kaum noch entlasten und der Gastgeber zeigte seine ungeheuren Qualitäten. Ungeheuerlich war auch die Parade von Dominik Grimpe, der das fast sichere Tor verhinderte. Damit war aber schon Halbzeit. Viel Ballbesitz und schöne Kombinationen des Diepholzer Ensembles trafen auf Grätschen und Zweikämpfe aus der Landeshauptstadt. Tore gab es keine, folgerichtig stand es also Unentschieden. Pausentee in Rehden.

Choreographie in blau und weiß

Noch mehr Fußball für Taktikfans

Halbzeit zwei zeigte das gewohnte Bild. Offensiv kam aber der SV Arminia erst einmal zu Aktionen, Aadam Sayed bediente David Lučić. Richtig gefährlich wurde es aber nicht. Es begann die Phase der großen Phantomschmerzen bei den sogenannten „Schwarz-Weißen“, aber die Schreierei führte auch zu nichts. Dann und wann albern, dann und wann ein Freistoß aber immer geklärt von den umsichtigen Arminen um Niclas Langhans und Yannick Kranz im Zentrum und Yannick Bahls, der die rechte Seite der Dorfbewohner abmeldete. Der SVA versuchte zu kontern, aber entweder war es zu unkoordiniert wie bei Finn Jüttner nach einer knappen Stunde oder aussichtslos, wie bei Lasse Denker gegen gleich fünf Feldspieler kurz darauf. Die eine dicke Chance hatten die Blauen dann doch. Finn Jüttner setzte sich geschickt im Zweikampf durch und schloss aus spitzem Winkel ab, der Ball strich nur knapp am Pfosten vorbei. Hinten brannte es noch zweimal lichterloh, einmal rettete Dominik Grimpe grandios und einmal wurde der Ball auf der Linie geklärt. Kurz vor Ende gab es noch Aufregung um ein Handspiel im Strafraum der „Schwarz-Weißen“, aber ein Elfmeterpfiff blieb aus. Experten der Regelkunde und der Schiedsrichterei aus dem fernen Zwickau klärten auf, dass es Stützarme gibt und diese nicht Hand spielen können, sondern eben stützen. Sachen gibts. Also kein Elfmeter und kurz danach der erlösende Schlusspfiff. Viele Wege hatte der SVA abgespult. Sei es defensiv im Verschieben, offensiv im Anlaufen oder abseits des Platzes auf dem Weg zum Getränkestand. Alle Bestrebungen verliefen erfolgreich und den Punkt nehmen wir gerne mit.

Keine Zeit zum Verschnaufen

Bereits am kommenden Sonntag geht es weiter, wenn die Zweitvertretung des SV Meppen am Bischofsholer Damm gastiert. Die Talentschmiede der Emsländer spielt eine bisher bescheidene Rückrunde, hat aber in der richtig starken Hinserie ausreichend Punkte gesammelt. Ein Heimsieg den SVM wäre eine gute Sache und würde die notwendigen Punkte im Tableau dorthin buchen, wo sie hingehören. Aufs Konto des SV Arminia nämlich. Wir sehen uns.

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